Schon Äonen vor Christus gab es Trendsetter. Auch bei den Ägyptern, bei den Griechen, den Römern und im Mittelalter waren sie zu finden. Und in der klassischen Epoche haben Künstler mit ihrer neuartigen Musik tausende Zuschauer zum Staunen gebracht – und gleichermaßen viele entsetzt. Es ist ein Wagnis, das sich nicht immer lohnt. Für die beiden sympathischen Jungs von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER steht das vollkommen außer Frage. Denn das Duett Marci und Tobi macht seit einiger Zeit Schlagzeilen mit dem sonderbaren Mix aus Elektro, Hardcore und Death Metal. Ganz zu schweigen von den diversen Kinderlied-Covern, die schon aus ihrer Feder entsprungen sind. „Das Monster Aus Dem Schrank“ ist das erste komplette Album der Zweimannband. Und das lohnt sich – aber richtig!

Einen kleinen Vorgeschmack aufs Musikalische geben WBTBWB im 20 Sekunden langen Intro, das mit piepsenden Elektrosounds an asiatische Spielautomaten erinnert. Dann bricht die Hölle los. Das lustige dabei ist, dass bei dieser Band die Texte und Titelnamen im Vordergrund stehen. Neben oben erwähnten Kinderliedern wie „Alle Meine Entchen“, „Hänsel Und Gretel“ und „Backe Backe Kuchen“ gibt es auch eine ganze Portion Eigenkreationen vor den Latz. Bei Tracks wie „Terminator Und Popeye“ spiegelt sich die ganze kreative Ader der beiden Jungs wieder. Die Texte sind natürlich meist schwer zu verstehen, dafür aber immer auf den Punkt gebracht und bissig. Klarer Höhepunkt ist das rasante und musikalisch unglaublich krasse "Fuchs Du Hast Die Gans Gestohlen".

Dass die Texte wichtig sind, heißt jedoch lange nicht, dass die Musik hier mittelmäßig ist. Was Gitarrist Marci, der auch Schlagzeug und Bass eingespielt hat, an allen Instrumenten zeigt, ist mehr als nur beachtlich. Es ist durchgehend dermaßen virtuos, dass man beim ersten Hören tief beeindruckt dasteht und staunt. Und auch wenn man bereits die Hälfte der Lieder auswendig kann, steigert sich der Spaß von Mal zu Mal und von Lied zu Lied.

Dieses Album hat alles, was es braucht: Riffs, Doublebass und Gegrunze ohne Ende, geniale und einfallsreiche Texte, ein geiles Cover samt einschlägigem Namen und eine fette Produktion, bei der lediglich die Stimme des Oberchaoten am Mic etwas kraftvoller hätte sein können. Dafür gibt's drei ordentliche Bonustracks am Ende. Wer derweil Wert auf Ernst, klangvolle Harmonien und Ruhe legt, kann sich vom Acker machen. Kurzum: Der Unterhaltungsfaktor dieses Goldstückes ist auf allerhöchstem Niveau.