Pro-Pain Betzefer Koroded & Soledown
Pro-Pain, Betzefer, Koroded & Soledown
Köln, Underground
30.06.2011
30.06.2011
Von wegen müde alte Herren, mehr oder weniger pausenlos betouren PRO-PAIN zum 20. Jubiläum von „Foul Taste Of Freedom“ Europa. Nachdem es in Essen schon so nett war, bietet es sich natürlich an, auch den Auftritt in Köln zu besuchen, zumal die Riege der Vorbands komplett ausgetauscht wurde.
Ein Heimspiel feiern SOLEDOWN, die angestachelt von einer johlenden Fangemeinde vor der Bühne ihre Mützenkollektion von Winter bis Heinz Becker zur Schau tragen. Speziell Frontmann Thorsten singt, posiert und leidet mit dermaßen viel Einsatz, dass bis zum Ende des Abends selbst die engagiertesten Mosher und Mitsänger im Verhältnis fast wie faulpelzige Statuen wirken. Die Mischung aus Alternative, Crossover und Grungemomenten ist kompetent gezockt und leidenschaftlich vorgetragen, nach einer guten halben Stunde reicht es dann aber auch. Das ab und an eingesetzte Megafon ist eher ein lustiges Gimmick denn eine notwendige Bereicherung und selbst eine frische Band wie SOLEDOWN kann es nicht ganz ausgleichen, dass diese Art von Musik – zumindest in meinen Ohren – etwas outdated klingt, weil nicht alles die charmante Zeitlosigkeit von „Set Me Free“ hat.
Nach einer vierjährigen Pause melden sich KORODED mit frischer Energie zurück, sind sich musikalisch aber natürlich treu geblieben. Moderner Metal mit Gesangsvariationen, die die Durchschlagskraft an den entsprechenden Stellen erhöhen sollen, ist angesagt. Das läuft soweit ganz gut, so dass in den rau gesungenen und gescreamten Passagen ordentlich die Luzi abgeht. Wenn allerdings der normale Gesang einsetzt, verpufft die eben noch so reichlich vorhandene Energie leider zu großen Teilen und kann nicht adäquat von Melodien ersetzt werden. Vergleichbar janusköpfig wie die Musik von der Bühne tönt, sieht es im Publikum aus. Einige finden es klasse und geben Gas, einige wippen eher ent- denn angespannt mit und andere gehen vor die Tür Rauchen. Insgesamt ein in Ordnung gehender Auftritt, aber an der Anziehungskraft der ruhigen Momente gilt es noch zu arbeiten.
Wie ein kleiner Komet starteten BETZEFER 2005 mit „Down Low“ durch und erspielten sich gerade auch im Rheinland durch eine Menge energiegeladene und sehr gute Konzerte eine vielleicht nicht wahnsinnig große, aber zuverlässige Fanbase, die kaum genug von den Israelis bekommen konnte. Selbst wenn das „Wir sind wieder da!“-Statement „Freedom To The Slave Makers“ nicht annähernd mit dem Debüt mithalten kann und Fronter Avital nicht jeden Tag der vergangenen Jahre im Fitnessstudio war, wird der größere Andrang in seinen Erwartungen nicht enttäuscht. BETZEFER sind immer noch eine Liveband mit Charisma und Energie. „Early Grave“ und besonders „Fuckin‘ Rock ’n‘ Roll“ sind nicht nur für die „Nostalgiker“ die größten Hits, dennoch verkauft sich das neue Material besser als erwartet. Speziell das abschließende „Doomsday“ weiß zu überzeugen, auch weil viele gerne und laut bei dem „Ich rufe DOOM, dann ruft ihr DAY“ Spielchen mitmachen.
Wie schon in Essen sind aber alle Vorbands keine Messlatte für die Action, die PRO-PAIN losmachen und die bei ihnen losgemacht wird. Im Verhältnis zum Auftritt in Essen sind im Publikum zwar weniger Menschen mit vollem Einsatz dabei, dafür wirkt Gary Meskil gleichzeitig entspannter und engagierter und die ganze Band eine Ecke tighter, was man getrost den zwischendurch absolvierten Auftritten zugutehalten darf, bei denen sich Tom Klimchuck Ersatz Adam Phillips das Zusammenspiel mit den anderen ausgiebig austesten konnte. Neben den bekannten „Foul Taste Of Freedom“ Highlights überzeugen mich heute neben „Every Good Boy Does Fine“ besonders das ultraangepisste (!) „The Stench Of Piss“ und „Iraqnophobia“, während im Anschluss wieder ein bisschen Entspannen beim ersten Teil der folgenden „Best Of“ Setlist angesagt ist. Immerhin einige Hardcore-PRO-PAIN Fans – unter anderem mit schulterbreit tätowierter New York Hardcore Faust – zeigen aber, dass sie die Band in mehr oder weniger jeder ihrer Phasen gleichstark in ihr aufbäumendes Herz geschlossen haben und feiern munter bei jedem Lied weiter. Als zum krönenden Schluss „All For King George“ und „Make War (Not Love)“ angestimmt werden, springt auch der Rest des Publikums wieder in die tobenden Fluten.
