To Cast A Shadow - All Alone
Gothic Doom Metal
erschienen im Mai 2007 als Eigenproduktion
dauert 40:15 min
erschienen im Mai 2007 als Eigenproduktion
dauert 40:15 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Erzsebet
2. All Alone
3. The Death Of Me
4. Agonised
5. Beast Within
6. Unjust
7. A Suicidal Mind
8. Pretty Dark
9. The Neverending Decay Of Love
Die Bloodchamber meint:
Was ist hier eigentlich los: Die dritte Eigenproduktion auf meinem Tisch ist zugleich die dritte in Folge, welche qualitativ mit beiden Schultern weit aus ihrem jeweiligen Umfeld heraus ragt. Die Norweger TO CAST A SHADOW sind allerdings das Sahnehäubchen in dieser Reihe, denn ihr Erstling "All Alone" deklassiert den Großteil der vertraglich gebundenen Female-fronted Gothic-Gesellschaft e.V. um Längen - und zwar ohne Anlauf.
Schon beim ersten zufälligen Kontakt auf Myspace wusste die Mischung aus THE GATHERING zu "Mandylion"-Zeiten, etwas THE 3rd AND THE MORTAL und verspielter Melancholie zu begeistern - von doomig angehauchten Großtaten a la "Erzsebet", "Beast Within" und "Agonized", über das so einfühl- wie anschmiegsame "The Death Of Me" (Hammer!) bis hin zum fast poppigen "Unjust". Neben den erstaunlich frischen Arrangements fällt vor allem die Leichtigkeit auf, mit welcher die Nordländer hier durch Stimmungen tauchen, aus grundsätzlich einfachen Themen eine mitreissende, schlüssige Gesamtästhetik erschaffen, sodass trotz durchweg düsterer Grundaussagen immer auch ein Gefühl von Geborgenheit entsteht: Wer schon einmal vollkommen durchnässt nach drinnen kam, um mit einem heissen Tee am Feuer zu sitzen, während draußen weiter das Wetter tobt, wird in etwa wissen was ich meine.
Großen Anteil an jenem guten Gefühl hat mit Sicherheit Camilla Granlien, deren sanftes und mäßig hohes Timbre die Songs mit der kleinsten Nuance vollkommen ändern kann: Eben noch verleiht sie "The Death Of Me" eine Art schwebender Erleichterung, die man erst beim genaueren Nachlesen versteht, um dann mit unnachahmlich sanfter Gewissheit "The Neverending Decay Of Love" zu verkünden - und man scheut sich, ihr zu widersprechen...
Unterstützung kommt gelegentlich von ihren männlichen Mitstreitern (die sich eher im Rezitieren üben), sowie von Gunhild Huser, deren recht hohe Stimme in puncto Ausdruck und Faszination allerdings etwas abfällt. Aber das mag auch an meiner persönlichen Einstellung zum himmelwärts strebenden Frauengesang liegen.
Ungeachtet dieser kleinen Schönheitsfehler - mit denen andere Bands ironischerweise Karrieren basteln - ist "All Alone" eine der besten Eigenproduktionen, die mir persönlich in der Blutkammer bisher untergekommen sind: Hier passen Musik, Aufmachung, Stilsicherheit und nicht zuletzt Produktion fast beängstigend perfekt zusammen, was zusammen mit der Abwesenheit von Ausfällen für einen Zehner spräche - wenn ich da nicht noch Potenzial wittern würde.
Dass sich in Zeiten wie diesen, wo AFTER LEAVES COIL das große Erbe früher THEATRE OF TRAGEDY, THE GATHERING und TRISTANIA fröhlich zum drölfzigsten Male schänden dürfen, kein Label für "All Alone begeistern konnte, ist ohnehin der Hohn - also besucht www.myspace.com/tocastashadow und lasst euch von drei Songs verzaubern.
Schon beim ersten zufälligen Kontakt auf Myspace wusste die Mischung aus THE GATHERING zu "Mandylion"-Zeiten, etwas THE 3rd AND THE MORTAL und verspielter Melancholie zu begeistern - von doomig angehauchten Großtaten a la "Erzsebet", "Beast Within" und "Agonized", über das so einfühl- wie anschmiegsame "The Death Of Me" (Hammer!) bis hin zum fast poppigen "Unjust". Neben den erstaunlich frischen Arrangements fällt vor allem die Leichtigkeit auf, mit welcher die Nordländer hier durch Stimmungen tauchen, aus grundsätzlich einfachen Themen eine mitreissende, schlüssige Gesamtästhetik erschaffen, sodass trotz durchweg düsterer Grundaussagen immer auch ein Gefühl von Geborgenheit entsteht: Wer schon einmal vollkommen durchnässt nach drinnen kam, um mit einem heissen Tee am Feuer zu sitzen, während draußen weiter das Wetter tobt, wird in etwa wissen was ich meine.
Großen Anteil an jenem guten Gefühl hat mit Sicherheit Camilla Granlien, deren sanftes und mäßig hohes Timbre die Songs mit der kleinsten Nuance vollkommen ändern kann: Eben noch verleiht sie "The Death Of Me" eine Art schwebender Erleichterung, die man erst beim genaueren Nachlesen versteht, um dann mit unnachahmlich sanfter Gewissheit "The Neverending Decay Of Love" zu verkünden - und man scheut sich, ihr zu widersprechen...
Unterstützung kommt gelegentlich von ihren männlichen Mitstreitern (die sich eher im Rezitieren üben), sowie von Gunhild Huser, deren recht hohe Stimme in puncto Ausdruck und Faszination allerdings etwas abfällt. Aber das mag auch an meiner persönlichen Einstellung zum himmelwärts strebenden Frauengesang liegen.
Ungeachtet dieser kleinen Schönheitsfehler - mit denen andere Bands ironischerweise Karrieren basteln - ist "All Alone" eine der besten Eigenproduktionen, die mir persönlich in der Blutkammer bisher untergekommen sind: Hier passen Musik, Aufmachung, Stilsicherheit und nicht zuletzt Produktion fast beängstigend perfekt zusammen, was zusammen mit der Abwesenheit von Ausfällen für einen Zehner spräche - wenn ich da nicht noch Potenzial wittern würde.
Dass sich in Zeiten wie diesen, wo AFTER LEAVES COIL das große Erbe früher THEATRE OF TRAGEDY, THE GATHERING und TRISTANIA fröhlich zum drölfzigsten Male schänden dürfen, kein Label für "All Alone begeistern konnte, ist ohnehin der Hohn - also besucht www.myspace.com/tocastashadow und lasst euch von drei Songs verzaubern.