Austere - To Lay Like Old Ashes
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Down
2. To Fade With The Dusk
3. This Dreadful Emptiness
4. To Lay Like Old Ashes
5. Just For A Moment...
6. Coma II
Die Bloodchamber meint:
AUSTERE liefern auf ihrem mittlerweile zweiten Langspieler ein zweischneidiges Schwert ab, was in Anbetracht der Vorzüge der Australier wirklich eine Schande ist. Dazu jedoch später ein wenig mehr - widmen wir uns "To Lay Like Old Ashes" der Reihe nach.
Musikalisch hat sich die noch junge Band dem depressiven Black Metal verschrieben, weshalb SHINING und FORGOTTEN TOMB als Referenzen durchaus brauchbar sind: Nach dem kurzen Intro dominieren flächig verzerrte Gitarren vor vergleichsweise simplen Schlagzeugmustern, ergänzt um gut vernehmliche Bassläufe, die zwar satt wirken, aber jederzeit ausreichend Sicherheitsabstand zum unerwünschten Groove halten. Im Verlauf der meist überlangen Songs entsteht so recht schnell dieses Gefühl von karger Weite, welches in positiver Weise Einsamkeit und Anmut miteinander verbindet, ohne Reduktion notwendigerweise mit Primitivität gleichzusetzen. Hervorheben sollte man in diesem Zusammenhang die niemals aufdringlichen Keyboards, die von Bläsersounds a la SUMMONING über chorale Flächen und verwehte Pianofetzen ein angemessen breites Spektrum abdecken und dem Material fast schon filmische Qualität verleihen.
Spuren von IN THE WOODS... und klassischen KATATONIA zeigen AUSTERE, wenn man die schön durchbrochenen Strukturen mancher Stücke betrachtet: Ein musikalischer Mahlstrom wie "This Dreadful Emptiness" beispielsweise findet so genau die richtige Balance aus Fließen und Brechen, um schließlich durch den akzentuierten Einsatz von Klargesang in einem berauschenden Klangerlebnis zu münden. Oder der fast PLACEBO-artige Gesangspart im ebenso mitreissenden Titeltrack, die postmetallischen Versatzstücke in "Just For A Moment..." - diese Scheibe lädt trotz ihres begrenzten Spektrums an Emotionen auf vielfältige Weise dazu ein, sich immer neu in ihr zu verlieren, was durch die an DRAUTRAN erinnernden Vocals zugleich kontrastiert und perfekt ergänzt wird.
Umso unverständlicher ist es dann, dass man mit dem Monsterinstrumental "Coma II" wahlweise Eigensinn, Konsequenz oder Selbstzerstörung propagiert. Über 20 Minuten exakt ein Riff vor wechselnder Geräuschkulisse zu wiederholen, ist im Endeffekt weder hypnotisch noch sonst irgendwie fruchtbar für den Hörer, sondern droht die überragende Performance der bisherigen 30 Minuten zunichte zu machen. Ein bedauernswerter Fall von ganz schlechter Idee.
Wer damit leben kann, dass "To Lay Like Old Ashes" im Kern nur knapp 35 Minuten auf die Waage bringt, wird innerhalb dieser Zeitspanne mit einer der besten Scheiben des Subgenres beschenkt. Auf die Grundwertung von mindestens 9 Zählern gibt es für diesen unklugen Schachzug allerdings einen dicken Abzug - auch wenn es hier besonders weh tut.
Musikalisch hat sich die noch junge Band dem depressiven Black Metal verschrieben, weshalb SHINING und FORGOTTEN TOMB als Referenzen durchaus brauchbar sind: Nach dem kurzen Intro dominieren flächig verzerrte Gitarren vor vergleichsweise simplen Schlagzeugmustern, ergänzt um gut vernehmliche Bassläufe, die zwar satt wirken, aber jederzeit ausreichend Sicherheitsabstand zum unerwünschten Groove halten. Im Verlauf der meist überlangen Songs entsteht so recht schnell dieses Gefühl von karger Weite, welches in positiver Weise Einsamkeit und Anmut miteinander verbindet, ohne Reduktion notwendigerweise mit Primitivität gleichzusetzen. Hervorheben sollte man in diesem Zusammenhang die niemals aufdringlichen Keyboards, die von Bläsersounds a la SUMMONING über chorale Flächen und verwehte Pianofetzen ein angemessen breites Spektrum abdecken und dem Material fast schon filmische Qualität verleihen.
Spuren von IN THE WOODS... und klassischen KATATONIA zeigen AUSTERE, wenn man die schön durchbrochenen Strukturen mancher Stücke betrachtet: Ein musikalischer Mahlstrom wie "This Dreadful Emptiness" beispielsweise findet so genau die richtige Balance aus Fließen und Brechen, um schließlich durch den akzentuierten Einsatz von Klargesang in einem berauschenden Klangerlebnis zu münden. Oder der fast PLACEBO-artige Gesangspart im ebenso mitreissenden Titeltrack, die postmetallischen Versatzstücke in "Just For A Moment..." - diese Scheibe lädt trotz ihres begrenzten Spektrums an Emotionen auf vielfältige Weise dazu ein, sich immer neu in ihr zu verlieren, was durch die an DRAUTRAN erinnernden Vocals zugleich kontrastiert und perfekt ergänzt wird.
Umso unverständlicher ist es dann, dass man mit dem Monsterinstrumental "Coma II" wahlweise Eigensinn, Konsequenz oder Selbstzerstörung propagiert. Über 20 Minuten exakt ein Riff vor wechselnder Geräuschkulisse zu wiederholen, ist im Endeffekt weder hypnotisch noch sonst irgendwie fruchtbar für den Hörer, sondern droht die überragende Performance der bisherigen 30 Minuten zunichte zu machen. Ein bedauernswerter Fall von ganz schlechter Idee.
Wer damit leben kann, dass "To Lay Like Old Ashes" im Kern nur knapp 35 Minuten auf die Waage bringt, wird innerhalb dieser Zeitspanne mit einer der besten Scheiben des Subgenres beschenkt. Auf die Grundwertung von mindestens 9 Zählern gibt es für diesen unklugen Schachzug allerdings einen dicken Abzug - auch wenn es hier besonders weh tut.