So wie man sich als Zuschauer auch im 20. Jahr ihres Bestehens auf die gut geölte Maschine PRO-PAIN verlassen kann, kann die Band sich zurecht eben auch auf ihre Fans verlassen, unabhängig von der hohen Zahl ihrer Auftritte.
Ein Heimspiel feiern SOLEDOWN, die angestachelt von einer johlenden Fangemeinde vor der Bühne ihre Mützenkollektion von Winter bis Heinz Becker zur Schau tragen. Speziell Frontmann Thorsten singt, posiert und leidet mit dermaßen viel Einsatz, dass bis zum Ende des Abends selbst die engagiertesten Mosher und Mitsänger im Verhältnis fast wie faulpelzige Statuen wirken. Die Mischung aus Alternative, Crossover und Grungemomenten ist kompetent gezockt und leidenschaftlich vorgetragen, nach einer guten halben Stunde reicht es dann aber auch. Das ab und an eingesetzte Megafon ist eher ein lustiges Gimmick denn eine notwendige Bereicherung und selbst eine frische Band wie SOLEDOWN kann es nicht ganz ausgleichen, dass diese Art von Musik – zumindest in meinen Ohren – etwas outdated klingt, weil nicht alles die charmante Zeitlosigkeit von „Set Me Free“ hat.
Nach einer vierjährigen Pause melden sich KORODED mit frischer Energie zurück, sind sich musikalisch aber natürlich treu geblieben. Moderner Metal mit Gesangsvariationen, die die Durchschlagskraft an den entsprechenden Stellen erhöhen sollen, ist angesagt. Das läuft soweit ganz gut, so dass in den rau gesungenen und gescreamten Passagen ordentlich die Luzi abgeht. Wenn allerdings der normale Gesang einsetzt, verpufft die eben noch so reichlich vorhandene Energie leider zu großen Teilen und kann nicht adäquat von Melodien ersetzt werden. Vergleichbar janusköpfig wie die Musik von der Bühne tönt, sieht es im Publikum aus. Einige finden es klasse und geben Gas, einige wippen eher ent- denn angespannt mit und andere gehen vor die Tür Rauchen. Insgesamt ein in Ordnung gehender Auftritt, aber an der Anziehungskraft der ruhigen Momente gilt es noch zu arbeiten.
Wie ein kleiner Komet starteten BETZEFER 2005 mit „Down Low“ durch und erspielten sich gerade auch im Rheinland durch eine Menge energiegeladene und sehr gute Konzerte eine vielleicht nicht wahnsinnig große, aber zuverlässige Fanbase, die kaum genug von den Israelis bekommen konnte. Selbst wenn das „Wir sind wieder da!“-Statement „Freedom To The Slave Makers“ nicht annähernd mit dem Debüt mithalten kann und Fronter Avital nicht jeden Tag der vergangenen Jahre im Fitnessstudio war, wird der größere Andrang in seinen Erwartungen nicht enttäuscht. BETZEFER sind immer noch eine Liveband mit Charisma und Energie. „Early Grave“ und besonders „Fuckin‘ Rock ’n‘ Roll“ sind nicht nur für die „Nostalgiker“ die größten Hits, dennoch verkauft sich das neue Material besser als erwartet. Speziell das abschließende „Doomsday“ weiß zu überzeugen, auch weil viele gerne und laut bei dem „Ich rufe DOOM, dann ruft ihr DAY“ Spielchen mitmachen.
Wie schon in Essen sind aber alle Vorbands keine Messlatte für die Action, die PRO-PAIN losmachen und die bei ihnen losgemacht wird. Im Verhältnis zum Auftritt in Essen sind im Publikum zwar weniger Menschen mit vollem Einsatz dabei, dafür wirkt Gary Meskil gleichzeitig entspannter und engagierter und die ganze Band eine Ecke tighter, was man getrost den zwischendurch absolvierten Auftritten zugutehalten darf, bei denen sich Tom Klimchuck Ersatz Adam Phillips das Zusammenspiel mit den anderen ausgiebig austesten konnte. Neben den bekannten „Foul Taste Of Freedom“ Highlights überzeugen mich heute neben „Every Good Boy Does Fine“ besonders das ultraangepisste (!) „The Stench Of Piss“ und „Iraqnophobia“, während im Anschluss wieder ein bisschen Entspannen beim ersten Teil der folgenden „Best Of“ Setlist angesagt ist. Immerhin einige Hardcore-PRO-PAIN Fans – unter anderem mit schulterbreit tätowierter New York Hardcore Faust – zeigen aber, dass sie die Band in mehr oder weniger jeder ihrer Phasen gleichstark in ihr aufbäumendes Herz geschlossen haben und feiern munter bei jedem Lied weiter. Als zum krönenden Schluss „All For King George“ und „Make War (Not Love)“ angestimmt werden, springt auch der Rest des Publikums wieder in die tobenden Fluten.
So wie man sich als Zuschauer auch im 20. Jahr ihres Bestehens auf die gut geölte Maschine PRO-PAIN verlassen kann, kann die Band sich zurecht eben auch auf ihre Fans verlassen, unabhängig von der hohen Zahl ihrer Auftritte.