Light This City - Stormchaser

Light This City - Stormchaser
Melodic Death Thrash Metal
erschienen am 30.01.2009 bei Prosthetic Records
dauert 50:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Stormchaser
2. Fragile Heroes
3. The Anhedonia Epidemic
4. Beginning With Release
5. Firehaven
6. The Collector, Part 1: Muse
7. The Collector, Part 2: Donor
8. A Desperate Resolution
9. Wake Me At Sunset
10. Bride To Cross
11. Sand And Snow
12. Self Portrait

Die Bloodchamber meint:

„Stormchaser“ ist das vierte Album der Kalifornier LIGHT THIS CITY und gleichzeitig der Schwanengesang der jungen Truppe, die sich ja bekanntlich schon im Sommer letzten Jahres aufgelöst hat. Die Platte allerdings war schon vor dem Split fertig und wird nun posthum unter die Leute gebracht, damit sich vielleicht nun doch der eine oder andere Hörer in der alten Welt dazu bereiterklärt, dem Sound der Amis eine Chance zu geben.

Dabei ist das, was LIGHT THIS CITY zaubern, mit europäischen Ohren durchaus kompatibel, schließlich bedient sich die Band auf „Stormchaser“ mehr denn je an Todeskünstlern wie AT THE GATES und CARCASS, wobei aber natürlich auch ARCH ENEMY nicht außen vor gelassen werden dürfen; alleine aus dem Grund, dass hier mit Laura Nichol eine Frau ins Mikro schreit. Die Tendenz zu THE BLACK DAHLIA MURDER wurde deutlich in den Hintergrund gerückt, und auch die Metalcore Anteile, sollte es sie überhaupt je gegeben haben, sind komplett auf null zurückgefahren worden. Stattdessen hat man mehr denn je seinen Wurzeln Tribut gezollt und eine starke Bay Area Thrash Kante in die Songs integriert, was nicht zuletzt durch den Gastauftritt von Chuck Billy (TESTAMENT) in „Firehaven“ deutlich unterstrichen wird.
Somit ist „Stormchaser“ nach wie vor ein äußerst wütendes, aber auch deutlich abwechslungsreicheres Geschoss geworden als seine direkten Vorgänger, die ich jedoch hier in keiner Weise herabwürdigen möchte. Es klingt eben nur reifer und durchdachter, was LIGHT THIS CITY auf ihrem Abschiedsalbum fabrizieren. Zwar hat es die Band auch diesmal nicht geschafft, so etwas wie einen eingängigen Hit zu kreieren, aber das war wohl auch niemals der Anspruch, den sie an sich selbst gestellt hat. Dafür wird man aber auch durch stilsicheres Highspeed Getrümmer und schicke Melodien am Fließband mehr als nur entschädigt. Wer sich einfach nur gerne einen rasenden Orkan um die Ohren pusten lassen will, ist hier jedenfalls an der richtigen Adresse.

Ich würde jetzt gerne schreiben, dass der Abgang dieser Truppe ein Loch in Szene reißen wird, aber das wäre albern, denn schließlich waren LIGHT THIS CITY bestenfalls eine Randnotiz in der Geschichte der extremen Musik. Dennoch werde ich sie vermissen und hoffe inständig, dass Miss Nichol (und natürlich auch ihre Mitmusiker) in naher Zukunft mit neuen Projekten wieder auftauchen.
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