Nicht überall wo Viking Metal drauf steht, ist auch wirklich Viking Metal drin! NASTRANDIR beispielsweise bieten auf ihrem zweiten Studioalbum, das sich auf den Namen „Prayer to Earth“ schimpft, eher andere Stilelemente, die man, wenn man denn unbedingt Schubladendenken anwenden will, Pagan Metal mit Death und Black Elementen taufen kann. Die deutsche Horde um Sänger Grimnir versucht sich mal recht gut, dann wieder eher weniger überzeugend, im Erschaffen „skandinavischer Musik“.

„Prayer to Earth“ ist sehr gitarrenlastig. Klangvoll und stets präzise führen Fjoellnir und Nordavind mit feinstem Riffing die Horde an. Dazu gesellen sich epische Gesänge und donnernde Schlagzeugrhythmen. Die Songs sind auf Spiritualität und Atmosphäre ausgelegt, scheuen jedoch auch nicht davor durch knallige Blastbeats an Tempo und Härte zuzulegen.

Die stärksten Songs „Prayer to Earth“, „WhenI’ll die“ und „Fäuste aus Stein“ finden sich direkt hinter einander am Anfang der Platte. Danach folgt das eher folkig-epische „Bloodred Horizons“, das eine fast schon doomige Seite von NASTRANDIR zeigt. Die letzten drei Songs bewegen sich eher im Mittelfeld und erreichen nicht die Überzeugungskraft der eben genannten Tracks.

Insgesamt lässt sich folgendes Urteil fällen: „Prayer to Earth“ ist sicher ein abwechslungsreiches und auch überraschendes Album, das sicher nicht nach einem bestimmten Plan funktioniert. Leider entzündet sich bei mir kein Funke der Begeisterung, da ich sowohl den Gesang oder besser das Gejaule (ich verweise hier speziell mal auf „Bloodred Horizons“) als auch die dauernd wechselnden Melodien und Songstrukturen nicht sehr ansprechend finde. Naja, aber die Geschmäcker der Gestecker sind ja bekanntlich verschieden. Wer also auf ungewöhnlichen Viking-Pagan-wie-auch-immer-Metal steht, der kann ja mal reinlauschen.