Au Backe! Das ist eine Revolution. Das uns wohlbekannte Nu Metal-Label Roadrunner (ein an sich sehr gutes Label, welches seinerzeit Kultbands wie Machine Head und Sepultura ganz groß gemacht hat) promotet derzeit eine junge Combo namens Killswitch Engage. Der Clou: es handelt sich um eine Melodic Death-Band allererste Güteklasse. Und sie wird von Roadrunner promotet wie eine New Metal-Band - was natürlich ganz und gar NICHT zutrefflich ist. Doch lest selbst weiter.

Man kombiniere die instrumentale und gesangliche Aggression der aktuellen Scheibe von Arch Enemy ("Wages of Sin"), die Riffmelodiösität von In Flames und Gardenian und die Ohrwurmrefrains von letztgenannter Band und vieler Alternative Rock- und Hardcoremasochisten und erhalte als wundervolles Geschenk irgendwelcher Obrigkeit (an Gott glauben wir hier nicht ;) "Alive or just breathing" von Killswitch Engage. Betrachtet man das Foto auf der Website von Roadrunner, türmen sich diverse Fragen auf.

Diese Jungs, die der Idealvorstellung einer töften Emocoreband entsprechen, liefern auf ihrem Debütalbum allerderbsten (und ich MEINE derb!) Melodic Death der modernen Schule. Der rosenkranztragende Sänger, bekennenderweise Reggae-Fan (!), schreit und keift sich die Stimmbänder zu Schrott - noch intensiver, als es Angela Gossow auf "Wages of Sin" tut. Kaum steckt man in dem Staunen, wird man von den hochmelodischen, rockigen Refrains geplättet, die in diesem brachialen Soundgewand jedem konservativen Metalhead zusagen müssten.

Songs wie die Singleauskopplung "Life to Lifeless" propagieren einen Hauch von traditionellem Metal, der einen relaxten Chorus nicht scheut; tödliche Hits der Marke "Just barely breathing" oder den getarnten Ohrwürmern "Rise inside" und "Self-Revolution" sollen vom ersten Moment an den musikalischen Alltag eines jeden Fans schwedischer Extremisten bestimmen. Und das Beste: Killswitch Engage klingen nie kopiert oder abgeschaut. KILLER!