Ad Inferna - Trance:N:Dance
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Fade To Grey (VISAGE-Cover)
2. Metamorphose
3. Redemption
4. SM For SM
5. Suicide Girl
6. Transcender l'Extase
7. Vertige
8. You As My Own Drug
9. Vertige (BEBORN BETON Remix)
10. Vertige (COMBICHRIST Remix)
11. Transcender l'Extase (SOMAN Remix)
12. Redemption (REAPER Remix)
Die Bloodchamber meint:
Franzosen, wieder mal. AD INFERNA haben vor mittlerweile sieben Jahren eine sinfonische Black Metal-Scheibe namens "L'Empire des Sens" veröffentlicht und sich danach wohl gedacht "Ach komm, wat soll dit halbgare Jeorgel - lass' den Freaks ma feisten Beat vorn Latz haun!" - Das soeben in Deutschland veröffentlichte Album "Trance:N:Dance" hat mit Black Metal folgerichtig nichts mehr zu tun und widmet sich stattdessen einer angenehm pumpenden Mixtur aus EBM und Gothic Metal - mal schauen, ob die Puppen tanzen.
Der Auftakt ist recht ungewöhnlich, denn mit "Fade To Grey" liefert man zunächst eine knackige Coverversion, die sich vom Original nur hinsichtlich der französischen Textfragmente unterscheidet und eine geradezu ideale Vorbereitung auf Kommendes ist. Die gegen Ende eingeführten Krächzer weisen dann den Pfad, der auf den kommenden Eigenkompositionen beschritten werden wird: Härtetechnisch bei neueren HOCICO zu verortender Synth-EBM trifft auf basische Gitarrenriffs und sexy weiblichen Hintergrundgesang, während die männliche Hauptstimme zwischen maschineller Rezitation und etwas raueren Akzenten pendelt. Das alles wird mit pluckernden Beats abgeschmeckt, die je nach persönlicher Vorliebe unaufdringlich bis stumpf wahrgenommen werden dürften, den insgesamt sehr harmonischen Kompositionen jedoch nie ein allzu strenges Korsett aufzwingen.
Überhaupt fällt auf, dass AD INFERNA ihre "neuen" Instrumente beherrschen, was aufgrund der metallischen Herkunft nicht unbedingt selbstverständlich ist. Gerade der Synth-Bereich kommt vergleichsweise vielfältig und filigran daher und braucht sich selbst vor genuinen Elektronikern keineswegs zu verstecken - wir reden also von einem Level weit jenseits von DEATHSTARS und ähnlichen Umsattlern, die am Keyboard auch nach Jahren nur die drei wichtigsten Knöpfe gefunden haben. AD INFERNA verstehen es, ihre Kompositionen angemessen dicht zu weben, ohne dabei den Ohrwurmfaktor zu vernachlässigen, und das prickelt unter Hinzunahme der enormen Tanzbarkeit ge'örisch in mein Bauchnabel.
Während die musikalische Seite auf "Trance:N:Dance" weitestgehend Oberklasse darstellt, offenbaren sich im formalen Bereich dann doch ein paar Schwächen. Größtes Problem ist dabei sicherlich der Umstand, dass auf dem Album nur sieben eigene Songs stehen, die es insgesamt auf eine knappe halbe Stunde bringen. Erst der Coversong und die vier Remixe bringen die Scheibe auf Albumlänge, was nach all den Jahren dann doch etwas enttäuschend ist. Andererseits finden sich auch unter den Remixes keine Füller, da zum Einen das Ausgangsmaterial stimmt, zum Zweiten jeder Mix seinen eigenen Charakter hat. Man kann AD INFERNAs neuesten Streich also durchaus am Stück hören, ohne allzu heftige Deja-Vu-Erlebnisse zu haben.
