Die ursprüngliche Art der Musik


Interview mit Kreator
Thrash Metal aus Deutschland - Essen
Interview mit Milland „Mille“ Petrozza (v. + g.) von KREATOR am 12.01.2008 per Telefon für die Radiosendung Mosh-Club auf Radio T in Chemnitz: www.mosh-club.de.vu und www.radiot.de
Auf der Seite der Sendung könnt ihr euch das Interview als mp3 runterladen.

Björn: Fangen wir einfach mal mit „Hordes Of Chaos“ an, ihr habt das neue Album ja quasi live eingespielt. Wie lief denn der Entscheidungsprozess dazu ab und wer kam auf die Idee?

Mille:
Nach „Enemy Of God“ und „Violent Revolution“ dachten wir, dass es an der Zeit wäre, die Band bzw. den Bandsound neu zu definieren. Bei KREATOR war es immer so, dass wir Dinge gemacht haben, die andere Bands bisher so nicht gemacht haben. Von daher hatten wir schon immer die Vision, ein Album so aufzunehmen, wie es früher aufgenommen wurde, als Band zusammen in einem Raum und im Studio mit analogem Equipment.
Natürlich hatten wir Bedenken, denn wir wussten ja gar nicht, welcher Produzent so etwas heutzutage noch macht. Die meisten Metalproduzenten haben ihre Technik und ihre Methoden, mit der sie dann jede Band aufnehmen, und das fanden wir für uns nicht passend.
Wir haben uns dann in Deutschland umgeguckt und kamen dann auf Moses Schneider. Er war mir bisher durch die Produktion der BEATSTEAKS und zum Teil auch durch TOCOTRONICs letzte beiden Album bekannt. Die schätze ich sehr und dachte schon immer, dass der Produzent großartig ist. Klar hatte Moses noch nie mit einer Metalband zusammengearbeitet, wir haben dann aber einfach mal angefragt und Moses ist dann auch direkt drauf angesprungen und meinte, er könnte sich vorstellen mit KREATOR zu arbeiten. Das hat auch alles super funktioniert und wir sind sehr froh im Nachhinein, dass wir diesen Schritt gewagt haben.

Was hat denn eure Plattenfirma dazu gesagt, als ihr ihr vorgelegt habt, dass ihr die neue Scheibe aufnehmen wollt, und zwar in dem und dem Studio?

Unsere Plattenfirma redet uns da in den Belangen eigentlich nicht rein. Natürlich haben wir ihnen den Vorschlag gemacht und sie waren am Anfang auch skeptisch, ob wir uns sicher seien und das wäre ein neuer Weg und das macht doch keiner. Genau das fand ich aber reizvoll, denn wenn es keiner macht, müssen wir das erst recht machen. Es ist schließlich die ursprüngliche Art, Musik aufzunehmen. Die ganzen großen Klassikerplatten der Metal- und Hardrockhistorie sind meistens so entstanden, wie z.B. BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und wie sie alle hießen. Das sind alles Alben, die im Studio live eingespielt worden sind, auch wenn wir uns nicht mit diesen Bands vergleichen wollen, aber wir wollten einfach mal die Stärken und den Charakter der Band auf Band bringen. Da sind wir das Risiko eingegangen, sind ins kalte Wasser gesprungen und haben uns Moses Schneider mal angeschaut. Er ist auch ein großartiger Psychologe, der uns auch darin gestärkt hat, dass wir eine großartige Band seien und für das letzte Album 300 Konzerte gespielt haben und uns trauen sollten, das Album dann auch im Studio so einzuspielen. Er würde uns garantieren, das so was gehen würde. Er hat mit uns solange gearbeitet und die Proben so gestaltet, dass wir uns innerlich darauf eingestellt hatten, dass Album auch so zu produzieren.

Gab es irgendeinen Auslöser, von dem du im Nachhinein sagen würdest, dass ihr euch deswegen entschlossen habt, etwas zu verändern?

Hätten wir ein drittes Album mit Andy Sneap aufgenommen, den ich sehr schätze und dem ich sehr dankbar bin, weil er uns im richtigen Augenblick das richtige Album verpasst hat, hätten wir auf hohem Niveau stagniert. Die Alben wären zwar nicht schlechter geworden, aber wir hätten irgendwie unseren eigenen Charakter verloren und den haben wir mit „Hordes of Chaos“ jetzt irgendwie wieder unterstrichen. Die Leute spüren, dass wir eine eingespielte Band sind, die die Musik in ihrem eigenen Stil performt.
Ich glaube aber auch nicht, dass das Album jetzt so viel anders ist wie „Violent Revolution“, „Enemy Of God“ oder ältere KREATOR Sachen, es ist einfach nur eine andere Herangehensweise, die ein frischeres Gefühl erzeugt hat. Für mich klingt das Album sehr organisch, sehr direkt und sehr lebendig.

