Havok - Burn

Havok - Burn
Thrash Metal
erschienen am 28.08.2009 bei Candlelight Records
dauert 48:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wrecquiem
2. The Root Of Evil
3. Path To Nowhere
4. Morbid Symmetry
5. Identity Theft
6. The Disease
7. Scabs Of Trust
8. Ivory Tower
9. To Hell
10. Category Of The Dead
11. Melting The Mountain
12. Afterburner

Die Bloodchamber meint:

Auf der Wanderung durch den bunt-finsteren Metalwald führt der Weg wie so oft in jüngster Vergangenheit zu der sich in rasendem Tempo vermehrenden Kolonie der Verdreschpilze. Der Blick fällt auf eine grelle Erscheinung, die bei der letzten Begutachtung der Sporenwesen noch unter dem Schirm der anderen Neurabauken verborgen war, aber nun mit giftigen Farben und mächtigem Hut Anspruch auf einen eigenen Platz anmeldet. Damit sorgt er für CHAOS und VERWIRRUNG unter den Semi-Etablierten, die gerade begonnen hatten, sich einigermaßen sicher zu fühlen.
Bei genauerer Untersuchung des gefährlich erscheinenden Jungspundes erkennt man einige Verbindungen zu den ehrwürdigen Stammesältesten, die – vom Alter gebeutelt und von ihrer Größe gebeugt – weniger Gefahr ausstrahlen denn ob ihrer Taten für die Ansiedelung der Kolonie Respekt einfordern. Besonders der teutonische ZERSTÖRUNGsfungus scheint eine bedeutende Lebensader des neuen Giftpilzes darzustellen, zapft HAVOK ihn doch an einigen Saiten an.

Aber mal im Klartext: HAVOK sind ein paar junge Burschen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die mit „Burn“ den ersten labelunterstützen Full-Length Schritt in die Metalöffentlichkeit wagen und dabei von vorne bis hinten schneidenden, schneidigen und mächtig durch die Walachei bretternden Thrash Metal zocken. Zu den Trümpfen gehört das jedem Lied hörbar verodnete, für Wiedererkennbarkeit sorgende musikalische Thema, die prägnanten Riffs und der giftige, aggressiv rau-melodische Gesang. Dazu gibt’s einige Hits (z.B. „The Root Of Evil“, „Ivory Tower“ & „Melting The Mountain“) und selbst wenn die Favoriten der Musiker sicher eher in der Vergangenheit zu finden sind, klingt „Burn“ immer zeitgemäß, ohne sich dem Diktat der Moderne zu beugen.

So haben HAVOK mit Herz und Hirn bei der Sache ein Debüt eingezimmert, dass sich vor keiner Veröffentlichung einer der anderen jungen, rückwärts orientierten Thrashkommandos verstecken muss. Auf ähnliche Art wie „Burn“ stets schnörkellos (manchmal gar mit leichtem Punkspirit, aber keinesfalls eintönig oder auf Dauer ermüdend) nach vorne prescht, könnte der Weg von HAVOK steil nach oben führen, wenn zum Album noch eine passende Promotion inklusive angemessener Toursupportslots dazukommt und in Zukunft vielleicht einmal auch den epischeren Momenten etwas mehr Raum gegeben wird, statt fast durchweg Vollgas zu geben.
Doch auch so gilt: Dauer“Burn“eralarm!
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