Ektomorf - Black Flag
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. War Is My Way
2. Unscarred
3. The Cross
4. Cut It Out
5. Black Flag
6. Private Hell
7. 12 Angels
8. Enemy
9. Fuck Your God
10. Never Surrender
11. Sick Love
12. Feel Like This
13. Kill It
14. The Pretender (FOO FIGHTERS Cover, Bonustrack)
Die Bloodchamber meint:
Mit vier Alben in drei Jahren (plus einer extra „Festival-Edition“ von „What Doesn't Kill Me“) zeugen Zoltan Farkas und seine Mannen auf den ersten Blick von sprudelndem Ideenfluss und unaufhörlichem Input. Dass die Ungarn nie tiefsinnig waren, dürfte bekannt sein und natürlich ist auch „Black Flag“ kein hintergründiges Stück Musik. Doch die Routiniertheit, mit der EKTOMORF in den letzten Jahren ihre Ausgelutschtheit gesteigert haben, erinnert einen an narzisstische Kümmerlinge wie Lothar Matthäus - ja, dieser Vergleich ist gewollt hinkend.
EKTOMORF sind einer der Kandidaten, an denen man sich sehr schnell satt hören kann. Simple Songstruktur, simple Texte, simple Riffs, weiter geht es simpel und dann ein simpler Refrain. Natürlich erwartet niemand von EKTOMORF ein progressives Mörderalbum, aber ein gewisser künstlerischer Anspruch darf doch erwartet werden, oder? Nun, ich widerrufe meine vorige Aussage und behaupte das Gegenteil: Wer EKTOMORFs letzten Streich „The Acoustic“ kennt, dem sei mein Beileid bekundet, und wer es nicht kennt - Finger weg! Johnny Cash hätte sich bei dieser „Folsom Prison Blues“ Version im Grabe umgedreht. Diese sowohl ungewöhnliche als auch unbrauchbare Akkustik-CD hinterließ einige Fragezeichen, dafür exemplarisch erwähnt sei alleine das auf dem neuen Release befindliche, akustische „12 Angels“, das im besten Fall mittelschwere Kopfschmerzen verursacht. Wohlwollenderweise kann man „Enemy“, wofür das oben genannte als Intro dienen soll, einen treibenden Rhythmus nachsagen, aber das ist am Ende all der Eindruck, der von dem gesamten Album übrig bleibt.
Ich sollte mich jetzt entschuldigen dafür, dass ich vielleicht zu viele Breitseiten austeile, aber mit jedem Hören geht mir Zoltan Farkas' Geschrei mehr auf die Nerven („Private Hell“) und bei keinem einzigen Hördurchlauf habe ich die Skip-Taste verschont. Warum dann sechs Punkte? Eine berechtigte Frage und die Antwort darauf ist vage. Wieder gibt es einige Songs mit garantiertem Zünd- und Hüpf-Effekt, doch nur live kann ich mir das vorstellen, denn mehr als ein paar mal Fuß wippen überträgt „Black Flag“ nicht auf mich. Bewertet sei also nur das Album, nun denn... ach zum Teufel mit den sechs Punkten, für mangelnde Kreativität und den Gesang gehen zwei Punkte flöten, die jeder Hardcore-EKTOMORF-Fan gerne wieder dazurechnen darf.
Ich für meinen Teil ziehe eher noch weitere zwei Punkte ab und ordne die Platte ins selbe Fach, in dem meine anderen Jugendsünden stehen (Weiteres von EKTOMORF und unter anderem „The Eminem Show“ und KID ROCK's „The History Of Rock“).
EKTOMORF sind einer der Kandidaten, an denen man sich sehr schnell satt hören kann. Simple Songstruktur, simple Texte, simple Riffs, weiter geht es simpel und dann ein simpler Refrain. Natürlich erwartet niemand von EKTOMORF ein progressives Mörderalbum, aber ein gewisser künstlerischer Anspruch darf doch erwartet werden, oder? Nun, ich widerrufe meine vorige Aussage und behaupte das Gegenteil: Wer EKTOMORFs letzten Streich „The Acoustic“ kennt, dem sei mein Beileid bekundet, und wer es nicht kennt - Finger weg! Johnny Cash hätte sich bei dieser „Folsom Prison Blues“ Version im Grabe umgedreht. Diese sowohl ungewöhnliche als auch unbrauchbare Akkustik-CD hinterließ einige Fragezeichen, dafür exemplarisch erwähnt sei alleine das auf dem neuen Release befindliche, akustische „12 Angels“, das im besten Fall mittelschwere Kopfschmerzen verursacht. Wohlwollenderweise kann man „Enemy“, wofür das oben genannte als Intro dienen soll, einen treibenden Rhythmus nachsagen, aber das ist am Ende all der Eindruck, der von dem gesamten Album übrig bleibt.
Ich sollte mich jetzt entschuldigen dafür, dass ich vielleicht zu viele Breitseiten austeile, aber mit jedem Hören geht mir Zoltan Farkas' Geschrei mehr auf die Nerven („Private Hell“) und bei keinem einzigen Hördurchlauf habe ich die Skip-Taste verschont. Warum dann sechs Punkte? Eine berechtigte Frage und die Antwort darauf ist vage. Wieder gibt es einige Songs mit garantiertem Zünd- und Hüpf-Effekt, doch nur live kann ich mir das vorstellen, denn mehr als ein paar mal Fuß wippen überträgt „Black Flag“ nicht auf mich. Bewertet sei also nur das Album, nun denn... ach zum Teufel mit den sechs Punkten, für mangelnde Kreativität und den Gesang gehen zwei Punkte flöten, die jeder Hardcore-EKTOMORF-Fan gerne wieder dazurechnen darf.
