Samael - Solar Soul
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Solar Soul
2. Promised Land
3. Slavocracy
4. Western Ground
5. On The Rise
6. Alliance
7. Suspended Time
8. Valkyries New Ride
9. Ave!
10. Quasar Waves
11. Olympus
Die Bloodchamber meint:
Nachdem die Schweizer auf ihrem letzten Vollwerk "Reign Of Light" recht formidabel den Tanzbären raushängen liessen, auf Dauer allerdings etwas zu verklimpert und hippiesk daherkamen, bringt "Solar Soul" genau das, was ich mir persönlich von einer der interessantesten Dunkelkapellen erwartet hatte: Weniger Weltmusik, mehr düsterklare Wucht und Dynamik!
Der Titeltrack eröffnet den Reigen in bester Fäustereckmanier mit flächigen Synths, einem klar strukturierten Riff, und schlägt so ganz unverblümt einen Bogen hin zum Karrierezenit "Passage". Dessen Düsterkeit wird zwar auf der neuen Scheibe zu keiner Zeit vollends erreicht, allerdings war dies nach den unzähligen Häutungen und Neuerfindungen der Eidgenossen auch kaum zu erwarten. Dementsprechend haben selbst Tracks wie das schnellere "Promised Land" oder der Vorabtrack "Slavocracy" bei merklich aggressiveren Grundtönen immer auch einen kleinen Brocken Kreide im Hals und umgarnen den Hörer mit Spuren poppiger Leichtigkeit (z.B. in "Promised Land").
Das Angenehme dabei: Die raumgreifenden Riffs geben trotz massiven Keyboardeinsatzes stets den Ton an und auch der vokalseitige Rückgriff zu kompakten, den rhythmischen Fluss aufgreifenden Phrasierungen steht der Band hervorragend. Dies wird bei Songs wie dem leicht orientalischen "Western Ground" dann umso deutlicher, da genau diese verspielteren Tracks (auch "Quasar Waves") den Kürzeren ziehen, wenn es darum geht, Bombastorgien des Kalibers "On The Rise", "Alliance", "Ave!" oder etwa dem genialen "Valkyries New Ride" mit seinen unheilvollen Bläsersätzen und nachtschwarzen Chören auch nur ansatzweise etwas entgegenzusetzen. Es mag sehr wohl sein, dass die bunten Songs auf den letzten Alben besser dastanden - nach meinem Empfinden ist das allerdings nur eine Frage des insgesamt etwas schwächeren Materials auf selbigen Scheiben.
Richtig gut hingegen schneiden die mit weiblichem Gesang veredelten Chorusparts von "Suspended Time" ab, die sich schön einfügen und für das gewisse Etwas sorgen, welches SAMAEL zugegebenermassen erst mit und nach ihrem Referenzwerk auszubauen wussten.
Nach dem abschliessenden, ausladenden "Olympus" steht fest, dass "Solar Soul" die Schweizer Institution zurück an die Höchstform führt, indem es gekonnt ältere mit neueren Trademarks verbindet: Die kalte, reduzierte Klarheit von "Passage" verschmilzt mit dem etwas jüngeren Spieltrieb, ohne dass Letzterer dabei zu viel Leine genehmigt bekäme.
Stattdessen gibt es in transparentem Sound einen kleinen schwarzen Kristall mit SAMAELs Essenz, ein Album, welches überwältigt und auch mit einfarbiger Bühnenbeleuchtung Sogwirkung entfalten wird. Und das ist seine 8,5 Punkte mehr als wert.
Der Titeltrack eröffnet den Reigen in bester Fäustereckmanier mit flächigen Synths, einem klar strukturierten Riff, und schlägt so ganz unverblümt einen Bogen hin zum Karrierezenit "Passage". Dessen Düsterkeit wird zwar auf der neuen Scheibe zu keiner Zeit vollends erreicht, allerdings war dies nach den unzähligen Häutungen und Neuerfindungen der Eidgenossen auch kaum zu erwarten. Dementsprechend haben selbst Tracks wie das schnellere "Promised Land" oder der Vorabtrack "Slavocracy" bei merklich aggressiveren Grundtönen immer auch einen kleinen Brocken Kreide im Hals und umgarnen den Hörer mit Spuren poppiger Leichtigkeit (z.B. in "Promised Land").
Das Angenehme dabei: Die raumgreifenden Riffs geben trotz massiven Keyboardeinsatzes stets den Ton an und auch der vokalseitige Rückgriff zu kompakten, den rhythmischen Fluss aufgreifenden Phrasierungen steht der Band hervorragend. Dies wird bei Songs wie dem leicht orientalischen "Western Ground" dann umso deutlicher, da genau diese verspielteren Tracks (auch "Quasar Waves") den Kürzeren ziehen, wenn es darum geht, Bombastorgien des Kalibers "On The Rise", "Alliance", "Ave!" oder etwa dem genialen "Valkyries New Ride" mit seinen unheilvollen Bläsersätzen und nachtschwarzen Chören auch nur ansatzweise etwas entgegenzusetzen. Es mag sehr wohl sein, dass die bunten Songs auf den letzten Alben besser dastanden - nach meinem Empfinden ist das allerdings nur eine Frage des insgesamt etwas schwächeren Materials auf selbigen Scheiben.
Richtig gut hingegen schneiden die mit weiblichem Gesang veredelten Chorusparts von "Suspended Time" ab, die sich schön einfügen und für das gewisse Etwas sorgen, welches SAMAEL zugegebenermassen erst mit und nach ihrem Referenzwerk auszubauen wussten.
Nach dem abschliessenden, ausladenden "Olympus" steht fest, dass "Solar Soul" die Schweizer Institution zurück an die Höchstform führt, indem es gekonnt ältere mit neueren Trademarks verbindet: Die kalte, reduzierte Klarheit von "Passage" verschmilzt mit dem etwas jüngeren Spieltrieb, ohne dass Letzterer dabei zu viel Leine genehmigt bekäme.
Stattdessen gibt es in transparentem Sound einen kleinen schwarzen Kristall mit SAMAELs Essenz, ein Album, welches überwältigt und auch mit einfarbiger Bühnenbeleuchtung Sogwirkung entfalten wird. Und das ist seine 8,5 Punkte mehr als wert.
Im Fadenkreuz
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Michael Meyer [mm]
Experte für alles, was es vor 20 Jahren schon gab oder danach klingt
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum