In Flames Trivium Ghost Rise To Remain & Insense
In Flames, Trivium, Ghost, Rise To Remain & Insense
Oberhausen, Turbinenhalle
25.11.2011
25.11.2011
Eng zusammengedrückt stehen sie da und harren der Dinge, die da kommen. Eine gierig lechzende Schar voller Anhänger des IN FLAMES Universums und des aufkommenden TRIVIUM Sterns. Dass an diesem Abend die Galaxie der Turbinenhalle auch einige Schwarze Löcher beinhaltet, wird einem bereits beim Blick auf die Bands des heutigen Abends bewusst: INSENSE, RISE TO REMAIN und GHOST. Ob hier wirklich alles Gold ist, was glänzt? Zumindest ist diese Konstellation einen Besuch der Bloodchamber Redaktion um die Kollegen Bach, Hauptmann und Greb wert. Dass trotz der durchaus vorhandenen musikalischen Überschneidungen der drei Mitstreiter ein gewisses Diskussionspotential herrschen würde, sollte der Lauf des Abends noch mit sich bringen. Beim Opener des Abends herrscht allerdings Einigkeit. Kein Wunder, erscheinen doch zwei von drei Mitarbeitern staubedingt verspätet in Oberhausen. [bg]
Pünktlich um 18:30 hebt sich der sprichwörtliche Vorhang in der bereits früh reichlich gefüllten Turbinenhalle, die Norweger INSENSE freuen sich dementsprechend über den Opening Slot auf dieser Tour. Trotz der 12jährigen Geschichte der Band scheint die Bühne aber etwas groß für das Quartett. Nach den Liedern wird zwar artig und durchaus zahlreich geklatscht, die Stimmung steigt aber eher ob der Freude über das Näherrücken der Mainacts als wegen der Leistung von INSENSE. Dabei könnte die Kombination von KORNeskem mit modernen IN FLAMES Noten vermutlich viel mehr Schwung in die Menge bringen, wäre da nicht der grauslige Gesang von Frontmann Tommy, der weniger kontrolliert als wahllos von Schreien über Krächzen hin zu Röhren und Singen zu springen scheint. Das beraubt die Lieder der letztmöglichen Eingängigkeit und jeglichem sofort wirkendem Charme, so dass ich nicht der einzige bin, der eher froh als traurig ist, als das Radauquartett die Bühne räumt und die Anzahl der dort aufgebauten Schlagzeuge um eins reduziert werden kann. [mba]
Aufgrund unglücklicher Umstände bin ich erst zum RISE TO REMAIN Gig anwesend, der allerdings für einige Unannehmlichkeiten entschädigt und vor allem positiv überrascht. War mir das Debüt „City Of Vultures“ doch deutlich zu unspektakulär, so muss man der jungen britischen Truppe zumindest eine wilde Live Performance bescheinigen, die vor allem von Austin Dickinson enorm aufgewertet wird. Der Sprössling von MAIDEN Bruce ist permanent unterwegs, brüllt was das Zeug hält und hat sich die Interaktion mit den Fans offensichtlich bei seinem alten Herrn abgeschaut. Aufgrund der brachialen Wucht und der guten Show fällt es dann auch nicht ganz so stark ins Gewicht, dass die Songs an Eingängigkeit noch ordentlich zulegen müssen. Das Publikum jedenfalls feiert RISE TO REMAIN sehr gut ab, was heute beileibe nicht jeder Band beschieden ist…
…und zwar vor allem GHOST, einer DER Hype Bands der Stunde. Die Schweden passen mit ihrem 70er Hardrock und dem, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Auftreten mal so überhaupt nicht ins Line-up und ernten in nahezu jeder Pause amtliche Buh-Rufe und augestreckte Mittelfinger. Und das irgendwie auch zu Recht, denn die pathetischen Posen des Papstes und die Null-Kommunikation in Richtung Publikum braucht wirklich kein Schwein. Klar gehört das zum gemeinen Okkult Image der Band dazu, hat aber auf so einer großen Bühne und vor allem bei so einer Bandzusammenstellung nichts zu suchen. Da hilft es auch nicht, dass Songs wie „Elizabeth“ oder „Ritual“ auf den Punkt gespielt sind und vom Vorturner glasklar gesungen werden. Die Packung, die sich GHOST wahrscheinlich auf jedem Abend der Tour abholen, kassieren sie jedenfalls völlig zu Recht. Da hat man die Massenwirkung der Truppe wohl ein wenig überschätzt. Vielleicht rafft das jetzt auch endlich mal der eine oder andere Fanboy aus den Printmedien… [mh]
