Grand Magus Angel Witch & Enforcer
Grand Magus, Angel Witch & Enforcer
Bochum, Matrix
09.02.2013
09.02.2013
NWOBHM-Epigonen, NWOBHM-Originale und eine Band, die beständig größer wird, je mehr sie sich von ihren Wurzeln zurück zu den allgemeinen Wurzeln von Hard Rock und Heavy Metal entwickelt. Wenn das kein interessantes Tourpackage ist, das mitten am Karnevalswochenende nicht nur die Unnärrischen aus dem Rheinland in den Ruhrpott lockt, weiß ich es auch nicht. Da spielt es keine Rolle, dass die aktuellen Alben von GRAND MAGUS und ANGEL WITCH schon ein paar Monate auf dem Buckel haben, zumal man letztere sonst eher auf Festival- denn Clubbühnen zu sehen bekommt.
Als ENFORCER zum ersten großen Hallo auf die Bühne stürmen, ist die Reaktion noch eher verhalten, denn es sind erst überschaubar viele Menschen im tiefsten Keller der Matrix angekommen. Die wieder mal nicht unbeeindruckende Lautstärke verkündet jedoch binnen kürzester Zeit, dass das Konzert begonnen hat, und womöglich läuft deshalb auch der Einlass etwas flüssiger, denn in Windeseile treffen so viele Leute ein, dass man von einem richtigen Konzertpublikum sprechen kann. Die Band ist gewohnt energiegeladen, wobei der sonst live so auffällige Bassist Tobias Lindqvist sich für seine Verhältnisse heute ziemlich zurückhält. Stattdessen steht mehr denn je Frontmann und Bandleader Olof Wikstrand im Mittelpunkt, der die Doppelbelastung als Sänger und Gitarrist mittlerweile sicher im Griff hat und sein Maß an Überzeugung von den neuen Liedern ansprechend und mitreißend in Szene setzt. Allerdings ist das auch notwendig in einer Setlist, die die beiden Vorgängeralben größtenteils auslässt – von „Diamonds“ hat es nur „Katana“ geschafft. Selbst wenn Olof im anschließenden Interview das viele Licht von hinten erklärt, ist es als Zuschauer doch gewöhnungsbedürftig und ein wenig mühsam, dass man eine ganze Zeit lang die Akteure nur als Konturen wahrnimmt. Nimmt man allein die Musik zum Maßstab gibt es dagegen am Auftritt von ENFORCER nichts auszusetzen, auch weil nicht nur „Take Me Out Of This Nightmare“ problemlos neben einem alten Smasher wie „Into The Night“ besteht. Beide Daumen hoch, und nächstes Mal dann bitte als Headliner mit einer entsprechenden Setlist!
Vermutlich gibt es heutzutage mehr Metalfans, für die ANGEL WITCH eine Ein Lied-Band sind, als solche, die mal ein komplettes Album durchgehört haben und sich noch daran erinnern können. Dem allgemeinen Zuspruch scheint das heute Abend zumindest zahlenmäßig aber wenig zu schaden, es sind eben Menschen mit Geschmack anwesend. Andererseits kann ich zur Stimmung vor der Bühne nur wenig sagen, da ich den kompletten Auftritt der rüstigen Briten mit Warterei auf das Interview mit ENFORCER-Olof und dem Interview selbst verbringe. Zumindest aus der Entfernung klingt der Gesang des letzten verbliebenen Urmitglieds Kevin Heybourne nicht gerade gnadenlos mitreißend und statt Euphorie klingt das Publikum eher nach Respekt und Anstand, doch zumindest das – natürlich – abschließende „Angel Witch“ mobilisiert einige Mitsänger, und nach allem, was ich im Nachhinein höre, darf der Auftritt als gelungen abgehakt werden.
Fast pünktlich zu GRAND MAGUS spucken die Katakomben der Matrix mich wieder in Bühnennähe aus und ein Blick in die Gesichter rund herum zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der von der optischen Wandlung von Frontmann JB verdutzt ist: Vorbei ist es mit dem aufgeräumten, nicht genau zu verortenden Look, stattdessen hat der Axtmörder-Waldschrat Einzug gehalten. Ein Schelm, wer das als Kontrastprogramm zum neuen Spaß-in-den-Backen Mann der Band, Ludwig Witt am Schlagzeug, versteht. Aber genug der Äußerlichkeiten, denn endlich einmal genießen GRAND MAGUS, was ihnen auf den letzten Touren nicht vergönnt war: Ein Publikum, das größtenteils wegen ihnen gekommen ist. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Leute sprichwörtlich an JBs Lippen kleben und fast jedes Lied lautstark gefeiert wird. „Kingslayer“ und der Titeltrack von „Wolf’s Return“ sind zwar bei weitem nicht so bekannt wie die Hits von „The Hunt“ oder „Hammer Of The North“, doch die fast schon als Aufbruchsstimmung zu bezeichnende, großartige Laune der Zuschauer macht heute Abend keine großen Unterschiede.
Nicht nur dank der neuen Frisur von JB hat die Band allerdings auch spürbar an Bühnenpräsenz gewonnen – JB und Fox liefern sich fast schon einen kleinen Wettbewerb zum Thema „Kernige Posen“ und ich kann mich nicht erinnern, dass die die Effektivität der Kommunikation sowie ihr Unterhaltungswert in der Vergangenheit schon mal so hoch waren. Die Lautstärke des Laienchors zu „Silver Into Steel“ und dem abschließenden Auf-die-Brust-Trommel Duo „Iron Will“ und „Hammer Of The North“ spricht Bände dafür, dass das heute nicht einfach ein normales GRAND MAGUS Konzert war, sondern, für ihre Verhältnisse, ein Triumphzug.
