Accu§er Spectral S.T.A.R. & Sceptor
Accu§er, Spectral, S.T.A.R. & Sceptor
Köln, Kulturbunker
14.04.2012
14.04.2012
Stahlhelme aufgesetzt und die (Bitburger) Granaten bereit gemacht – die Hard’n Heavy’s haben wieder zum Bunkerblast gerufen. Der namensgebende Kulturbunker ist heute weniger belebt als beim letzten Mal, zumindest anfangs auch was das Konzert betrifft. Dabei wird heute nicht weniger als die große Schlacht zwischen Baden, Rheinland, Eifel und Siegerland geschlagen.
Das Zepter Badens halten SCEPTOR fest in der metallenen Faust, obwohl die aufgefahrenen Phantom der Oper Masken sich nur mäßig mit den Lederjacken ergänzen. Ein Glück, dass es auf der Bühne schnell zu heiß für Albernheiten wird und die ganze Aufmerksamkeit der Musik gelten kann. Auch wenn sie sich selbst die US-Metal Jacke anziehen, sind die Mannheimer ein wenig heroischer und bisweilen auch sympathisch überkandidelter als man einige alten US-Helden so im Kopf hat, das steht dem Quartett aber gut zu Gesicht. Die Resonanz im Publikum sieht haartechnisch ganz in Ordnung aus, zahlenmäßig ist dagegen noch Luft nach oben, obwohl die Musik wie geschaffen für eine schönen Abendeinstand samt ersten Pils ist. Mit ein paar launigen Ansagen und einem Fässchen Freibier punkten SCEPTOR neben der guten musikalischen Vorstellung zwar auch in der B-Note, für einen Sieg in der heutigen Schlacht wird es aber nicht reichen. Dem demnächst anstehenden Album sollte man dennoch frohgemut entgegensehen.
Noch eine ganze Ecke posenreicher wird es bei S.T.A.R., die kräftig im GUNS N‘ ROSES Fundus gewildert haben, besonders in Person von Sänger und Gitarrist Dan, der Axl gleich auch noch ein Kopftuch stibitzt hat. Andererseits sind die Gunners seit vielen Jahren nicht so spielfreudig unterwegs gewesen wie das Kölner Trio, das sich herrlich am Auftritt und dem eigenen Spiel berauscht. Trotz der leichten Sleaze-Spur und des miezenlastigen Backdrops gibt es zwar keine sich entblätternden Groupies oder sonstige leichtbekleidete Tänzerinnen. Aber was nicht ist, kann ja durchaus noch werden, denn S.T.A.R. (Surviving The Accepted Rules) können die prima Laune auf der Bühne zumindest teilweise gut ins Publikum übertragen, woran die unterhaltsamen Ansagen von Bassist Flo durchaus Anteil haben. Eine weitere Band, die man im Auge behalten darf und die demnächst mit einem neuen Album aufwarten wird.
Da ist man in der sonst immer als rückständig belächelten Eifel schon ein Stück weiter, denn die guten alten SPECTRAL, die mittlerweile im 17. Jahr auf der Bühne rumturnen, haben bereits Ende März das starke „Gateway To Death“ veröffentlicht. Zu einem Sextett sind die Genreköche, die munter Black, Thrash, Power und Viking Einflüsse verbrauen, mittlerweile angewachsen – ein Glück also, dass die Bühne relativ groß ist, so dass nicht nur jedes Bandmitglied ausreichend Platz zum Stehen hat, sondern Fronter Vidar auch ausgiebiger bangen kann als praktischer jeder andere Anwesende heute Abend. Den Vogel schießt dennoch Gitarrist Teutonlord mit seiner schwarz-weiß gestreiften Hose ab, die fast mehr Reißverschlüsse als Streifen und dennoch keine Bierhalterung. Die Mischung aus epischer ausgelegten Songs, Feierhymnen und, passend zum Anlass, Reißt-die-Hütte-ab Sperrfeuer wie dem neuen „Tank Attack“ heizt dem Publikum nicht nur ordentlich ein, die große Resonanz spricht auch dafür, dass man SPECTRAL, noch bevor der Headliner gespielt hat, als Sieger der Bunkerblast-Schlacht werten kann. Die gleichermaßen (leicht) übermütige wie witzige Stageinvasion durch einige bestens gelaunte Kuttenträger sprengt dem Bunker endgültig das Dach ab.
Unter suboptimalen Vorzeichen treten ACCU§ER, die wie alle Bands heute Abend rund um ihre Auftritte aus dem Publikum den Kollegen beim Zocken zugeguckt haben, zu fortgeschrittener Stunde vor die schon leicht angeschlagene Meute, denn Bandurgestein Frank Thoms ist krankheitsbedingt ebenfalls etwas angeschlagen. Nach so vielen Jahren thrashing like a maniac ist das aber natürlich kein Anlass, heute mal Fünfe grade sein zu lassen und ein paar Gänge zurückzuschalten, denn wo sind wir denn hier? Also feuert das Siegener Quartett, das spätestens seit dem letztjährigen Einstieg von Uwe Schmidt und dem „dazugehörigen“ Album „Dependent Domination“ wieder auf allen Zylindern läuft und bereits eifrig das Nachfolgewerk plant, gewohnt messerscharf los und zeigt dabei, dass doch noch nicht jeder Zuschauer um Mitternacht schon bettreif geschossen ist. Traditionelle wie neue Kracher von „Who Dominates Who“ bis zum letzten Titeltrack verdienen allerdings eine Menge Lobesbekundungen, auch wenn sich der Thrash heute mit der Silbermedaille zufrieden geben muss.
