Fimbulthier - Demo 05 (EP)

Fimbulthier - Demo 05 (EP)
Viking Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 14:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. March and fight
2. Predators in a human Shape
3. With Claws and Fire

Die Bloodchamber meint:

Es ist offensichtlich, dass in den letzten Jahren mehr denn je Formationen wie Amon Amarth, Ensiferum und andere Bands - gerade aus dem folkigen Bereich - ihre heidnisch, heldenhaft-mächtigen Wikingerfußstapfen in der gesamten Metalszene unübersehbar hinterlassen haben und eine ganze Horde an Fans und Musikern mit ihrer nordisch rauen, aber lebenslustig melodischen Art überzeugt haben. So ist es auch der Fall bei der recht jungen deutschen Band Fimbulthier, die, hauptsächlich auf Grund oben genannter Vorbilder, ihren seit Frühjahr 2004 zelebrierten Death Metal schon bald mehr in Richtung der üblichen Verdächtigen modifizierte. Auftritte mit Helheim, Helrunar und The Vision Bleak gegen Ende 2005 lassen schon vermuten, dass sich hier eine ziemlich fähige Pagankapelle zusammengefunden hat.
Unsere Vorabpromo, die einen ersten Einblick in das Material gewährt, das Anno 2007 als Debutalbum erscheinen soll, umfasst drei - ich möchte fast sagen - Fimbullieder, wobei man wissen muss, dass „Fimbul“ in der nordischen Mythenlandschaft so viel wie „ungeheuer; groß und mächtig“ bedeutet – ein bisschen Bildung darf ja auch nicht fehlen.

Der erste Song „March and Fight“ beginnt mit einem langsamen, leicht groovigen Eingangsriff, das mit tollen Flacholets gesegnet ist, an denen berechtigterweise bei allen Songs nicht gerade gespart wird. Weiter geht es mit fetten Mid-Tempo-Riffs im Hintergrund, die zwar nicht gerade revolutionär, aber dafür gekonnt klingen. Im Vordergrund geht es typisch melodiebetont ans Werk und man merkt gleich, dass die Jungs das richtige Gespür für Melodie und Liedstruktur haben. Alles scheint sich locker von der Hand zu spielen und es kommt gleich ein gewisses Gefühl der Vertrautheit auf. Der Gesang klingt in diesem, als wie auch in den zwei weiteren Liedern angenehm mittig, verständlich, aber trotzdem Death-Metal-lastig. Die cleanen im melodiösen Sprechgesang gehaltenen Parts kommen ebenfalls authentisch und mit dem netten nicht ganz perfekten Charme.

Mehr noch als im ersten Titel erkennt man bei „Predators in a human Shape“ das Talent der Band im Umgang mit ineinander übergehenden Passagen, stimmigen Riffs und natürlich den allgegenwärtigen Gitarrenläufen, sowie kleineren Soli. Mal hymnisch gemächlicher, dann wieder etwas geballter und schneller – Alles fließt nur so ineinander über. Auch die typischen Mitgrölpassagen sind vorhanden, obwohl die Songs auch ohne diese live schon ordentlich für heitere Stimmung sorgen sollten.
Der letzte Song „With Claws and Fire“ präsentiert sich zunächst ehr im schleppend drückenden Gewand, verliert bei all dem aber nichts an Klasse. Das Grundriff erinnert ein wenig an ruhigere Amon Amarth-Titel, nur dass die Stimme natürlich bei weitem nicht so tief pflügt. Obwohl der Song verhältnismäßig lang ist, wird es dem Hörer nie langweilig, da das Riff sich wirklich sehr gut für die mehrmalige Anwendung eignet. Das muss es auch, denn das streckenweise zu einem Instrumentalstück mutierende Lied greift immer wieder auf jenes zurück. Am Anfang sind noch Gesangsparts enthalten, doch diese werden schon bald von kleineren Leadeinlagen und milden, maidenartigen Solosequenzen abgelöst. Wenn man es dann schon gar nicht mehr erwartet, kommt doch noch der Einsatz des klaren Gesangs, der hier sogar leicht mehrstimmig wirkt.

Alles in Allem eine sehr schöne Demo! Eine gute Produktion und exzellentes Songwriting lassen auf ein würdiges Album der Annaberg-Buchholzer nächstes Jahr hoffen.

(Anm: Demo ist zwar nicht erhältlich, aber auf der Bandhomepage kann man sich einige Songs anhören)
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