Carsten über Duff, Jazz und Elfenbeinnächte...


Interview mit Ivory Night
Heavy Metal aus Deutschland - Kaiserslautern
Da soll doch noch mal einer sagen, der deutsche Underground wäre tot oder besteht nur noch aus "Rockstars". IVORY NIGHT, die die deutsche Metal-Landschaft nun schon eine ganze Weile mit ihrer Musik beehren, beweisen, dass es immer noch Bands gibt, die wissen worauf es ankommt: die Musik!

Moin Carsten. Zu Beginn die Frage nach dem Bandnamen. Aus dem wird man vielleicht nicht ganz schlau, erzähl doch mal kurz, was es sich mit diesem Namen auf sich hat, was er bedeutet.


Hallo Manuel, freue mich auf das Interview mit Dir, mal gespannt was Du so zu fragen hast *g* IVORY NIGHT bedeutet für mich, dass in der Nacht, in der wir die Bühne betreten, die Fans einen Abend erleben dürfen, der so edel und rein von dem Klang der Musik ist, wie Elfenbein. Hierzu werden schöne zweistimmige Gitarrenmelodien auf die Leute losgelassen, aber allem voran ist da die unglaubliche Stimme von unsrem Sänger Patrick. Die Nacht symbolisiert zusätzlich, das doch manchmal etwas düster wirkende Rhythmusgeflecht, welches sich donnernd in der Konzerthalle ausbreitet. IVORY NIGHT eben…

Wenn man sich bei euch auf der Homepage umschaut, dann staunt man über die große Anzahl an Auslandgigs, unter anderem stolpert man über die Daten einer Südamerika-Tour. Wie seid ihr an eben jene gekommen?

Ich kann jeder Band nur ans Herz legen: Macht was. Wer nicht kämpft um jeden Auftritt, der wird keine Auftritte haben. Es wird Euch nichts in den Schoß gelegt, sondern da steckt viel Arbeit dahinter. Natürlich fängt das an der musikalischen Umsetzung an, aber die richtige Promo gehört auch dazu. Wir haben uns diese Tour ermöglicht, da wir unerbittlich am Erfolg von IVORY NIGHT interessiert sind, und das hat den Veranstalter letztendlich überzeugt.

Die Kritiken zu eurer CD „7- Dawn of the Night“ fielen durchgehend gut aus. Gab es während dieser Zeit ernsthafte Gespräche mit Plattenfirmen?

Nein, ernsthafte Gespräche gab es von unserer Seite her nicht, da die sogenannten Plattenfirmen anscheinend auch keine ernsthaften Angebote gegeben haben. Klar, haben wir Verträge vorliegen, aber zu „7-Dawn Of The Night“ – Zeiten fuhren wir doch besser ohne. Gespräche finden erst dann statt, wenn wir aus dem Vertrag heraus erkennen, dass die Firma was für die Fans und für die Musik macht, und nicht nur für den eigenen Rachen.

Ich hatte nun schon des Öfteren das Glück, einem eurer Konzerte beizuwohnen. Was macht deiner Meinung nach ein Ivory Night Konzert aus und was erwartest du selbst von Konzerten, die du besuchst?

In erster Linie erwarte ich von einem Konzert, dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen, und ehrlich zu den Leuten sind, die viel Geld für den Eintritt bezahlen. Es soll nicht aufgesetzt oder arrogant wirken. Ich erwarte von einem IVORY NIGHT Konzert genau das Selbe. Ich gehe immer von mir aus, dass da unten Leute stehen, die die gleichen Anforderungen an Konzerte haben wie ich, also versuch ich immer 100% zu geben, um den Leuten ehrlich gegenüber zu treten. Aber ich weiß, dass die ganze Band diese Einstellung hat. Wir wollen einfach immer besser werden, mit unserer Bühnenpräsenz, Musikalisch in erster Linie, aber auch optisch, auf die Abfahrer-Schiene.

Momentan sieht es ja so aus, dass der Metal und mit all seinen Sparten wieder salonfähig wird. Was bedeutet es für dich heute „Metal zu sein“?

Wie ich oben erwähnt habe. Möglichst keine Flammenwerfer, Schwerter oder Klischees. Wir lassen mit unserem Metal die Musik sprechen. Denn ausdrucksstarke Musik braucht keinen Schnick-schnack, kein Kindermetal oder Samples. Einfach die Verstärker aufdrehn und drauflos, als gäbe es kein Morgen. Das ist Metal. Man ist mehr Metal, wenn man nicht immer erwähnen muss, wie sehr man doch metal ist.

