Cheeno Releaseparty

Cheeno Releaseparty

Cheeno Releaseparty - 28.11.2008 - Saarbrücken, Kleiner Club der Garage
Saarbrücken, Kleiner Club der Garage
28.11.2008
Anlässlich zur Veröffentlichung ihrer offiziellen Debüt-CD „The Next Step Will Be The Hardest“ (siehe auch Review hier: http://www.bloodchamber.de/cd/c/5611/) haben CHEENO zu ihrer Release-Party in den kleinen Club der Saarbrücker Garage geladen. Daß es recht kuschelig werden würde, war zu erwarten, aber den kompletten Raum zu füllen, schaffen nur wenige Saarländische Acts. Dafür schon mal Applaus…

Die Band verzichtet am heutigen Abend darauf, die Bühne mit einem Support-Act zu teilen. Um zu veranschaulichen, daß es hier und heute einzig und allein um die Veröffentlichung des Albums gehen soll, hat man sich einiges einfallen lassen. Als erstes fällt schon einmal die Dekoration der Bühne ins Auge, die von den Protagonisten des Coverartworks geschmückt ist. Des weiteren sorgt ein Beamer dafür, daß die Songs auch visuell umgesetzt werden, bzw. mit Einblendung der Songtitel Ansagen überflüssig macht. Eine gute Idee, wenn man bedenkt, daß das komplette Werk inklusive Intermezzi am Stück durchgezockt wird.

Bevor es soweit ist, darf das staunende Publikum erst einmal den Videoclip zum Song „@“ bewundern, ein Video, das aufgrund seiner Professionalität sich vor keinem anderen Clip zu verstecken braucht und bei MTV keinesfalls fehl am Platz wäre. Dann aber ist es Zeit für das Intro „Bo-Toxx Mind Society“, die Band erklimmt die niedrige Bühne, und ab dem ersten Song „64 AD“ herrscht sogleich Alarm.

Obwohl die wenigsten mit den neuen Songs vertraut sein dürften („@“, „Silizium“ und „Pacman“ hat der eifrige Konzertgänger bereits öfter bestaunen dürfen), wird das Konzert zu einem echten Triumphzug. Auf der Bühne lässt sich niemand die Nervosität anmerken, stattdessen wirkt das Zusammenspiel gewohnt tight und vor allem Gitarrist Joey agiert typsich extrovertiert (um das böse Wörtchen „posen“ mal außen vor zu lassen). Natürlich liegt aber erst einmal das Augenmerk auf Sängerin Jennie, die den wohl schwierigsten Job hat. Wird sie Probleme haben, die variablen Stimmlagen zu meistern, die Emotionen zu transportieren? Antwort: NEIN!!! Gewohnt souverän meistert sie auch den „Opernpart“ bei „Silizium“ und begeistert wie eh und je.

Nach „Silizium“ gibt es dann die erste richtige Ansage – die einzige Ansage überhaupt. Jennie zeigt sich etwas wortkarg, weiß nicht so recht, was sie sagen soll. Aber bevor sie unnötige Worte verkündet, kehrt sie zum Programm zurück und „Go“ schillert aus den Boxen. Und die Präsentation der zweiten Hälfte des Neulings steht der ersten Hälfte in nichts nach. Das Publikum nimmt jeden Song gierig auf, konsumiert ihn, belohnt jede Darbietung mit Applaus. Und den haben sich CHEENO definitiv verdient, denn ein komplettes Album mit einer Spielzeit von knapp 70 Minuten am Stück durchzuzocken – das ist eine echte Herausforderung. Das krönende Finale wird vom Titeltrack „The Next Step Will Be The Hardest“ gestellt, bei dem die Band noch einmal alles aus sich herausholt und die anwesende Menge zum Ausrasten und Staunen bringt.

Doch das Publikum will mehr! Ein komplett durchgezocktes Album reicht ihm nicht, und so verpflichtet sich das Quintett abschließend für den Kracher „The Ruler“ noch einmal zurück auf die Bühne. Anderen Bands hätte ich es übel genommen, wenn sie mit nur einem Song in die Zugaberunde gegangen wären. Aber dass CHEENO nach dieser Leistung noch einmal auf die Bühne zurückkehren und ihren „Try To Rescue“-Hit performen, ist ihnen hoch anzurechnen.

Nachdem das Staunen abgeebbt ist, kann man mit gutem Gewissen behaupten, daß das neue Album nicht nur auf Konserve rockt, sondern auch im Live-Gewand eine ausgezeichnete Figur macht. Man merkte jedem der anwesenden Zuschauer und natürlich auch der Band selber die Freude an, und zumindest ich kann es kaum erwarten, die neuen Songs noch einmal vor einer Bühne bewundern zu dürfen!!!
-