Einspruch, Herr Kollege! Dass die Spukbande Satans mit ihren archaischen Klängen einen schweren Stand haben würde in diesem zeitgeistigen Umfeld, dürfte jedem Beteiligten vorher klar gewesen sein. Wie schwer GHOST es aber haben, überrascht dann doch ein wenig. Die wenigen Kuttenträger samt Begleitung bilden kleine Applausinseln inmitten einer Menge Buhens und gen Bühne gereckter Mittelfinger - schöne tolerante Metalwelt… Dabei wirkt die Musik live wesentlich besser, mit mehr Zug, Zauber und Strahlkraft, als vom Album, bei dem ich ihnen beipflichten würde. Streit- und Angriffspunkt ist und bleibt neben seinem eine Spur zu verträumten Gesang das Auftreten von Papa Emeritus I., dessen glänzender Umhang und die (von der Hallenmitte aus betrachtet spektakulär gute) Schädel-Gesichtsbemalung nichts sind gegen sein über die Bühne Tänzeln und Schweben, was den Spuk nicht nur weichzeichnet, sondern fast schon Realsatireanklänge hat. Musikalisch für mich eine positive Überraschung, showtechnisch grenzwertig, wobei die wenige Kommunikation wie die Faust aufs Auge passt - Animationsversuche wären nicht nur in dem unfreundlich gesinnten Umfeld, sondern auch wegen dem Charakter der Musik ziemlich unpassend gewesen. Und demnächst gehe ich nicht mehr davon aus, dass ein überwiegend jugendliches Publikum sich unkindisch aufführt. [mba]
Seien wir ehrlich: nach dem - meiner Meinung nach - desaströsen Auftritt von Skeletor und Co. kann man nur noch gewinnen. Da können selbst die falschgestimmten Tastenklänge des Pianointros „Capsizing the Sea“ für Freudentränen sorgen. Der brachiale Urschrei von „In Waves“ wirkt dann endgültig wie ein Befreiungsschlag und die gleichzeitige Erlösung, für die der vorausgegangene Pseudoheiland noch Jahre hätte umsonst spielen können. TRIVIUM entern die Bühne und könnten kontrastreicher zum Voract gar nicht mehr sein: gute Laune, ein schmusig-lächelnder Sänger, eingängige Songs, Spielfreude, ständiges Herumgelaufe und Interaktion mit dem Publikum. Wahrscheinlich hätten TRIVIUM den schwächsten Auftritt ihrer Karriere abliefen können, das Abfeiern wäre ihnen dennoch gewiss gewesen.
Und so kaschiert die erlösende Begeisterung vielleicht ein wenig die Tatsache, dass die Band um Matt Heafy tatsächlich schonmal tighter und stimmiger gespielt hat. In Wacken – wo die Setlist übrigens recht ähnlich war – haben mir die Jungs jedenfalls etwas besser gefallen. Dennoch bezirzen charmante Titel wie „Pull Harder on the Strings of your Martyr“ und das abschließende „Throes of Perdition“ natürlich ungemein. Mit starker Berücksichtigung des aktuellen Albums rocken sich die Jungs somit durch einen Auftritt, bei dem sie nur gewinnen können. Eine kleine Auffälligkeit am Rande: grade die eingängigeren, clean gesungenen Stücke wie „Built to Fall“ und „Caustic are the Ties that bind“, haben an diesem Tag besonders viel Freude gemacht.
Setlist TRIVIUM
Capsizing The Sea (Intro)
In Waves
Drowned And Torn Asunder
Built To Fall
Caustic Are The Ties That Bind
Dusk Dismantled
Black
Dying In Your Arms
Pull Harder On The Strings Of Your Martyr
Down From The Sky
Throes Of Perdition
Nun wird es Zeit für den Mainact des Abends: IN FLAMES. Nach über zwei Millionen verkauften Tonträgern, zahlreichen absolvierten Liveshows und einer stattlichen Anzahl an grandiosen Songs muss man sicher nicht mehr darüber streiten, ob die Jungs mit ihren Instrumenten umgehen können oder nicht. Die anwesenden Zuschauer bekommen natürlich eine hochwertige und unheimlich professionelle Show geboten, die vor allem den Fokus auf Sänger Anders Fridén legt, der, wie man es von ihm gewohnt ist, sehr viel mit dem Publikum spricht und sich darüber hinaus auch der Technik des Beamens bedient. Zumindest wirken seine Manifestationen an den unterschiedlichsten Plätzen mitten in der Turbinenhalle durchaus überraschend. Die Band weiß nun mal, wie man die Zuschauer begeistert.
