Path Of Golconda Toxic Holocaust Goatwhore Skeletonwitch
Path Of Golconda, Toxic Holocaust, Goatwhore, Skeletonwitch
Essen, Turock
19.12.2009
19.12.2009
Im Zuge des Jahrestags der Eröffnung hat sich das Essener Turock ein kleines Weihnachtsschmankerl überlegt und verzichtet am Samstag vor dem vierten Advent auf den Konzerteintritt. Stattdessen gilt es clubähnlich einen kleinen Mindestverzehrbetrag zu erreichen, aber der stellt bei einem ausgewachsenen Metal Abend am kältesten Wochenende seit langer Zeit für kaum jemanden ein großes Hindernis dar.
Ansehnlich gefüllt ist es bereits, als SKELETONWITCH mit ihrer thrashbasierten Melange aus allem, was schnell, böse & gut ist, die Schlacht eröffnen. Der 40-minütige Auftritt ist in drei Blöcke geteilt, die jeweils in einem Wahnsinnstempo durch die Tracklist der letzten zwei Alben fegen. Auch die bisher nicht mit den Amerikanern vertrauten Zuschauer werden mit Krachern wie „Beyond The Permafrost“ oder „Fire From The Sky“ schnell auf Betriebstemperatur gebracht, so dass sich Frontwaldschrat Chance Garnett bei seinem ausgiebigen Stöbern im Katalog der & des Posen(s) einigen Zuspruchs sicher fühlen kann. Um dagegen nicht schon im Vorfeld keine Chance zu haben, haben die beiden Gitarristen sich mit identischen weißen Gitarren gut ausgerüstet, auch wenn das fast schon eine Spur zu viel des Guten ist. Als kurz nach der herrlichen Ansage: „For the lovely ladies: Crushed Beyond Dust!“ der Zauber sein Ende nimmt, folgt am Merchstand die Erkenntnis, dass SKELETONWITCH auf der Tour einige Gefangene gemacht haben, denn die Motiv & Größenauswahl ist beim heutigen letzten Termin etwas eingeschränkt.
Ganz andere Maßstäbe in punkto Bösartigkeit und Garstigkeit setzen GOATWHORE, die sich im Posen-Katalog ausschließlich für den Bereich „Teufelskralle & andere blasphemische Akte“ interessieren. Die Tarnkutte des Bassisten und das löchrige Shirt des Gitarristen passen zwar nicht hundertprozentig zur schwarzmetallischen Kälte, die die Musik von der Bühne verströmt, aber so überträgt sich die dezemberliche Kälte wenigstens nicht 1:1 in den Saal und der Besuch an den Theken bleibt stabil, Glühwein ist nämlich nicht im Angebot. Anders als bei SKELETONWITCH ist im, in erstaunlicher Zahl Bart & Kutte präsentierenden, Essener Publikum die Meinung deutlich zwiegespaltener, denn während einige stetig zwischen Haarbewegung und Faust recken pendeln, schaut eine stattliche Anzahl an Zuschauern doch eher gelangweilt drein. Wirklich verstehen muss man das nach dem unterhaltsamen und auch musikalisch überzeugenden Auftritt von GOATWHORE allerdings nicht...
Headliner des eigentlichen „Unholy Trinity Tour“ Line-Ups sind TOXIC HOLOCAUST, die auch einziger Anwesenheitsgrund für einen ganzen Haufen Punks zu sein scheinen. Denn nachdem diese sich bisher im Nachstellen berühmter Stillleben der Kunstgeschichte geübt haben, legen sie beim Erscheinen von Joel Grind und seiner live regelmäßig wechselnden Belegschaft die Apathie ab. Überhaupt kommt mit dem Erscheinen des blondierten und 80er-Poserrock-Gedächtnishaarband tragenden Joel auf einen Schlag mächtig Bewegung in den Laden. Die Mehrheit der Anwesenden scheint gekommen zu sein, um in einem dampfenden Oldschool Moshpit all die Energie loswerden zu wollen, die wenige Tage später beim Weihnachtsschlemmen wieder draufgeschaufelt werden wird. Dass dabei die ein oder andere muffige Matte kurz durch das eigene Bier geschwenkt wird, ist ein nichtiger Kollateralschaden, weil TOXIC HOLOCAUST einfach mächtig Spaß machen. Bei der überwiegend unkomplizierten Bauart des Party & Bier Thrash ist auch fehlende Vertrautheit mit den Liedern kein großes Hindernis: Etwas rufen und toben ist für jeden drin. Nur das namentlich angedeutete Gift fehlt Musik und Auftritt eigentlich völlig.
Als besonderer Gast samt neuem Album & Labeldeal im Gepäck beschließen die Fast-Lokalmatadore PATH OF GOLCONDA die Liveabteilung des Abends. Überraschenderweise sind beim Beginn nach etwas längerer Pause die Reihen, vor allem im hinteren Bereich, schon deutlich gelichtet, aber eine ansehnliche Schar ist doch noch verblieben, um mit den Oberhausener Thrash-Deathern zu feiern. Den großen Vorschusslorbeeren können sie heute aber in meinen Augen nicht gerecht werden. Zu viel will nicht so richtig ineinander greifen. Der Schlagzeugklang ist etwas seltsam, und man strahlt dermaßen viel Selbstbewusstsein von der Bühne aus, dass es auf die Dauer ein Tick zu viel ist. Die Musik ist zwar gut, kann mit den vorangegangenen Wirbelwinden aber nicht wirklich mithalten. In einem anderen Umfeld hätte das womöglich anders ausgesehen, aber aus meiner Sicht bleibt für PATH OF GOLCONDA heute nur die Blechmedaille übrig.