Vielen Dank für die Bilder an Daniel Horlbogen
Als ENFORCER zum ersten großen Hallo auf die Bühne stürmen, ist die Reaktion noch eher verhalten, denn es sind erst überschaubar viele Menschen im tiefsten Keller der Matrix angekommen. Die wieder mal nicht unbeeindruckende Lautstärke verkündet jedoch binnen kürzester Zeit, dass das Konzert begonnen hat, und womöglich läuft deshalb auch der Einlass etwas flüssiger, denn in Windeseile treffen so viele Leute ein, dass man von einem richtigen Konzertpublikum sprechen kann. Die Band ist gewohnt energiegeladen, wobei der sonst live so auffällige Bassist Tobias Lindqvist sich für seine Verhältnisse heute ziemlich zurückhält. Stattdessen steht mehr denn je Frontmann und Bandleader Olof Wikstrand im Mittelpunkt, der die Doppelbelastung als Sänger und Gitarrist mittlerweile sicher im Griff hat und sein Maß an Überzeugung von den neuen Liedern ansprechend und mitreißend in Szene setzt. Allerdings ist das auch notwendig in einer Setlist, die die beiden Vorgängeralben größtenteils auslässt – von „Diamonds“ hat es nur „Katana“ geschafft. Selbst wenn Olof im anschließenden Interview das viele Licht von hinten erklärt, ist es als Zuschauer doch gewöhnungsbedürftig und ein wenig mühsam, dass man eine ganze Zeit lang die Akteure nur als Konturen wahrnimmt. Nimmt man allein die Musik zum Maßstab gibt es dagegen am Auftritt von ENFORCER nichts auszusetzen, auch weil nicht nur „Take Me Out Of This Nightmare“ problemlos neben einem alten Smasher wie „Into The Night“ besteht. Beide Daumen hoch, und nächstes Mal dann bitte als Headliner mit einer entsprechenden Setlist!
Vermutlich gibt es heutzutage mehr Metalfans, für die ANGEL WITCH eine Ein Lied-Band sind, als solche, die mal ein komplettes Album durchgehört haben und sich noch daran erinnern können. Dem allgemeinen Zuspruch scheint das heute Abend zumindest zahlenmäßig aber wenig zu schaden, es sind eben Menschen mit Geschmack anwesend. Andererseits kann ich zur Stimmung vor der Bühne nur wenig sagen, da ich den kompletten Auftritt der rüstigen Briten mit Warterei auf das Interview mit ENFORCER-Olof und dem Interview selbst verbringe. Zumindest aus der Entfernung klingt der Gesang des letzten verbliebenen Urmitglieds Kevin Heybourne nicht gerade gnadenlos mitreißend und statt Euphorie klingt das Publikum eher nach Respekt und Anstand, doch zumindest das – natürlich – abschließende „Angel Witch“ mobilisiert einige Mitsänger, und nach allem, was ich im Nachhinein höre, darf der Auftritt als gelungen abgehakt werden.
Fast pünktlich zu GRAND MAGUS spucken die Katakomben der Matrix mich wieder in Bühnennähe aus und ein Blick in die Gesichter rund herum zeigt, dass ich nicht der einzige bin, der von der optischen Wandlung von Frontmann JB verdutzt ist: Vorbei ist es mit dem aufgeräumten, nicht genau zu verortenden Look, stattdessen hat der Axtmörder-Waldschrat Einzug gehalten. Ein Schelm, wer das als Kontrastprogramm zum neuen Spaß-in-den-Backen Mann der Band, Ludwig Witt am Schlagzeug, versteht. Aber genug der Äußerlichkeiten, denn endlich einmal genießen GRAND MAGUS, was ihnen auf den letzten Touren nicht vergönnt war: Ein Publikum, das größtenteils wegen ihnen gekommen ist. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Leute sprichwörtlich an JBs Lippen kleben und fast jedes Lied lautstark gefeiert wird. „Kingslayer“ und der Titeltrack von „Wolf’s Return“ sind zwar bei weitem nicht so bekannt wie die Hits von „The Hunt“ oder „Hammer Of The North“, doch die fast schon als Aufbruchsstimmung zu bezeichnende, großartige Laune der Zuschauer macht heute Abend keine großen Unterschiede.
Nicht nur dank der neuen Frisur von JB hat die Band allerdings auch spürbar an Bühnenpräsenz gewonnen – JB und Fox liefern sich fast schon einen kleinen Wettbewerb zum Thema „Kernige Posen“ und ich kann mich nicht erinnern, dass die die Effektivität der Kommunikation sowie ihr Unterhaltungswert in der Vergangenheit schon mal so hoch waren. Die Lautstärke des Laienchors zu „Silver Into Steel“ und dem abschließenden Auf-die-Brust-Trommel Duo „Iron Will“ und „Hammer Of The North“ spricht Bände dafür, dass das heute nicht einfach ein normales GRAND MAGUS Konzert war, sondern, für ihre Verhältnisse, ein Triumphzug.
Vielen Dank für die Bilder an Daniel Horlbogen