Ui, da hat sich aber jemand weiterentwickelt. Während auf dem ersten Demo bei DAMNATION DEFACED noch der 08/15 Elchtod regierte, geht es nun plötzlich viel progressiver zur Sache, und eine durchschnittliche Länge der Songs von sechs Minuten lässt dieses auf den ersten Blick erkennen.

Das Grundgerüst ist immer noch der melodische Death Metal der Göteborger Schule, aber die fünf Celler haben dazugelernt und bauen jetzt einen ganzen Haufen Breaks und Tempowechsel in ihre Songs ein, ohne sich in irgendwelchen sinnlosen chaotischen Soli zu verlieren. Klar gibt es Gitarrensoli, aber die enden, bevor sie zu lang(weilig) werden und sind nicht dafür da, um zu zeigen, wie toll die Musiker spielen können. Zu guter Letzt haben sie sich mittlerweile das Etikett "progressiv" verpasst, aber sind immer noch einen Zacken heftiger und härter als beispielsweise OPETH. Philipp Bischoffs rauer und beinahe heiser klingende Gesang tut sein übriges, um die Scheibe nicht langweilig werden zu lassen.

Doch neben Licht gibt es auch Schatten, und das über fünfminütige Instrumental „Resurrection Stillborn“ zerstört für mich leider durch seine ausufernde Belanglosigkeit die ganze Atmosphäre des Albums. Nichtsdestotrotz schaffen es nur wenige Bands, auf ihrem zweiten Demo eine Atmosphäre zu erzeugen, die der von „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ auch nur ansatzweise nahe kommt.

Ein Quantensprung nach vorne ist DAMNATION DEFACED nicht gelungen, dafür war „Blade Upon Your Throat“ schon zu stark, aber sie haben sich solide gesteigert und müssen von nun an mehr als ernst genommen werden. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst mal ein kleiner Vertrieb an ein kleines Türchen im kleinen Celle klopft. Für alle, die sich nicht gedulden wollen, gibt es „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ für 7€ über www.defaced-music.com mit feinem Artwork.