Ein bisschen enttäuscht vom Abschluss, aber insgesamt hochzufrieden endet der Abend fahrplanbedingt noch vor dem Ende des letzten Auftritts, aber so bleibt die Reisezeit immerhin in einem erträglichen Rahmen.
Ansehnlich gefüllt ist es bereits, als SKELETONWITCH mit ihrer thrashbasierten Melange aus allem, was schnell, böse & gut ist, die Schlacht eröffnen. Der 40-minütige Auftritt ist in drei Blöcke geteilt, die jeweils in einem Wahnsinnstempo durch die Tracklist der letzten zwei Alben fegen. Auch die bisher nicht mit den Amerikanern vertrauten Zuschauer werden mit Krachern wie „Beyond The Permafrost“ oder „Fire From The Sky“ schnell auf Betriebstemperatur gebracht, so dass sich Frontwaldschrat Chance Garnett bei seinem ausgiebigen Stöbern im Katalog der & des Posen(s) einigen Zuspruchs sicher fühlen kann. Um dagegen nicht schon im Vorfeld keine Chance zu haben, haben die beiden Gitarristen sich mit identischen weißen Gitarren gut ausgerüstet, auch wenn das fast schon eine Spur zu viel des Guten ist. Als kurz nach der herrlichen Ansage: „For the lovely ladies: Crushed Beyond Dust!“ der Zauber sein Ende nimmt, folgt am Merchstand die Erkenntnis, dass SKELETONWITCH auf der Tour einige Gefangene gemacht haben, denn die Motiv & Größenauswahl ist beim heutigen letzten Termin etwas eingeschränkt.
Ganz andere Maßstäbe in punkto Bösartigkeit und Garstigkeit setzen GOATWHORE, die sich im Posen-Katalog ausschließlich für den Bereich „Teufelskralle & andere blasphemische Akte“ interessieren. Die Tarnkutte des Bassisten und das löchrige Shirt des Gitarristen passen zwar nicht hundertprozentig zur schwarzmetallischen Kälte, die die Musik von der Bühne verströmt, aber so überträgt sich die dezemberliche Kälte wenigstens nicht 1:1 in den Saal und der Besuch an den Theken bleibt stabil, Glühwein ist nämlich nicht im Angebot. Anders als bei SKELETONWITCH ist im, in erstaunlicher Zahl Bart & Kutte präsentierenden, Essener Publikum die Meinung deutlich zwiegespaltener, denn während einige stetig zwischen Haarbewegung und Faust recken pendeln, schaut eine stattliche Anzahl an Zuschauern doch eher gelangweilt drein. Wirklich verstehen muss man das nach dem unterhaltsamen und auch musikalisch überzeugenden Auftritt von GOATWHORE allerdings nicht...
Headliner des eigentlichen „Unholy Trinity Tour“ Line-Ups sind TOXIC HOLOCAUST, die auch einziger Anwesenheitsgrund für einen ganzen Haufen Punks zu sein scheinen. Denn nachdem diese sich bisher im Nachstellen berühmter Stillleben der Kunstgeschichte geübt haben, legen sie beim Erscheinen von Joel Grind und seiner live regelmäßig wechselnden Belegschaft die Apathie ab. Überhaupt kommt mit dem Erscheinen des blondierten und 80er-Poserrock-Gedächtnishaarband tragenden Joel auf einen Schlag mächtig Bewegung in den Laden. Die Mehrheit der Anwesenden scheint gekommen zu sein, um in einem dampfenden Oldschool Moshpit all die Energie loswerden zu wollen, die wenige Tage später beim Weihnachtsschlemmen wieder draufgeschaufelt werden wird. Dass dabei die ein oder andere muffige Matte kurz durch das eigene Bier geschwenkt wird, ist ein nichtiger Kollateralschaden, weil TOXIC HOLOCAUST einfach mächtig Spaß machen. Bei der überwiegend unkomplizierten Bauart des Party & Bier Thrash ist auch fehlende Vertrautheit mit den Liedern kein großes Hindernis: Etwas rufen und toben ist für jeden drin. Nur das namentlich angedeutete Gift fehlt Musik und Auftritt eigentlich völlig.
Als besonderer Gast samt neuem Album & Labeldeal im Gepäck beschließen die Fast-Lokalmatadore PATH OF GOLCONDA die Liveabteilung des Abends. Überraschenderweise sind beim Beginn nach etwas längerer Pause die Reihen, vor allem im hinteren Bereich, schon deutlich gelichtet, aber eine ansehnliche Schar ist doch noch verblieben, um mit den Oberhausener Thrash-Deathern zu feiern. Den großen Vorschusslorbeeren können sie heute aber in meinen Augen nicht gerecht werden. Zu viel will nicht so richtig ineinander greifen. Der Schlagzeugklang ist etwas seltsam, und man strahlt dermaßen viel Selbstbewusstsein von der Bühne aus, dass es auf die Dauer ein Tick zu viel ist. Die Musik ist zwar gut, kann mit den vorangegangenen Wirbelwinden aber nicht wirklich mithalten. In einem anderen Umfeld hätte das womöglich anders ausgesehen, aber aus meiner Sicht bleibt für PATH OF GOLCONDA heute nur die Blechmedaille übrig.
Ein bisschen enttäuscht vom Abschluss, aber insgesamt hochzufrieden endet der Abend fahrplanbedingt noch vor dem Ende des letzten Auftritts, aber so bleibt die Reisezeit immerhin in einem erträglichen Rahmen.