Wolf - Ravenous

Wolf - Ravenous
Heavy Metal
erschienen am 20.02.2009 bei Century Media
dauert 47:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Speed On
2. Curse You Salem
3. Voodoo
4. Hail Caesar
5. Ravenous
6. Mr Twisted
7. Love At First Bite
8. Secrets We Keep
9. Whisky Psycho Hellions
10. Hiding In Shadows
11. Blood Angel

Die Bloodchamber meint:

Ganz im Sinne von „Konstant ist nur der Wandel“ gab es auch im schwedischen Traditionshaus WOLF einige Veränderungen seit dem letzten Album „The Black Flame“. Im lustigen Spitznamenreigen ist der Bass jetzt in der Hand des „Tornado“, während der „Raptor“ das Schlagzeug übernommen hat. Wie man sich bei den Namen schon denken kann, hat die Band über den Trubel zum Glück den Spaß nicht verloren.

Den Spaß an vor Tradition nur so strotzendem, klassischem Heavy Metal. Bei WOLF dudelt es aus allen Ecken und Enden, die NWOBHM lässt grüßen. Im Unterschied zu vielen anderen Gruppen aus der traditionellen Ecke bleibt man dabei aber immer kernig und kraftvoll, was in Kombination mit den vielen, schneidig gespielten Melodien für fast so viel Wiedererkennungswert sorgt wie das recht eigen klingende Organ der „Viper“ am Mikrofon. Man muss den etwas näselnden, manchmal auch leicht schrillen, hohen Gesang definitiv nicht lieben, sollte aber anerkennen, dass er eine nahezu perfekte Symbiose mit der Melodik eingeht.

Im Vergleich zu den früheren WOLF Alben fällt besonders positiv auf, dass die Ausfallquote so gering ausgefallen ist wie noch nie. Die komplette erste Albumhälfte besteht aus Hits, aus denen besonders das schwungvolle „Speed On“, das zum Todeskralle-gen-Himmel-recken animierende „Curse You Salem“ und der atmosphärische Titeltrack „Ravenous“ noch mal nach oben herausragen. Erst gen Ende geht „Ravenous“ leicht die Puste aus, was in diesem Fall aber nur bedeutet, dass aus Liedern wie „Whisky Psycho Hellions“ oder „Hiding In Shadows“ nur Passagen nicht aber das ganze Stück noch tagelang durch die Gehörgänge spuken. Da ist allerdings vermutlich auch gar kein Platz mehr übrig nach den unglaublich starken ersten sieben (!) Liedern.

Nicht nur wegen des Bandnamens und des Liedtitels „Love At First Bite“ ist die naheliegendste aktuelle Vergleichband POWERWOLF, die zudem wohl auch die einzige, im positiven Sinne, beklopptere Band ist. Doch wo POWERWOLF oft ein wenig an der Grenze des Vampirpathos-Unsinns kratzen, setzt man bei WOLF mehr auf Tempo an der Gitarre und eine dicke Hose, ganz egal wie eierkneiferisch man den Gesang an einigen Stellen beurteilen mag.

Wenn man die Klaviatur der Klischees so gut beherrscht wie WOLF und es versteht, ein dermaßen packendes und eigenes Album mit im Grunde lauter bekannten Mitteln zu schreiben, braucht man wahrlich kein „Voodoo“ für den Erfolg.
WOLF – Bärenstark!
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