Lamb Of God - Sacrament

Lamb Of God - Sacrament
Modern Thrash Metal
erschienen am 22.08.2006 bei Epic Records
dauert 46:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Walk With Me In Hell
2. Again We Rise
3. Redneck
4. Pathetic
5. Foot To The Throat
6. Descending
7. Blacken The Cursed Sun
8. Forgotten (Lost Angels)
9. Requiem
10. More Time To Kill
11. Beating On Deaths Door

Die Bloodchamber meint:

Zum guten Schluss dann „Sacrament", das Album, mit dem ich angefangen habe, LAMB OF GOD zu hören. Vielleicht erklärt sich deswegen, weshalb ich die Band erst einmal aufs Abstellgleis gestellt habe – „Sacrament" ist, nach dem eingängigen und erfolgreichen Album „Ashes Of The Wake", zu Beginn wesentlich sperriger. Einzig der supererfolgreiche Song „Redneck“, für welchen LAMB OF GOD auch eine Grammynominierung einheimsen konnten, geht direkt ins Ohr (und ist vielleicht deswegen auch für einige Fans einer der seltsamsten Songs – man ist nicht gewohnt, Songs mit typisch direkt raushörbaren, melodischen Refrains und Strophen serviert zu bekommen).

Wieder hatte der Produzent Machine seine Finger im Spiel, wieder merkt man eine enorme Steigerung zum Vorgängeralbum. Riffs, Rhythmik, Schlagzeug, Bass, Gesang – alles passt. Gerade der Gesang erfährt wieder eine deutliche Steigerung, was sich nicht zuletzt an der Arbeit von Machine festhalten lässt. Im Studio (nachvollziehbar auf der Bonus-DVD, die ich nur wärmstens empfehlen kann) turnt er um den Sänger, schreit ihn an, fordert den zu der Zeit stark kranken Randy Blythe (beim Namen wird das Kind nicht genannt, aber durch die Blume erfährt man doch, dass er ein ziemliches Alkoholproblem sowie starke soziale Probleme zur Zeit des Songwritings hat) auf, um den Block zu laufen um die Vocals „einzukotzen“ und nimmt auch mit vielen Mitteln auf, die man normalerweise nicht bei Aufnahmen sieht (so zum Beispiel die Verwendung eines normalen Bühnenkondensatormikrophons mit Kabel, zum Einsingen).

Hat man sich in „Sacrament" reingehört, muss man feststellen – hier stimmt alles. Jeder Ton ist perfekt durchdacht, jedes Becken ist nicht zufällig, sondern für den Gesamtsound gespielt und kein Musiker leistet sich einen „Show-Off“ (wozu sicherlich ein Ausnahmeschlagzeuger wie Chris Adler fähig wäre), die Musik steht eindeutig im Vordergrund. Textlich ist die Band auch vom „Pro Amerika, Anti Bush“ Schema weg, hier werden mehr düstere Aspekte der eigenen Existenz erforscht, was auch die Atmosphäre des Albums erklärt (deutlich beim sperrigen „Again We rise“ oder „Blacken The Cursed Sun“).

Fazit: Für mich ein Album, das auf einer Stufe mit „Ashes Of The Wake" steht – vielleicht ist es nicht ganz so eingängig wie der Vorgänger, dafür hat man auf Dauer gesehen mehr von der Platte, da es mehr im Hintergrund zu entdecken gibt. Ich würde jedem raten, die CD mit der Bonus DVD zu kaufen, um einen sehr guten Einblick in die Studioarbeit, aber auch das private Leben der Band zu erhalten. Wer jedoch die DVD „Walk With Me In Hell“ hat, braucht das nicht, denn die Bonus-DVD ist da noch einmal drin. 9,5 starke Punkte – ich bleib dabei, das 10 Punkte Hammeralbum für die Ewigkeit wird noch geschrieben. Ganz sicher!
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