Ihr seid ja allesamt keine Neulinge in dieser Szene. Was ist deiner Meinung nach wichtiger, Tradition zu wahren oder sich selbst und die Musik ständig neu zu erfinden?

Das schöne am Musik machen ist, dass Dir keine Grenzen gesetzt sind. Man kann immer mal ein Lied a la „bumm-tschack-Manowar-Rhythmus“ machen, nichts leichter als das, aber wir wollen mit IVORY NIGHT variieren. Das kann dann schon mal etwas progressiver oder zerfahrener sein, solange es den Song an sich nicht zerstört. Wenn ein Swing in ein ultra brutales Riffing passt, dann mach es einfach…Musik kennt keine Gesetze, Musik ist etwas was aus dem Gefühl heraus entstehen muss…Jazz gefällig? ;-)

Gemeinsam mit Patrick (Git. Voc.) spielst du nebenher noch in der Manowar-Coverband „Men of War“, mit welcher ihr dieses Jahr einen Gig auf dem Keep it True, zusammen mit Ross the Boss, absolviert habt. Was war das für ein Gefühl, mit Ross die Bühne zu teilen?

Tja, das Gefühl kann ich Dir eigentlich nicht beschreiben, weil diese Ehre keine Gefühle kennt. Man ist einfach nur beeindruckt, von den Fans, 1500 Leute, die ihren Helden gefeiert haben, und wir als einen kleinen Teil in der Metal Geschichte dazu beitragen durften, den ROSS THE BOSS zu supporten, damit er seinen Abend feiern konnte. Man fühlte sich auch nicht als eine Coverband, sondern als Teil einer Band, und es wird nicht der letzte Auftritt gewesen sein…

Wenn du dich an deine bisherige Zeit mit Ivory Night erinnerst, welches Erlebnis mit der Band hat dich da am meisten beeindruckt?

Hm, eigentlich bin ich immer noch beeindruckt, denn dieses Bandgefüge das wir bei IVORY NIGHT haben, das ist schon mehr als irgendein Erlebnis. Wir sind einfach eins. Wir stehen zueinander und wir kommen alle super miteinander aus. Wer Musik macht, der weiß, wie schwer es ist, Menschen in der Band zu haben, die alle das gleiche Ziel verfolgen und zu jedem 100% vertrauen hat. Aber am meisten hat mich beeindruckt, dass nach so vielen negativen Schlägen sich die Band immer wieder aufgerappelt hat und nun da steht wo sie jetzt ist.

Wie eingangs erwähnt habt ihr schon eine Menge Gigs absolviert. Fallen dir dazu ein paar lustige Anekdoten ein?

Ja, während sich die Kollegen der anderen Bands sich über Saufen und Frauen unterhalten hatten, erzählte parallel Tilmann Patrick, dass er doch mit nem Kamilledampfbad inhalieren sollte *lach Wobei die anderen Bands nur seltsam schauten ;-)

Befragen wir noch schnell die Sterne nach der Zukunft von Ivory Night. Was habt ihr konkret schon geplant und welche Ziele strebt ihr noch an?

In erster Linie die neue CD. Die wird demnächst in Angriff genommen. Weiterhin Lieder schreiben und auftreten. Nach Südamerika werden wir dann sehn wo wir stehen.

Was fällt dir spontan zum Thema „Bier“ ein“?

I can’t get enough, of that wonderfull DUFF

Gut, das soll es gewesen sein. Vielen Dank für das Interview. Wie gewöhnlich gehören die letzten Worte dir.

Vielen Dank Manuel, hat mir großen Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten.
Ich möchte noch ein großes Danke an unsre Fans geben, die immer präsent sind, egal wo wir spielen. Natürlich auch an die vielen Helfer, die IVORY NIGHT supporten, an die Jessie, Marion, Tanja ( 2 mal ) und natürlich an meine Bandkollegen, ohne die IVORY NIGHT nicht mehr IVORY NIGHT wären.
Ich grüße auch das ganze „Bloodchamber-Team“ sowie deren Leser. Starkes Magazin und immer für faire CD Kritiken zu haben. J
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