Das Zepter Badens halten SCEPTOR fest in der metallenen Faust, obwohl die aufgefahrenen Phantom der Oper Masken sich nur mäßig mit den Lederjacken ergänzen. Ein Glück, dass es auf der Bühne schnell zu heiß für Albernheiten wird und die ganze Aufmerksamkeit der Musik gelten kann. Auch wenn sie sich selbst die US-Metal Jacke anziehen, sind die Mannheimer ein wenig heroischer und bisweilen auch sympathisch überkandidelter als man einige alten US-Helden so im Kopf hat, das steht dem Quartett aber gut zu Gesicht. Die Resonanz im Publikum sieht haartechnisch ganz in Ordnung aus, zahlenmäßig ist dagegen noch Luft nach oben, obwohl die Musik wie geschaffen für eine schönen Abendeinstand samt ersten Pils ist. Mit ein paar launigen Ansagen und einem Fässchen Freibier punkten SCEPTOR neben der guten musikalischen Vorstellung zwar auch in der B-Note, für einen Sieg in der heutigen Schlacht wird es aber nicht reichen. Dem demnächst anstehenden Album sollte man dennoch frohgemut entgegensehen.
Noch eine ganze Ecke posenreicher wird es bei S.T.A.R., die kräftig im GUNS N‘ ROSES Fundus gewildert haben, besonders in Person von Sänger und Gitarrist Dan, der Axl gleich auch noch ein Kopftuch stibitzt hat. Andererseits sind die Gunners seit vielen Jahren nicht so spielfreudig unterwegs gewesen wie das Kölner Trio, das sich herrlich am Auftritt und dem eigenen Spiel berauscht. Trotz der leichten Sleaze-Spur und des miezenlastigen Backdrops gibt es zwar keine sich entblätternden Groupies oder sonstige leichtbekleidete Tänzerinnen. Aber was nicht ist, kann ja durchaus noch werden, denn S.T.A.R. (Surviving The Accepted Rules) können die prima Laune auf der Bühne zumindest teilweise gut ins Publikum übertragen, woran die unterhaltsamen Ansagen von Bassist Flo durchaus Anteil haben. Eine weitere Band, die man im Auge behalten darf und die demnächst mit einem neuen Album aufwarten wird.
Da ist man in der sonst immer als rückständig belächelten Eifel schon ein Stück weiter, denn die guten alten SPECTRAL, die mittlerweile im 17. Jahr auf der Bühne rumturnen, haben bereits Ende März das starke „Gateway To Death“ veröffentlicht. Zu einem Sextett sind die Genreköche, die munter Black, Thrash, Power und Viking Einflüsse verbrauen, mittlerweile angewachsen – ein Glück also, dass die Bühne relativ groß ist, so dass nicht nur jedes Bandmitglied ausreichend Platz zum Stehen hat, sondern Fronter Vidar auch ausgiebiger bangen kann als praktischer jeder andere Anwesende heute Abend. Den Vogel schießt dennoch Gitarrist Teutonlord mit seiner schwarz-weiß gestreiften Hose ab, die fast mehr Reißverschlüsse als Streifen und dennoch keine Bierhalterung. Die Mischung aus epischer ausgelegten Songs, Feierhymnen und, passend zum Anlass, Reißt-die-Hütte-ab Sperrfeuer wie dem neuen „Tank Attack“ heizt dem Publikum nicht nur ordentlich ein, die große Resonanz spricht auch dafür, dass man SPECTRAL, noch bevor der Headliner gespielt hat, als Sieger der Bunkerblast-Schlacht werten kann. Die gleichermaßen (leicht) übermütige wie witzige Stageinvasion durch einige bestens gelaunte Kuttenträger sprengt dem Bunker endgültig das Dach ab.
Unter suboptimalen Vorzeichen treten ACCU§ER, die wie alle Bands heute Abend rund um ihre Auftritte aus dem Publikum den Kollegen beim Zocken zugeguckt haben, zu fortgeschrittener Stunde vor die schon leicht angeschlagene Meute, denn Bandurgestein Frank Thoms ist krankheitsbedingt ebenfalls etwas angeschlagen. Nach so vielen Jahren thrashing like a maniac ist das aber natürlich kein Anlass, heute mal Fünfe grade sein zu lassen und ein paar Gänge zurückzuschalten, denn wo sind wir denn hier? Also feuert das Siegener Quartett, das spätestens seit dem letztjährigen Einstieg von Uwe Schmidt und dem „dazugehörigen“ Album „Dependent Domination“ wieder auf allen Zylindern läuft und bereits eifrig das Nachfolgewerk plant, gewohnt messerscharf los und zeigt dabei, dass doch noch nicht jeder Zuschauer um Mitternacht schon bettreif geschossen ist. Traditionelle wie neue Kracher von „Who Dominates Who“ bis zum letzten Titeltrack verdienen allerdings eine Menge Lobesbekundungen, auch wenn sich der Thrash heute mit der Silbermedaille zufrieden geben muss.