Der Winter schleicht bedrohlich heran, die Tage werden immer kälter und ungemütlicher. Da muss es doch irgendwie möglich sein, Abhilfe zu schaffen. Glücklicherweise liegt auf meinem Schreibtisch die neue FU MANCHU- Langspielrille, die einen direkt in die Wüste schicken kann. Da heißt es Pornobrille auf, Shorts und Wifebeater an und dann die Playtaste drücken.

Was soll man sagen, schon nach den ersten Klängen fühlt man sich heimisch, denn FU MANCHU machen das, was sie am besten können, nämlich amtlich rocken. Die Gitarren erklingen in bester Stonertradition, der Bass brummelt ohne Unterlass, das Schlagzeug wird lässig vermöbelt und Sänger Scott Hill singt im Lee Dorian- Style. Einem wird also schnell warm ums Herz. Nicht selten werden Erinnerungen an Szenegrößen wie KYUSS wach, allerdings klingen FU MANCHU nicht wie eine billige Kopie, denn sie werfen noch eine Portion Hardcore- Vibes mit in den Pott.

Dieses Album ist eigentlich perfekt geeignet für lange Autofahrten, obwohl dann auch ein Problem auftritt, denn die Scheibe hat nicht einmal eine Spielzeit von 40 Minuten, aber, und das ist das Gute daran, man kann die CD ruhigen Gewissens mehrfach hören, auch am Stück. Wer ganz hart ist, kann auch die Scheiben runter- und den Volumeregler hochdrehen, um sich cruisenderweise durch die Innenstadt zu schwingen.

Wer auf fetten Groove, psychedelische Parts und eingängige Nummern steht, der kann hier bedenkenlos zugreifen, denn FU MANCHU erfinden zwar nichts neu, aber die Platte macht einfach Spaß. Sie klingt locker und cool, easy aus der Hüfte geschüttelt und das kann durchaus mal gut tun bei all dem überproduzierten Kram, der so veröffentlicht wird. Einfach gut gemachte Rockmusik, die solide, aber wirkungsvoll ist. So und nicht anders.