„Positive Metal Attitude“ ist die zweite MENDEED Scheibe, die jetzt ein Jahr nach dem Ende der Band auf normalem Weg erhältlich gemacht wird. Bisher war sie nur als limitierte Tour Edition erhältlich und vereint vier BBC-Session Liveaufnahmen von „This War Will Last Forever“ Liedern (Tracks 1-4) mit sechs Single-B-Seiten. Allerdings scheint es wie bei „From Shadows Came Darkness“ kein Re-Release im üblichen Sinn zu sein, denn auch hier deuten die Originalcopyrightangaben und der Look eher in Richtung Lagerräumung.

Bei den vier Liveaufnahmen fällt als erstes der präzise, wenn auch leicht dumpfe, Sound auf, der so wohl nur mit der „Live im Studio“ Methode zu erzielen ist. Vor allem Schlagwerker Kevin Mathews kommt dabei stärker zur Geltung und gibt dem „Over the Top“ Stil, bei dem alles bis zur Spitze und weiter getrieben wird, einen zusätzlichen Kick, was besonders beim wahnsinnigen Überlied „Beneath A Burning Sky“ deutlich wird, das hier noch mehr fetzt als schon auf dem Album.

Die folgenden sechs Lieder belegen anschaulich die Entwicklung von MENDEED. „Laid To Waste“ und „Fall To Me“, die aus der „From Shadows Came Darkness“ Zeit stammen, sind roh, ungeschliffen und hätten dieses sogar um einige Facetten anreichern können, besonders das mit melodischem mehrstimmigem Backgroundgesang versehene „Laid To Waste“.
Die vergleichsweise rauen und düsteren „Hollow“ und „Messiah“ ursprünglich als Ergänzung einer Single zu nutzen, macht dagegen mit Blick auf das ganze „This War Will Last Forever“ Album durchaus Sinn, zeigen sie doch eine dunkle Seite der Band, die sonst eigentlich so nie zu hören war.
Ähnlich verhält es sich mit „The End Of Man“, bei dem mit einem Filter beim Backgroundgesang ebenfalls ein wenig experimentiert wurde, und „Divided We Fall“, das mit seiner Mischung aus Wahnwitz und Melodik eine frühe Andeutung der Entwicklung der Band ist und trotz des ersten Erscheinens 2005 bereits eine Brücke zwischen beiden später erschienenen Alben schlägt.

Für MENDEED Fans ist auch „Positive Metal Attitude“ ein Pflichtkauf, allein wegen der enthaltenen sechs B-Seiten und der Dokumentation der Entwicklung der Band. Alle anderen sollten erstmal herausfinden, wie sie mit dem sehr eigenen Gesang von Dave Proctor zurecht kommen, der auf dieser Scheibe schon eine deutlich größere Rolle spielt als noch auf „From Shadows Came Darkness“.