Brutal Truth - Evolution Through Revolution

Brutal Truth - Evolution Through Revolution
Grindcore
erschienen am 17.04.2009 bei Relapse Records
dauert 41:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sugar Daddy
2. Turmoil
3. Daydreamer
4. On The Hunt
5. Fist In Mouth
6. Get A Therapist
7. War Is Good
8. Evolution
9. Powder Burn
10. Attack Dog
11. Branded
12. Detached
13. Global Good Guy
14. Humpty Finance
15. Slow
16. Itch
17. Afterworld
18. Lifer
19. Bob
20. Grind Fidelity

Die Bloodchamber meint:

Mit „Evolution Through Revolution“ melden sich BRUTAL TRUTH lautstark zurück. Und das auf ihre ganz eigene, total abgefahrene Art und Weise. Man könnte jetzt sagen, dass man das den „alten“ Herren gar nicht mehr zugetraut hätte, aber ein Maniac wie Danny Lilker wird wohl bis ins Rentenalter hinein solch ein durchgeknallter Visionär bleiben. Schon damals, als die meisten Leute mit dem Wort Grindcore noch nix anfangen konnten und der junge Danny noch bei ANTHRAX den Bass zupfte, hatte er nach Aussagen seiner damaligen Bandkollegen diese Ideen für wirklich wüste und brutale Musik. Und wenn sich solche Urgesteine eines Genres anschicken, ein neues Album herauszubringen, dann darf man als geneigter Fan schon große Erwartungen an das musikalische Ergebnis hegen.

„Evolution Through Revolution“ macht es dem Hörer nicht leicht. Auf der einen Seite ist das Album voll gestopft mit richtig geilen Riffs, auf der anderen Seite sind diese musikalischen Eruptionen so verschroben, so gegen den Strich und überfrachtet, dass man doch lange braucht, um sich wirklich in das Album eingehört zu haben. Hier reagiert das Chaos und doch passt alles zusammen. Die Riffs sind teilweise rhythmisch so vertrackt, dass ich mich wirklich frage, wie man auf so einen kranken Scheiß kommt. BRUTAL TRUTH tragen bei allem Extremseins dennoch keine Scheuklappen. Ganz im Gegenteil. Gerade die Einbeziehung von geradezu jazzigen Parts lässt die Band noch entfesselter und verrückter klingen. Teilweise kratzt die Band dabei schon an den Wahnwitz eines John Zorns.

Was BRUTAL TRUTH von anderen Bands des Genres unterscheidet, ist aber ganz klar: Am Ende des Tages schreiben sie dennoch Songs im klassischen Sinne. Das war schon auf dem Debüt „Extreme Conditions Demand Extreme Responses“ so und das ist auch bei „Evolution Through Revolution“ wieder der Fall. Klar braucht man Zeit, um sich in diesem Wahnwitz zurechtzufinden, aber dann merkt man sofort, dass diese Band Riffs mit Wiedererkennungswert schreibt. Und genau aus diesem Grunde macht auch dieser Paukenschlag aus dem Hause BRUTAL TRUTH wieder so viel Spaß.

Absolute Kaufempfehlung an alle, die auf Krach mit Köpfchen stehen. Den Jungs um Danny Lilker gelingt es einmal mehr, ein richtig mörderisches Geschoss auf die Menschheit loszulassen. Geile Songs, geile Riffs und kluge Texte. Ich bin begeistert.
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