Auffällig ist dabei, dass viele der Anwesenden wohl tatsächlich die neueren Alben zu ihren Faves zählen. Während meine persönlichen Freudensprünge vor allem bei Songs wie „Colony“ und „The Hive“ zur Geltung kommen, grölt ein Großteil des Publikums bei modernen Hits der Marke „Deliver Us“ oder „Where The Dead Ships Dwell“ enthusiastisch ins weite Rund. Das macht für viele Besucher durchaus Sinn, spielen die Schweden doch nahezu das komplette „Playground“ Album herunter. Dabei wirken die Songs durchaus wuchtiger als auf Platte und wissen zu gefallen – allerdings nur bis zu einem gewissen Maß.
IN FLAMES verstehen es anno 2011 leider nur allzu gut, alle Songs mit einem ähnlichen Grundrhythmus zu veredeln. Wer nicht absoluter Die-Hard-Fan ist, wird auf Dauer von dem ewig gleichbleibenden Soundmaterial ermüdet. Das wirkt vor allem deshalb erschreckend, weil selbst die älteren Songs diesen modernen Feinschliff bekommen haben. Natürlich spielen IN FLAMES auf allerhöchstem Niveau, mit dem guten alten Elch-Todesblei vergangener Tage hat das Ganze allerdings noch so viel am Hut wie Apfelkuchen mit Schnellbinderzement. Ich erinnere mich noch gut an einen IN FLAMES Auftritt aus dem Jahre 2006, bei dem Teenigesänge und vereinzeltes Rumgehüpfe zu Songs wie „Take this Life“ für verunsicherte Blicke unter der BC-Redaktion gesorgt haben. Fünf Jahre später sind diese Momente Usus geworden. IN FLAMES gehen mit der Zeit – seit drei Alben gehe ich diesen Weg allerdings nicht mehr mit… [bg]
Setlist IN FLAMES:
Sounds Of A Playground Fading
Deliver Us
All For Me
Trigger
Alias
Colony
Swim
The Hive
The Quiet Place
Where The Dead Ships Dwell
Fear Is The Weakness
Come Clarity
Ropes
Darker Times
Liberation
Only For The Weak
Delight And Angers
Cloud Connected
The Miror’s Truth
Take This Life
Pünktlich um 18:30 hebt sich der sprichwörtliche Vorhang in der bereits früh reichlich gefüllten Turbinenhalle, die Norweger INSENSE freuen sich dementsprechend über den Opening Slot auf dieser Tour. Trotz der 12jährigen Geschichte der Band scheint die Bühne aber etwas groß für das Quartett. Nach den Liedern wird zwar artig und durchaus zahlreich geklatscht, die Stimmung steigt aber eher ob der Freude über das Näherrücken der Mainacts als wegen der Leistung von INSENSE. Dabei könnte die Kombination von KORNeskem mit modernen IN FLAMES Noten vermutlich viel mehr Schwung in die Menge bringen, wäre da nicht der grauslige Gesang von Frontmann Tommy, der weniger kontrolliert als wahllos von Schreien über Krächzen hin zu Röhren und Singen zu springen scheint. Das beraubt die Lieder der letztmöglichen Eingängigkeit und jeglichem sofort wirkendem Charme, so dass ich nicht der einzige bin, der eher froh als traurig ist, als das Radauquartett die Bühne räumt und die Anzahl der dort aufgebauten Schlagzeuge um eins reduziert werden kann. [mba]
Aufgrund unglücklicher Umstände bin ich erst zum RISE TO REMAIN Gig anwesend, der allerdings für einige Unannehmlichkeiten entschädigt und vor allem positiv überrascht. War mir das Debüt „City Of Vultures“ doch deutlich zu unspektakulär, so muss man der jungen britischen Truppe zumindest eine wilde Live Performance bescheinigen, die vor allem von Austin Dickinson enorm aufgewertet wird. Der Sprössling von MAIDEN Bruce ist permanent unterwegs, brüllt was das Zeug hält und hat sich die Interaktion mit den Fans offensichtlich bei seinem alten Herrn abgeschaut. Aufgrund der brachialen Wucht und der guten Show fällt es dann auch nicht ganz so stark ins Gewicht, dass die Songs an Eingängigkeit noch ordentlich zulegen müssen. Das Publikum jedenfalls feiert RISE TO REMAIN sehr gut ab, was heute beileibe nicht jeder Band beschieden ist…
