Japanische Kampfhörspiele Excrementory Grindfuckers Jack Slater

Japanische Kampfhörspiele, Excrementory Grindfuckers, Jack Slater

Excrementory GrindfuckersJack SlaterJapanische Kampfhörspiele
Hamburg, Headbanger's Ballroom
16.12.2005
Der deutsche Untergrund zeigt sich lebendig wie schon lange nicht mehr. Eine Machtdemonstration besonderer Art liefert das Trio Japanische Kampfhörspiele, Jack Slater und die Excrementory Grindfuckers, die mit ihrer Fleischmarsch-Tour bisher eine gewaltige Resonanz einfahren und Hallen mit über 500 Leuten füllen konnten.
Nun passen in den „Headbanger’s Ballroom“ in Hamburg nicht so viele Menschen, so dass man sich auf einen engen und verschwitzen Freitagabend einstellen konnte.

Erste Band des Abends sollten Jack Slater sein, diese waren jedoch ein wenig gehandicapted, da ihnen ihr zweiter Gitarrist nicht mehr zur Verfügung stand und auch ein Bassist nicht zu sehen war. Ob die Show darunter litt? Keineswegs! Arschtight und mit einem sehr druckvollen Sound haute die Band dem zahlreich anwesenden Publikum ihren Death Metal mit nicht immer ernst gemeinten deutschen Texten um die Ohren. Großartig war vor allem die Leistung von Gitarrist Sobo, der keine Soundlöcher zuließ und die vertrackten Riffs quasi im Vorbeigehen runterspielte. Sänger Horn ist sowieso eine Attraktion für sich und konnte mich geistreichen Kommentaren das Publikum zwischen den Songs bestens unterhalten.

Die Excrementory Grindfuckers hatten es nach den Bonnern sicherlich nicht einfach und gleich zu Beginn des Konzertes rauschte zu allem Überfluss noch ein Stagediver in Robs Gitarre, woraufhin diese ausgewechselt werden musste. Auch war der Sound im Gegensatz zu Jack Slater nicht mehr so klar. Das tat der Stimmung aber gar keinen Abbruch, denn die Zuhörer rasteten bei Songs wie „Im Graben Vor Mir“ oder die Bandhymne „Excrementory Grindfuckers“ tierisch aus. Diese Band hat wohl nicht zuletzt durch die Tour mit den Reitern an großartigen Live-Qualitäten gewonnen. Man darf man gespannt sein, wohin es mit dieser Band noch geht.


Den Abschluss des Abends durften die Japanischen Kampfhörspiele bestreiten. Meine Güte, war das ein Inferno. Mir war’s eigentlich schon eine Spur zu laut, aber das akustische Feuerwerk von Schlagzeuger Christof Kather entschuldigte den Umstand eines kurzzeitig sehr lauten Fiepens im Ohr. Ansonsten beeindruckte die Band mit 2 Frontern, die wohl jeden Laden in Schutt und Asche grunzen und schreien könnten und einer gelungenen Songauswahl. „Alle Wollen Gut Aussehen Und Tun Es Nicht“, „Verpackt In Plastik“ und die Funny Van Dannen Coverversion vom aktuellen Album „Deutschland Von Vorne“ „Menschenverachtende Untergrundmusik“ ließen sicherlich wenige Wünsche offen, „Scheiße, der Lehrer“ hätte ich mir persönlich noch gewünscht.

Somit kann man von einem klasse Konzertabend sprechen. Alle drei Bands haben vollkommen überzeugt und zeigten einmal mehr, was für Perlen es Abseits der großen Labels gibt. Sicherlich war der „Headbanger’s Ballroom“ ein wenig unterdimensioniert und die Preise dort sind auch mehr als gesalzen, da könnte man nächstes Mal vielleicht ausweichen. Ansonsten großartig!
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