“Hordes of Chaos“ ist nur 38 Minuten lang. (Mille lacht.) In den ersten Reviews taucht das auch immer wieder auf. Was ist deine Meinung dazu?

Ich finde es genau richtig, denn wenn du das Album hörst, hast du Bock es noch mal zu hören. Wir hatten auch noch einen elften und zwölften Song für das Album und es hätte auch 43 oder 45 Minuten lang sein können. Von den beiden Songs waren wir nicht 100% überzeugt und dann hätte das Album nicht den Effekt gehabt, den es jetzt hat. Das Album klingt jetzt einfach rund, und 38 Minuten finde ich für Thrash Metal genau richtig.

Warum habt ihr das Album nach dem Track „Hordes Of Chaos“ benannt bzw. den als Titeltrack ausgewählt?

Es ist für mich immer wichtig, einen Titel zu wählen, der sich im Kopf festsetzt. „Hordes Of chaos“ ist vielleicht nicht der originellste KREATOR Titel, aber an den können sich viele Leute erinnern und er hat mit seinem Text einen Bezug zur Weltlage.
„Hordes Of Chaos“ kann man so deuten, dass die Welt im Chaos versunken ist und ein neues KREATOR Album mal wieder darüber spricht, wie grauenhaft und wie korrupt dieser Planet geworden ist und dass die Menschen zum großen Teil unzufrieden sind, dass arme Länder ausgebeutet werden, dass die Ungerechtigkeit die Welt immer noch beherrscht und dass das Chaos auf den Straßen regiert und alles unübersichtlicher wird.
Andererseits ist der Titel aber auch ein Tribut an die Leute, die uns seit Jahren unterstützt haben. Wir haben das Album eindeutig für unsere Fans geschrieben und für eine Situation wenn wir live spielen. Und wenn wir ein Konzert spielen, wird das Album total knallen und die Songs werden super gut funktionieren. Der Titelsong wird dann auch das Konzert eröffnen und das passt dann alles und ist einfach rund.

Ihr habt in dem Song „Hordes Of Chaos“ mit der Textzeile „Everyone against everyone“ SLIME Zitate gebracht und den ursprünglichen Song dann auch noch mal für den SLIME Tribut Sampler auf deutsch gecovert. Außerdem taucht auch noch „Destroys What Destroys You“ als Songtitel auf, was ja wahrscheinlich eine Anspielung an TON STEINE SCHERBEN ist.

Richtig.

Das sind ja beides sehr politische Bands.

Genau.

Siehst du KREATOR selbst als politische Band?

Politisch beeinflusste Band. Politische Band hört sich immer so nach Protestrock an, so Oberlehrerhaft. KREATOR haben zum Teil politische, zum Teil aber auch emotionale Inhalte. Uns als politische Band zu bezeichnen, find ich sehr unbescheiden. Politische Bands sind für mich RAGE AGAINST THE MACHINE, DEAD KENNEDYS, das sind Bands, die sich eindeutig zu bestimmten Themen äußern. Wir sind da viel allgemeiner und wollen eindeutig auch unterhalten. Unsere Songs sollen nicht mit erhobenem Zeigefinger gesungen werden, du kannst die politischen Inhalte raushören, du kannst „Destroy What Destroys You“ darauf beziehen, was die 68er in Deutschland ausgelöst haben und du kannst auch einen Song wie „Hordes Of Chaos“ politisch sehen, aber du kannst auch zum Konzert kommen und dich einfach nur an der Musik erfreuen. Wir wollen durch die Texte und durch die Musik den bestmöglichen Effekt erzeugen, und für extreme Musik brauchen wir extreme Aussagen. Aber politische Bands würden da wahrscheinlich noch ganz anders rangehen, KREATOR sind zwar eine der politischsten Metalbands, aber wir würden uns nicht als politische Band im Sinne von „Atomkraft – Nein danke.“ sehen.

Schränkt euch das ein oder ist es eine Inspirationsquelle, um Texte zu finden?