…und zwar vor allem GHOST, einer DER Hype Bands der Stunde. Die Schweden passen mit ihrem 70er Hardrock und dem, nun ja, gewöhnungsbedürftigen Auftreten mal so überhaupt nicht ins Line-up und ernten in nahezu jeder Pause amtliche Buh-Rufe und augestreckte Mittelfinger. Und das irgendwie auch zu Recht, denn die pathetischen Posen des Papstes und die Null-Kommunikation in Richtung Publikum braucht wirklich kein Schwein. Klar gehört das zum gemeinen Okkult Image der Band dazu, hat aber auf so einer großen Bühne und vor allem bei so einer Bandzusammenstellung nichts zu suchen. Da hilft es auch nicht, dass Songs wie „Elizabeth“ oder „Ritual“ auf den Punkt gespielt sind und vom Vorturner glasklar gesungen werden. Die Packung, die sich GHOST wahrscheinlich auf jedem Abend der Tour abholen, kassieren sie jedenfalls völlig zu Recht. Da hat man die Massenwirkung der Truppe wohl ein wenig überschätzt. Vielleicht rafft das jetzt auch endlich mal der eine oder andere Fanboy aus den Printmedien… [mh]
Einspruch, Herr Kollege! Dass die Spukbande Satans mit ihren archaischen Klängen einen schweren Stand haben würde in diesem zeitgeistigen Umfeld, dürfte jedem Beteiligten vorher klar gewesen sein. Wie schwer GHOST es aber haben, überrascht dann doch ein wenig. Die wenigen Kuttenträger samt Begleitung bilden kleine Applausinseln inmitten einer Menge Buhens und gen Bühne gereckter Mittelfinger - schöne tolerante Metalwelt… Dabei wirkt die Musik live wesentlich besser, mit mehr Zug, Zauber und Strahlkraft, als vom Album, bei dem ich ihnen beipflichten würde. Streit- und Angriffspunkt ist und bleibt neben seinem eine Spur zu verträumten Gesang das Auftreten von Papa Emeritus I., dessen glänzender Umhang und die (von der Hallenmitte aus betrachtet spektakulär gute) Schädel-Gesichtsbemalung nichts sind gegen sein über die Bühne Tänzeln und Schweben, was den Spuk nicht nur weichzeichnet, sondern fast schon Realsatireanklänge hat. Musikalisch für mich eine positive Überraschung, showtechnisch grenzwertig, wobei die wenige Kommunikation wie die Faust aufs Auge passt - Animationsversuche wären nicht nur in dem unfreundlich gesinnten Umfeld, sondern auch wegen dem Charakter der Musik ziemlich unpassend gewesen. Und demnächst gehe ich nicht mehr davon aus, dass ein überwiegend jugendliches Publikum sich unkindisch aufführt. [mba]
Seien wir ehrlich: nach dem - meiner Meinung nach - desaströsen Auftritt von Skeletor und Co. kann man nur noch gewinnen. Da können selbst die falschgestimmten Tastenklänge des Pianointros „Capsizing the Sea“ für Freudentränen sorgen. Der brachiale Urschrei von „In Waves“ wirkt dann endgültig wie ein Befreiungsschlag und die gleichzeitige Erlösung, für die der vorausgegangene Pseudoheiland noch Jahre hätte umsonst spielen können. TRIVIUM entern die Bühne und könnten kontrastreicher zum Voract gar nicht mehr sein: gute Laune, ein schmusig-lächelnder Sänger, eingängige Songs, Spielfreude, ständiges Herumgelaufe und Interaktion mit dem Publikum. Wahrscheinlich hätten TRIVIUM den schwächsten Auftritt ihrer Karriere abliefen können, das Abfeiern wäre ihnen dennoch gewiss gewesen.