Zusammenfassend darf man den Franzosen trotz gewisser Defizite nur gratulieren: Die generische Identität als sinfonische Black Metal-Band wurde abgelegt und nicht etwa durch halbgare "Weiterentwicklung" ersetzt, sondern durch ein schlüssiges und in allen Facetten gelungen umgesetztes Gesamtkonzept. Wer sich mit elektronischer Musik und leichten Gothic-Tendenzen anfreunden kann, findet in "Trance:N:Dance" eine makellose Ergänzung seiner Sammlung, auch wenn diese Makellosigkeit zum Teil durch Wiederholungen im Songmaterial erkauft wurde. Hätte man auf gleichem Niveau noch zwei eigene Stücke draufgepackt, würde die Scheibe wohl am Neuner kratzen - so bleiben mehr als solide 7,5 Zähler.
Der Auftakt ist recht ungewöhnlich, denn mit "Fade To Grey" liefert man zunächst eine knackige Coverversion, die sich vom Original nur hinsichtlich der französischen Textfragmente unterscheidet und eine geradezu ideale Vorbereitung auf Kommendes ist. Die gegen Ende eingeführten Krächzer weisen dann den Pfad, der auf den kommenden Eigenkompositionen beschritten werden wird: Härtetechnisch bei neueren HOCICO zu verortender Synth-EBM trifft auf basische Gitarrenriffs und sexy weiblichen Hintergrundgesang, während die männliche Hauptstimme zwischen maschineller Rezitation und etwas raueren Akzenten pendelt. Das alles wird mit pluckernden Beats abgeschmeckt, die je nach persönlicher Vorliebe unaufdringlich bis stumpf wahrgenommen werden dürften, den insgesamt sehr harmonischen Kompositionen jedoch nie ein allzu strenges Korsett aufzwingen.
Überhaupt fällt auf, dass AD INFERNA ihre "neuen" Instrumente beherrschen, was aufgrund der metallischen Herkunft nicht unbedingt selbstverständlich ist. Gerade der Synth-Bereich kommt vergleichsweise vielfältig und filigran daher und braucht sich selbst vor genuinen Elektronikern keineswegs zu verstecken - wir reden also von einem Level weit jenseits von DEATHSTARS und ähnlichen Umsattlern, die am Keyboard auch nach Jahren nur die drei wichtigsten Knöpfe gefunden haben. AD INFERNA verstehen es, ihre Kompositionen angemessen dicht zu weben, ohne dabei den Ohrwurmfaktor zu vernachlässigen, und das prickelt unter Hinzunahme der enormen Tanzbarkeit ge'örisch in mein Bauchnabel.
Während die musikalische Seite auf "Trance:N:Dance" weitestgehend Oberklasse darstellt, offenbaren sich im formalen Bereich dann doch ein paar Schwächen. Größtes Problem ist dabei sicherlich der Umstand, dass auf dem Album nur sieben eigene Songs stehen, die es insgesamt auf eine knappe halbe Stunde bringen. Erst der Coversong und die vier Remixe bringen die Scheibe auf Albumlänge, was nach all den Jahren dann doch etwas enttäuschend ist. Andererseits finden sich auch unter den Remixes keine Füller, da zum Einen das Ausgangsmaterial stimmt, zum Zweiten jeder Mix seinen eigenen Charakter hat. Man kann AD INFERNAs neuesten Streich also durchaus am Stück hören, ohne allzu heftige Deja-Vu-Erlebnisse zu haben.
Zusammenfassend darf man den Franzosen trotz gewisser Defizite nur gratulieren: Die generische Identität als sinfonische Black Metal-Band wurde abgelegt und nicht etwa durch halbgare "Weiterentwicklung" ersetzt, sondern durch ein schlüssiges und in allen Facetten gelungen umgesetztes Gesamtkonzept. Wer sich mit elektronischer Musik und leichten Gothic-Tendenzen anfreunden kann, findet in "Trance:N:Dance" eine makellose Ergänzung seiner Sammlung, auch wenn diese Makellosigkeit zum Teil durch Wiederholungen im Songmaterial erkauft wurde. Hätte man auf gleichem Niveau noch zwei eigene Stücke draufgepackt, würde die Scheibe wohl am Neuner kratzen - so bleiben mehr als solide 7,5 Zähler.