Meiner Meinung nach war Thrash Metal immer irgendwo politisch, eine Band wie SACRED REICH, frühere METALLICA, NUCLEAR ASSAULT und wie sie alle hießen. Genau wie im Punkrock und im Hardcore war die Aussage schon immer leicht politisch angehaucht, aber eher in der Richtung, dass uns Politik und die Politiker ankotzen. Wir würden natürlich nie ne SPD oder Die Grünen Tour machen oder den Wahlkampf der Grünen präsentieren. Da haben wir keinen Bock drauf, wir wollen uns nicht irgendwie positionieren. Wir sind politisch eindeutig eher links, das ist man halt wenn man ein freiheitsliebender Mensch ist, aber deswegen gehen wir noch lange nicht raus und zwängen unsere politische Meinung anderen Leuten auf. Das halte ich auch für eher blöd und arrogant.

Du hast es schon erwähnt, dass bei Konzerten eher der Spaß im Vordergrund steht. Wie stellst du dir aber deinen Lieblingsfan vor? Wie soll der an euere Musik rangehen? Gibt es so jemanden?

(Lacht) Den Lieblingsfan gibt es so eigentlich nicht. Das kann man sowieso nicht kontrollieren und man sollte sich da auch keine Gedanken darüber machen. Jeder ist eingeladen, KREATOR zu hören, wenn er will und wenn er daran Spaß hat. Ich will jetzt aber auch niemanden bevorzugen und sagen: mein Lieblingsfan ist totaler Metaller, politisch bewusst, hoch gebildet und literarisch bewandert. Das ist totaler Schwachsinn.
Wenn jemand KREATOR hört, freu ich mir darüber und finde es gut, dass wir überhaupt wahrgenommen werden unter all den anderen Bands. Ich bin einfach dankbar dafür, dass eine Band wie KREATOR nach 20 Jahren noch Relevanz in der Szene besitzt, und das sehe ich nicht als Selbstverständlich an. Ich würde daher nie sagen: seid bitte nicht unsere Fans wenn ihr nicht meinem Idealbild entsprecht.

Dann kommen wir mal auf die Tour zu sprechen, die demnächst startet. Ihr hattet auf eurer Homepage angekündigt, dass ihr eine 3D-Bühne und Multimediashow haben werdet. was hat man sich darunter vorzustellen?

Es ist spektakulär, da wir einfach neue Dinge ausprobieren. Wir haben es auf der letzten Tour auch schon probiert, die Show visuell zu unterstreichen und Songs mit Videos zu verstärken. Das wird sich jetzt noch ausbauen, durch die Bühne, die aus verschiedenen Ebenen besteht und dadurch eine 3D-Wirkung erzielt. Es wird sehr schön und sehr aufwendig und wenn man KREATOR live sieht, bekommt man auf jeden Fall was geboten.
Es wird außerdem ein richtiges Headliner Programm, dass wir auf Festivals so nicht präsentieren können, weil dann meistens die Zeit nicht reicht. Und so haben wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht, was wir den Leuten bieten, um auch das Album würdig zu präsentieren.

Das hört sich so an, als wenn dann auch eine DVD geplant wäre.

Das wird auch in der nächsten Zeit passieren. Wir wollen am liebsten auf der Tour ein paar Konzerte aufnehmen, haben da aber noch keine 100 prozentige Planung.

Dann erklär mir mal bitte das Tourpaket, ihr habt mit CALIBAN, ELUVEITIE und EMERGENCY GATE ja sehr unterschiedliche Bands dabei. Wie ist das zustande gekommen?

Welche Bands sind da und welche Bands passen in irgendeiner Form zu KREATOR, da haben wir lange hin und ehr überlegt und es gab auch diverse Angebote mit Bands zu touren. Leider ist es auch oft so, dass du darauf achten musst, dass du immer noch den Headliner Status behältst. Viele unserer Wunschbands dachten, sie wären selbst Headliner und bräuchten nicht mit uns zu touren. Mit CALIBAN sind wir befreundet; natürlich machen die was anderes, es ist aber immer noch harte Musik und eine super qualitativ hochwertige Band. Die Fans bekommen auf jeden Fall einen Einblick in den Metalcore durch CALIBAN und in den Folk Metal durch ELUVEITIE geboten. Ich bin zwar kein großer Fan dieser Richtungen, aber wir haben uns schon aus diesen Richtungen die Rosinen herausgepickt. Natürlich gab es auch wieder Stimmen, ob wir nicht mit DESTRUCTION und SODOM hätten auf Tour gehen können, aber das hatten wir ja schon mal. Wie gesagt, es ist eine eindeutige KREATOR Headliner Tour, da ist das Vorprogramm auch wichtig, aber nicht der absolute Fokus.

