Incoming Cerebral Overdrive - Cerebral Heart

Incoming Cerebral Overdrive - Cerebral Heart
Noisecore / Rock
erschienen am 21.05.2008 bei Alkemist Fanatix
dauert 31:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Food
2. Analysis
3. Wait
4. Seasons
5. Hope
6. Slave
7. Born
8. Awakening
9. Vibrated

Die Bloodchamber meint:

Das ist mal ein feines Überraschungsei, was mir hier ins Haus geflattert ist. Der auf Stress programmierte Bandname und das nette Digipak voller vielschichtiger Graphiken (sehr passend ein Schaltplan-Gehirn Bild) wollen im ersten Moment irgendwie nicht zu den Minimalliedtiteln und dem Herkunftsland Italien passen. Ganz allmählich entsteht beim Hören aber ein Bild, das zwar ungewöhnlich ist, doch irgendwie nach kurzer Zeit logisch wird.

INCOMING CEREBRAL OVERDRIVE liefern auf ihrem Debütalbum zwei Bands zum Preis von einer. Während auf der einen Seite ein schmissiger Rockdrive den Beginn vieler Lieder und ihre Basis bildet, setzt einer der beiden Gitarristen Akzente mit schrillen, disharmonisch wirkenden Tönen und leitet damit über zu krachenden Noisepassagen, in denen kein handelsüblicher Takt gehalten werden soll. Geschwindigkeit und Intensität werden gesteigert bis die letzten Schaltkreise im Hirn durchzubrennen drohen, bevor ein ruhiger Übergang mit sanftem Gesang oder eine flotte, aber einfache Melodie für die nötige Abkühlung sorgt. Abgesehen von den kurzen, auch stimmtechnisch ruhigen Passagen kreischt, schreit und beißt sich Sänger Samuele intensivst durch die Lieder und sorgt für zusätzlich Noise, Noise, Noise.

Anders als viele Veröffentlichungen aus der Krachecke neigt „Cerebral Heart“ nicht dazu schnell an die Nerven zu gehen und daran herumzuzerren. Es ist zwar auf keinen Fall Easy Listening Musik, die hier kredenzt wurde, und manchmal ist der Gesang eine Spur zu eindimensional in seiner Rigorosität und Kompromisslosigkeit, aber bei jedem Lied spürt man, dass die Band sich nicht am & vom Krach berauschen lässt, sondern die Kontrolle behält. Das Rockfundament hilft dabei ebenso wie der gelegentliche, dosiert eingesetzte Synthesizer und zusammen sorgen sie dafür, dass auch beim Hörer kein Kurzschluss für Fehlschaltungen im Gehirn sorgt.

Absolute Oberklasse ist „Cerebral Heart“ zwar noch nicht, aber in dieser Form wird mit INCOMING CEREBRAL OVERDRIVE zu rechnen sein.
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