Memories Of A Dead Man - Beyond The Legend

Memories Of A Dead Man - Beyond The Legend
Metal
erschienen am 11.05.2009 bei Parallel Music
dauert 57:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Single Thought And Emptiness Wishes
2. The Warmth
3. The Angel Print
4. U Turn
5. Voice
6. Draw My Faith
7. Acted Out
8. Hope Is Where You Are
9. Watchword
10. Strapped In
11. The Legend
12. Elusive Temptation

Die Bloodchamber meint:

Qualität statt Quantität. So könnte man die Export-Politik Frankreichs bezüglich der dort ansässigen Metal-Bands umschreiben. Viel schwappt aus unserem Nachbarland nicht über die Grenze, wenn es jedoch eine Band schafft, besticht sich durch einen eigenständigen Sound und starkes Material. Mit MEMORIES OF A DEAD MAN schickt sich die nächste Combo an, mit ihrem Debüt "Beyond The Legend" über ihre heimischen Landesgrenzen hinaus die Ohren der geneigten Fans zu umschmeicheln.

MEMORIES OF A DEAD MAN stehen dabei ganz in der Tradition wie etwa GOJIRA und entziehen sich von Anfang an einer einfachen stilistischen Kategorie. Die Franzosen setzten auf „Beyond The Legend“ auf eine Metal-Basis, die mit diversen Rock- und Post-Einschüben unterfüttert wird. Das ist prinzipiell nix Neues und gewinnt auch keinen Innovationspreis. Jedoch schaffen es MEMORIES OF A DEAD MAN, diesem Gebräu einige neue Facetten abzuringen und dabei stets eigenständig zu klingen. Die im Mid-Tempo gehalten Songs wissen durch einen massiven Groove den Hörer unverzüglich in seinen Bann zu ziehen. Die Grundstimmung ist eher düster und melancholisch. Die Instrumentalfraktion dröhnt massiv und druckvoll aus den Boxen, die oftmals beschriebene Gitarrenwand wird regelmäßig hochgezogen. Besonderes Highlight von "Beyond The Legend" ist der makellose Wechsel zwischen den aggressiven und anklagenden Screams von Pierre und dem klaren Gesang von Drummer Julien. Dies dient nicht der Effekthascherei, sondern wird immer passend in Szene gesetzt und dient der Aufwertung der durchweg formidablen Songs. Dies sorgt wie etwa im Opener oder bei "U Turn" für einige Gänsehautmomente, die auch bereits etablierte Größen der Szene nicht immer in dieser Form auf ihren Alben wissen.

Auch wenn "Beyond The Legend" mit knapp 60 Minuten Spielzeit richtig was fürs Geld bietet, so versteckt sich hier die größte Schwäche des Albums. Zwar sind alle Songs perfekt arrangiert und für sich allein stehend verdammt stark, jedoch auf die ganze Spieldauer gerechnet zu abwechslungsarm. Gegen Ende gibt es so gut wie keine Überraschungen mehr zu entdecken, die CD flacht dadurch etwas ab. Hier wäre Weniger etwas Mehr gewesen.

MEMORIES OF A DEAD MAN liefern mit "Beyond The Legend" ein richtig starkes Debüt ab, dem man auf Grund seiner Eigenständigkeit und den definitiv vorhandenen Höhepunkten seine Kinderkrankheiten noch gerne verzeiht. In der Zukunft müssen die Franzosen ihr Song-Material etwas dynamischer und variabler gestalten, um so über die volle Distanz zu punkten. Dann dürfte man aber durchaus in der Lage sein, bereits bekannteren Landsmännern Paroli zu bieten.
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