Hitdichte, Einfallsreichtum, Harmoniesucht und Härte. Das sind Attribute, die auch auf das neue REITER-Album "Licht" zutreffen. Genau zwei Jahre nach dem umjubelten "Riders On The Storm" geht die sympatische Truppe aus Thüringen ihren Weg unbeirrt weiter und knallt uns mit "Licht" ein geradliniges, traditionell typisches, aber auch modernes REITER-Album vor den Latz. Denn die stilfremden Einsprengsel, die noch auf dem letzten Album zum Teil auftauchten, sind mehr oder weniger verschwunden.

Die Songs sprechen auf "Licht" eine eindeutige Sprache. Alles klingt äußerst direkt, positiv und wird vom typischen REITER-Sound getragen. "Es Wird Schlimmer" würde vom Titel her Traditionalisten abschrecken, tut es aber nicht. Schnell, packend, ... ein traditioneller REITER-Opener wie es der Fan von ihnen liebt. "Nach Der Ebbe" ist eine sanfte Ballade mit gutem Refrain, Rockwürze, ja ein Hit, der sich bestimmt im Live-Set gut macht. Eingängigkeit ist überhaupt das Zauberwort, das für die REITER zum Standard gehört. Und so bringt es die gesamte Platte auf den Punkt. Auch das rammsteinige "Adrenalin" gehört zu den typischen REITER-Standards. Minnemäßig und hymnisch ist das leise "Der Elende" geraten. Besser als IRON MAIDEN fast schon "Heut' Ist Der Tag", natürlich zum Mitsingen geeignet. "Auferstehen Soll In Herrlichkeit" ist ein hymnischer Kracher in bester REITER-Manier. Und, und, und ... Ich höre am besten auf, das Album über den grünen Klee zu loben. Natürlich werden viele unken, dass die REITER nicht wirklich neues mit dem Album liefern. Warum auch? Was sich bewährt hat, mit dem soll man nicht brechen.

Die Bonus-DVD wartet mit dem Reiterspiel Monsterball auf, das ich jedoch als Macianer nicht benutzen kann. Dazu kann ich nichts sagen, aber es gibt noch das niedliche Video zu "Der Weg" und das zugehörige Making-Of.

Euch erwartet ein überragendes REITER-Album, das natürlich nicht mit den Jugend-Granden wie "All You Need Is Love" zu vergleichen ist, aber wer will das schon. Wer es von den REITERN braucht, der wird hier bestens bedient, bekommt ein dickes Paket erstklassiger Songs geliefert. Wer aber mit den letzten Alben nichts anfangen konnte, wird hiermit auch nicht warm. "Licht" ist zwar ein fantastisches REITER-Werk, aber im Vergleich zu den abwechslungsreicheren "Riders On The Storm" fällt es etwas ab. Aber nur marginal.