Ich für meinen Teil ziehe eher noch weitere zwei Punkte ab und ordne die Platte ins selbe Fach, in dem meine anderen Jugendsünden stehen (Weiteres von EKTOMORF und unter anderem „The Eminem Show“ und KID ROCK's „The History Of Rock“).
Die Bloodchamber meint außerdem:
Bei allem Respekt vor dem Kollegen Bock sind lumpige vier Punkte doch eine übergroße Strafe für eine Band, die zwar sicher nicht zu den originellsten gehört, aber stets einer nachvollziehbaren Linie gefolgt ist und sich – in einem gewissen Rahmen – auch entwickelt und Gedanken macht. Das Ethnoelement wurde in den letzten Jahren etwas zurückgefahren - böse Zungen sagen „Genau wie bei SOULFLY!“ –, was auch bei den Ungarn dazu geführt hat, dass der Neo Thrash kompakter und wuchtiger aus den Boxen bolzt.
Ein spürbarer Unterschied zum bisherigen Werk von EKTOMORF ist, dass Bandleader Zoltan Farkas sich neben der quasi grundlegenden Freundschaft mit dem Werk Max Cavaleras vor dem Schreiben von „Black Flag“ offenbar durch das Werk eines weiteren, in den 90ern durchgestarteten Heroen des modernen Thrash gehört hat, und das ist niemand geringerer als Mister MACHINE HEAD Robb Flynn. Erstaunlich daran ist, dass praktisch alle Perioden der Amerikaner kurz angeschnitten werden: Von den Anfängen („Unscarred“) über das leicht orientierungslose Ausprobieren um die Jahrtausendwende („Feel Like This“) bis zur aktuellen Version, in der nicht nur gebrüllt, sondern auch gesungen wird („Never Surrender“ oder in geringerem Maß „Sick Love“), ohne sich allerdings die Komplexität und Überlängen der letzten MACHINE HEAD Alben anzueignen. Das ist – böse Zungen sagen „Wie immer!“ – nicht bemerkenswert eigenständig, verleiht EKTOMORF aber eine zusätzliche Ebene, die ausgebaut wird von dem schleppenden und dennoch rauen „Private Hell“, mit einer meiner Wahrnehmung nach Zoltan besonders am Herz liegenden Botschaft.
Davon ab ist auch „Black Flag“ natürlich größtenteils in der Hand von brachial durchs Pit tobendem Neo Thrash, der musikalisch in erster Linie darauf abzielt, die Hörer in Bewegung zu bringen. Das ist jedoch nichts Verwerfliches, weil es im Endeffekt genau das ist, was die Fans der Band erwarten respektive wollen und was die Band auch umzusetzen weiß, siehe zum Beispiel „Cut It Out“ oder „War Is My Way“. Das ergibt im Endeffekt ein, auch dank dem besonders gut ins Bein gehenden, vor rasender Wut fast berstenden „Fuck Your God“, ein grundsolides gutes Album, mit dem sich Fans der Band problemlos werden anfreunden können. EKTOMORF muss man nicht mögen, es ist aber keine Sünde, es doch zu tun.
Ein spürbarer Unterschied zum bisherigen Werk von EKTOMORF ist, dass Bandleader Zoltan Farkas sich neben der quasi grundlegenden Freundschaft mit dem Werk Max Cavaleras vor dem Schreiben von „Black Flag“ offenbar durch das Werk eines weiteren, in den 90ern durchgestarteten Heroen des modernen Thrash gehört hat, und das ist niemand geringerer als Mister MACHINE HEAD Robb Flynn. Erstaunlich daran ist, dass praktisch alle Perioden der Amerikaner kurz angeschnitten werden: Von den Anfängen („Unscarred“) über das leicht orientierungslose Ausprobieren um die Jahrtausendwende („Feel Like This“) bis zur aktuellen Version, in der nicht nur gebrüllt, sondern auch gesungen wird („Never Surrender“ oder in geringerem Maß „Sick Love“), ohne sich allerdings die Komplexität und Überlängen der letzten MACHINE HEAD Alben anzueignen. Das ist – böse Zungen sagen „Wie immer!“ – nicht bemerkenswert eigenständig, verleiht EKTOMORF aber eine zusätzliche Ebene, die ausgebaut wird von dem schleppenden und dennoch rauen „Private Hell“, mit einer meiner Wahrnehmung nach Zoltan besonders am Herz liegenden Botschaft.
Davon ab ist auch „Black Flag“ natürlich größtenteils in der Hand von brachial durchs Pit tobendem Neo Thrash, der musikalisch in erster Linie darauf abzielt, die Hörer in Bewegung zu bringen. Das ist jedoch nichts Verwerfliches, weil es im Endeffekt genau das ist, was die Fans der Band erwarten respektive wollen und was die Band auch umzusetzen weiß, siehe zum Beispiel „Cut It Out“ oder „War Is My Way“. Das ergibt im Endeffekt ein, auch dank dem besonders gut ins Bein gehenden, vor rasender Wut fast berstenden „Fuck Your God“, ein grundsolides gutes Album, mit dem sich Fans der Band problemlos werden anfreunden können. EKTOMORF muss man nicht mögen, es ist aber keine Sünde, es doch zu tun.