Cannibal Corpse DevilDriver The Black Dahlia Murder & Hour Of Penance

Cannibal Corpse, DevilDriver, The Black Dahlia Murder & Hour Of Penance

Cannibal CorpseDevilDriverHour Of PenanceThe Black Dahlia Murder
Chemnitz, Südbahnhof
01.03.2013
Freitag Nachmittag in Chemnitz, draußen ist es kalt und vor dem Südbahnhof stehen schon seit dem Vormittag zwei Tourbusse. Gegen 16 Uhr bemühe ich mich dann durch den Nebeneingang, wo schon seit einiger Zeit Tür und Fenster fehlen. HOUR OF PENANCE sind auch schon eingetroffen und entladen gerade ihren Kleinbus, die Italiener müssen selbst dem Tourtross hinterherfahren und sehen, wo sie dann schlafen können.
Auch im Inneren des Südbahnhofs hat sich nichts getan, Gerüchte, dass er geschlossen werden soll, gibt es schon länger und vertrauenerweckend sehen die an den Wänden hängenden Kabel nicht aus. Naja, wenigstens regnet es heute nicht (durch). Auch im Backstage hat sich nicht viel getan, gemütliches Ambiente durch Biertischgarnituren und soziale Kälte durch abgeschaltete Heizungen.

Nach dem Interview geht es noch mal kurz nach Hause, Ausrüstung zurückbringen und was essen. Kurz vor der Zentralhaltestelle noch einen kurzen Plausch mit CANNIBAL CORPSE Schlagzeuger Paul Mazurkiewicz. Was macht ein Ami, wenn er mal in Chemnitz ist? Er guckt sich den Nischl oder den versteinerten Wald an? Nein, er war mal eben in einer Apotheke und bei McDonalds.

Der Einlass ist gegen 19:10 Uhr schon in vollem Gange und die Halle hat sich ansehnlich gefüllt als HOUR OF PENANCE gegen 19:30 Uhr loslegen. Eine halbe Stunde steht den Römern zu um sich vor dem Publikum zu präsentieren und diese reicht vollkommen aus. Nett, aber mindestens zwei Ligen unter NILE, denn denen scheinen sie nachzueifern.

THE BLACK DAHLIA MURDER sind da schon ein anderes Kaliber und ihre eigenen Fans fressen ihnen von Anfang an aus der Hand. Trevor Strnad gestikuliert wie immer wild herum und nach ein paar Songs fliegt auch das T-Shirt weg, aber glücklicherweise hat er heute eine richtige Hose an. Auch ist der Sound im Vergleich zu den Italienern sehr viel besser, wenn auch immer noch auf Südbahnhof-Niveau. Heute schaffen es die Amis auch den letzten Zweifler zu überzeugen, dass sie nichts mit irgendwelchem Core Zeugs zu tun haben, sondern fest im Death Metal verwurzelt sind. Wie sie das schaffen? Durch die Setlist, die sich auf die aktuelleren Sachen konzentriert, und Trevors Stimmer, an der er hörbar gearbeitet hat

Setlist THE BLACK DAHLIA MURDER:
A Shrine to Madness
Moonlight Equilibrium
Statutory Ape
Miasma
On Stirring Seas of Salted Blood
What a Horrible Night to Have a Curse
Necropolis
Everything Went Black
I Will Return

Etwas über 20 Minuten Umbaupause und DEVILDRIVER sind an der Reihe. Ich hätte nie gedacht, dass die Band so groß ist. Jede Menge Leute drängen nach vorne und immer wieder hört man in der Pause, dass man ja nur wegen der Band da wäre. Ich selbst habe zwar auch die letzten drei CDs und find diese auch gut, mit sowas habe ich aber nicht gerechnet.
Sänger Dez Fafara ist von der ersten Sekunde an der Mittelpunkt der Band und nutzt die komplette Bühne aus. So kommt es allerdings auch immer wieder vor, dass er mit dem Rücken zum Publikum steht, was bei mir nicht so gut ankommt. Noch schlechter kommt nur der Sound an, ich erkenne keins der gespielten Lieder, dabei … ach, das hatten wir schon. Da sich aber die Setlist bei der Tour nicht geändert hat, wird sie so gewesen sein:

Setlist DEVILDRIVER:
End of the Line
Cry for Me Sky (Eulogy of the Scorned)
Dead to Rights
These Fighting Words
Head on to Heartache (Let Them Rot)
Not All Who Wander Are Lost
I Could Care Less
Horn of Betrayal
Hold Back the Day
The Mountain
Clouds Over California
Meet the Wretched

Ich ziehe mich lieber zur Seite zurück und mache Witze über Fafaras Mikro im Rock 'n' Roll Style. Ein Mikro, das fast so groß wie sein Kopf ist und sogar manchmal von innen beleuchtet wird.

CANNIBAL CORPSE haben solche Scherze nicht nötig. Geschlossen auf die Bühne, Corpsegrinder stellt noch seinen Fuß auf die Monitorbox und los geht es. Diese Band ist einfach eine Maschine, ein Monster. 60 Minuten ohne Kompromisse und ohne Pausen. Naja, manchmal sagt George Fisher etwas, aber an den Ansagen hat sich seit der Tour im letzten Jahr nichts geändert. Wozu auch? Hier hat man eine Band, bei der man genau das bekommt, was man erwartet. Doch bin ich mir gar nicht so sicher, ob überhaupt jeder im Publikum weiß, worauf er sich so eingelassen hat, oder ob man zu CANNIBAL CORPSE aufgrund des Mythos um die Band geht? Mir soll es die 60 Minuten lang egal sein, ich habe mit einer super eingespielten Band meinen Spaß und endlich ist auch der Sound wieder etwas besser.

Setlist CANNIBAL CORPSE:
Demented Aggression
Sarcophagic Frenzy
Scourge of Iron
Disfigured
Evisceration Plague
The Time to Kill is Now
I Cum Blood
Encased in Concrete
Pit of Zombies
A Skull Full of Maggots
Priests of Sodom
Unleashing the Bloodthirsty
Make Them Suffer
Hammer Smashed Face
Stripped, Raped and Strangled
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