Denkst du, das Package wird funktionieren? Um uns nicht falsch zu verstehen, ich habe CALIBAN und ELUVEITIE beide schon als Headliner gesehen, aber die drei Fangruppen sind ja nun als sehr engstirnig bekannt, eure Thrash Metal Fans, die geschminkten Metalcore Kiddies von CALIBAN und dann noch der Folk Metal von ELUVEITIE.

Ach, ich weiß es nicht. Wir geben den Fans und den Bands die Möglichkeit, dass das Ding so eine Art Festivalcharakter hat und dass man zusätzlich zum Thrash Metal noch andere Formen der extremen Musik kennen lernt, wenn man sie nicht schon kennt. Engstirnigkeit gibt es in jeder Szene, da sollte jetzt aber nicht zu sehr der Fokus drauf liegen, denn wir bieten einfach eine KREATOR Headliner Tour. ELUVEITIE und CALIBAN respektiere ich sehr, aber in diesem Moment sind sie halt „nur“ unsere Supports. Es gibt immer Gruppen, die würden am Abend am liebsten zehn Metalcore oder Thrash Metal Bands spielen sehen, aber ich finde das nicht so toll. Bei der vorletzten Tour hatten wir ja mit DARK TRANQUILLITY, EKTOMORF und HATESPHERE ja auch total unterschiedliche Bands dabei gehabt und es hat super funktioniert. Wichtig ist, dass jeder miteinander auskommt und jeder Spaß hat.

Euch führt die Tour erst zwei Monate durch Europa, davon die letzten beiden Wochen durch Deutschland. Allerdings habt ihr Ostdeutschland bis auf Berlin ausgelassen. War das Zufall oder gibt es hier nicht die Hallen oder nicht die Nachfrage?

Das weiß ich nicht, das hat die Booking Agentur so entschieden. Da war wohl was in Leipzig geplant, dass ist dann aber doch nicht zustande gekommen, da stecke ich aber auch nicht drin. Wir hoffen ja aber für das Album dann noch eine zweite Tour zu machen und dann auch noch in den Osten von Deutschland zu kommen.

Danach habt ihr dann drei Wochen Pause und tourt dann fünf Wochen durch die USA und Kanada mit EXODUS, BELPHEGOR und WARBRINGER. Wie übersteht man so eine Tour von fast fünf Monaten und was sagen die Leute zu Hause, wie Freundin oder Frau dazu?

(lacht) Ich glaube meine Freundin kennt das und wenn man mit mir zusammen ist, muss man davon ausgehen, dass ich irgendwann auch auf Tour gehe. Da muss man halt mit leben und ich finde es ja auch nicht gut, von meiner Freundin so lange getrennt zu sein. Aber ich bin Musiker und das ist es, was ich mache. Ich freu mich ganz einfach auf die Konzerte und denke nicht darüber nach, dass ich dann nicht zu Hause in den vier Wänden sitze und ein schönes Leben habe. Ich hab auf Tour ja ein genauso schönes Leben, jedenfalls in den anderthalb Stunden, die ich auf der Bühne stehe. Der Rest ist halt pure Langeweile.
Ich würde halt nie sagen, dass es total interessant ist auf Tour zu sein, denn du sitzt 23 Stunden am Tag rum und wartest. Aber die Konzerte sind für mich einfach großartig und das möchte ich auch nicht missen.

Ich war jetzt gerade in den USA und habe da MISERY INDEX gesehen und werde sie am Freitag hier in Deutschland zum Thema Unterschiede bei den Konzerten interviewen. Ist es bei euch auch so, dass es da große Unterschiede gibt?

Wenn wir z.B. in New York im Nokia Theatre spielen, spielen wir in einer super tollen Halle und das wird ein großartiges Konzert. Natürlich wollen wir auch an Orten wie Winnipeg in Kanada spielen und das macht uns auch nichts aus. Das ist halt so, in diesen Ländern und wir sind super dankbar dafür, dass wir in solchen Ecken der Welt spielen können. Ich sehe das nicht als selbstverständlich, denn du solltest dir keine Gedanken darüber machen, warum in Europa der Service für die Bands ganz anders ist. Das lässt sich halt nicht vergleichen, es ist ein ganz anderes Land, das auch ganz anders strukturiert ist und wo in manchen Gegenden nur 200 Metalfans existieren, die aber auch alle zum Konzert kommen und super dankbar sind.

