Mayhem - Grand Declaration Of War

Mayhem - Grand Declaration Of War
Black Metal
erschienen in 2000 bei Season Of Mist
dauert 45:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Grand Declaration Of War
2. In the Lies where upon you Lay
3. A Time to Die
4. View From Nihil
5. A Bloodsword and a colder Sun
6. Crystalized pain in deconstruction
7. Completion in science of agony
8. To daimonion

Die Bloodchamber meint:

Ein Album wie "Grand Declaration Of War" zu beurteilen gleicht einer Achterbahn durch alle möglichen seelischen Zustände. Als Fan der beiden Mayhem Kapitel (Unter der Leitung von Front-Terrorist Euronymous UND der Phase mit Hellhammer/Maniac als Führungspersonen) sah ich der Veröffentlichung mit Spannung aber auch mit Mißtrauen entgegen. "Wolf's Lair Abyss" stand meiner Meinung nach dem alten Material in nichts nach. Es war zwar schick nur die alten Mayhem zu mögen aber für mich stand das nie zur Debatte. "WLA" und auch "Mediolanum Capta Est" boten trotz oder vielleicht gerade wegen der Umstände die die Band begleiteten zutiefst bösartige Musik. Aber wie sollte sich ein Album einer Legende anhören die zumindest auf dem Sektor der musikalischen Extremität alles erreicht hat ? Meine schlimmsten Befürchtungen wurden schließlich an dem Tag bestätigt, an dem ich das Album zum ersten mal in den Händen hielt.
Der Sound des "Fagerborg"-Studios, welches nach Aussagen von Hellhammer absolut keine Erfahrung mit Metal-Bands hat, klingt zutiefts armselig. Gerade im Vergleich zum stürmenden Sound eines "De Mysteriis Dom Sathanas" klingt dieses Album einfach enttäuschend. Die Songs an sich sind sehr abwechslungreich gehalten, was aber auch am Konzept liegen mag. Das Album ist in zwei Kapitel unterteilt (Kapitel 2 und 3, "WLA" wurde im nachhinein zum Kapitel 1 erklärt...). Der erste Abschnitt bezeichnet den Krieg in seiner rohen, materiellen Form. Dementsprechend stürmisch sind auch die Songs gehalten. Allerdings dürften Titel wie "In the Lies where upon you Lay" keinen Mayhem-Fan alter Stunde beglücken. Die Stücke sind extrem technisch gehalten. Viele Drum-Breaks und wahnwitzige Gitarren-Läufe zerstückeln die Lieder. Das Endergebnis klingt weder evil noch originell...
Gut wenden wir und dem dritten Kapitel (die glorreichen Zeit nach dem Sieg gegen das verhasste Christentum) zu.
"Hui jetzt wirds exotisch" denke ich. "A bloodsword and a colder Sun" ist ein lupenreiner...tja wie sagt man...Trip Hop Song ? Billig programmierte Beats und nervende Roboter-Sampels zerstören die wenigen guten Ansätze der dezent eingesetzten Gitarre. Auch das restliche Material lässt mich höchstens aufgrund seines technischen Potentials kurz aufhorchen.
An die Adresse der "GDOW"-Fans: Den Vorwurf das ich das Komplexe Material nicht verstanden hätte kann ich nicht gelten lassen. Ich habe das Album seit es veröffentlicht wurde, und konnte mich erst heute dazu durchringen ein letztes, für mich abschließendes, Fazit zu schreiben. Ich habe es bestimmt an die hunderte male gehört. Sicher dieses Album ist mutig und es hat auch seine Momente (Der Doom-Song "Completion in science of agony" hat das Zeug zum Klassiker), aber das alleine reicht nicht. Abschließend möchte ich mit einem schönen Kommentar eines anderen Musikers dieses Review besiegeln: "GDOW" ist das armselige Zeugnis einer bröckelnden Legende.
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