Und so kaschiert die erlösende Begeisterung vielleicht ein wenig die Tatsache, dass die Band um Matt Heafy tatsächlich schonmal tighter und stimmiger gespielt hat. In Wacken – wo die Setlist übrigens recht ähnlich war – haben mir die Jungs jedenfalls etwas besser gefallen. Dennoch bezirzen charmante Titel wie „Pull Harder on the Strings of your Martyr“ und das abschließende „Throes of Perdition“ natürlich ungemein. Mit starker Berücksichtigung des aktuellen Albums rocken sich die Jungs somit durch einen Auftritt, bei dem sie nur gewinnen können. Eine kleine Auffälligkeit am Rande: grade die eingängigeren, clean gesungenen Stücke wie „Built to Fall“ und „Caustic are the Ties that bind“, haben an diesem Tag besonders viel Freude gemacht.
Setlist TRIVIUM
Capsizing The Sea (Intro)
In Waves
Drowned And Torn Asunder
Built To Fall
Caustic Are The Ties That Bind
Dusk Dismantled
Black
Dying In Your Arms
Pull Harder On The Strings Of Your Martyr
Down From The Sky
Throes Of Perdition
Nun wird es Zeit für den Mainact des Abends: IN FLAMES. Nach über zwei Millionen verkauften Tonträgern, zahlreichen absolvierten Liveshows und einer stattlichen Anzahl an grandiosen Songs muss man sicher nicht mehr darüber streiten, ob die Jungs mit ihren Instrumenten umgehen können oder nicht. Die anwesenden Zuschauer bekommen natürlich eine hochwertige und unheimlich professionelle Show geboten, die vor allem den Fokus auf Sänger Anders Fridén legt, der, wie man es von ihm gewohnt ist, sehr viel mit dem Publikum spricht und sich darüber hinaus auch der Technik des Beamens bedient. Zumindest wirken seine Manifestationen an den unterschiedlichsten Plätzen mitten in der Turbinenhalle durchaus überraschend. Die Band weiß nun mal, wie man die Zuschauer begeistert.
Auffällig ist dabei, dass viele der Anwesenden wohl tatsächlich die neueren Alben zu ihren Faves zählen. Während meine persönlichen Freudensprünge vor allem bei Songs wie „Colony“ und „The Hive“ zur Geltung kommen, grölt ein Großteil des Publikums bei modernen Hits der Marke „Deliver Us“ oder „Where The Dead Ships Dwell“ enthusiastisch ins weite Rund. Das macht für viele Besucher durchaus Sinn, spielen die Schweden doch nahezu das komplette „Playground“ Album herunter. Dabei wirken die Songs durchaus wuchtiger als auf Platte und wissen zu gefallen – allerdings nur bis zu einem gewissen Maß.
IN FLAMES verstehen es anno 2011 leider nur allzu gut, alle Songs mit einem ähnlichen Grundrhythmus zu veredeln. Wer nicht absoluter Die-Hard-Fan ist, wird auf Dauer von dem ewig gleichbleibenden Soundmaterial ermüdet. Das wirkt vor allem deshalb erschreckend, weil selbst die älteren Songs diesen modernen Feinschliff bekommen haben. Natürlich spielen IN FLAMES auf allerhöchstem Niveau, mit dem guten alten Elch-Todesblei vergangener Tage hat das Ganze allerdings noch so viel am Hut wie Apfelkuchen mit Schnellbinderzement. Ich erinnere mich noch gut an einen IN FLAMES Auftritt aus dem Jahre 2006, bei dem Teenigesänge und vereinzeltes Rumgehüpfe zu Songs wie „Take this Life“ für verunsicherte Blicke unter der BC-Redaktion gesorgt haben. Fünf Jahre später sind diese Momente Usus geworden. IN FLAMES gehen mit der Zeit – seit drei Alben gehe ich diesen Weg allerdings nicht mehr mit… [bg]
Setlist IN FLAMES:
Sounds Of A Playground Fading
Deliver Us
All For Me
Trigger
Alias
Colony
Swim
The Hive
The Quiet Place
Where The Dead Ships Dwell
Fear Is The Weakness
Come Clarity
Ropes
Darker Times
Liberation
Only For The Weak
Delight And Angers
Cloud Connected
The Miror’s Truth
Take This Life