Bei uns im Forum tauchte die Frage nach Groupies auf, wo ist denn das Groupie Aufkommen höher und wie geht man nach so vielen Jahren Bandgeschichte mit so was noch um?

(lacht) Also ich finde das Wort Groupie schon mal ganz schlimm. Das sind Mädchen, die Bands kennen lernen wollen und mit denen eine gute Zeit haben wollen. Und wer dann da jetzt das Groupie ist, bleibt auch noch zu hinterfragen. Wie geht man jetzt mit solchen Sachen um? Über die Jahre hat man das auch mal irgendwann gemacht und es ist auch schön und ein Nebeneffekt. Auch wenn es sich jetzt etwas bescheuert anhört, ist es für mich heutzutage wichtiger, mit Mädchen ein gutes Gespräch zu führen, als mit ihnen ins Bett zu steigen, und das kann man mit mir auch gerne machen, mehr gibt es aber auch nicht.

Nächste Woche Dienstag ist dann die Ernennung von Obama zum Präsidenten der USA. Damals habt ihr euch als eine der ersten Bands gegen George Bush ausgesprochen, wie hast du denn jetzt die letzten Monate verfolgt mit Obamas Ernennung und seiner Wahl?

Obama ist auf jeden Fall nicht mit George W. vergleichbar, er wird aber das Problem haben, das er ein Land vorfinden wird, dass durch die Bush Regierung sehr an Image verloren hat und wo ein totalitärer Staat in einem Land entstanden ist, dass durch seine Freiheit und seinen demokratischen Charakter bekannt war. Obama hat jetzt die Aufgabe, das alles zu richten und ich denke, das wird er auch irgendwie tun. Er ist zwar kein Zauberer, aber eine großartige Alternative zu diesem Kriegstreiber, den sie vorher hatten. Ich lass mich überraschen, ich bin jetzt nicht so unrealistisch zu denken, dass Obama tun und machen kann, was er will und alles wird gut. Er hat natürlich auch viel Arbeit vor sich, es kann aber auch nicht schlechter werden als unter Bush.

Eine Frage ist dann noch aufgetaucht, ihr müsstet ja jetzt irgendwann 25jähriges Bandjubiläum haben.

2010, oder?

Und gleichzeitig ist Essen Kulturhauptstadt 2010. Geht euch das am Hintern vorbei oder ist irgendwas geplant?

Das musst du die Stadt Essen fragen, ich weiß gar nicht, ob die uns als Kultur der Stadt Essen wahrnehmen. Man hofft zwar immer darauf, von Institutionen der Stadt Essen als Kultur wahrgenommen zu werden, aber das ist immer noch so eine Sache. Die Stadt Essen hat mich jedenfalls noch nicht angerufen und mich gefragt, ob sie ein KREATOR Konzert in der Grugahalle machen sollen. Vielleicht werden sie das ja jetzt tun, wenn sie das hier lesen.

Ist von eurer Seite irgendwas fürs Jubiläum geplant?

Nein, wir sind keine Jubiläumsband. Bestimmte Bands wie MOTÖRHEAD können so was machen, das war sehr charmant, wenn die alle fünf Jahre Jubiläum gefeiert haben. Aber bei allen anderen Bands kommt mir das immer sehr lächerlich und total bescheuert vor, wenn man sich auf seinen Lorbeeren ausruht: Wir sind jetzt 25 Jahre dabei und alle müssen Ehrfurcht haben.

SODOM hatten ja die DVD zum Jubiläum und sind dann in Wacken mit ehemaligen Mitgliedern aufgetreten.

(unterbricht) Auf gar keinen Fall. Vergiss es.

Dann darfst du dir zum Abschluss des Interviews ein Lied einer anderen Band wünschen, die du im Radio hören möchtest.

Spiel mal was von grmlpimpf (irgendetwas unverständliches und noch nie gehörtes, -bjg).

Von wem?

grmlpimpf

Also, ich glaube, da hab ich jetzt nichts davon.

Muss es denn Metal sein?

Metal, Punk, Hardcore

Dann spiel doch was von MUSE, spiel „Absolution“ von MUSE.
-