Galar - Til Alle Heimsens Endar
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Forspill
2. Ván
3. Paa frossen Mark
4. Grámr
5. Det graa riket
6. Ingen siger vart vunnin
7. Til alle heimsens endar
8. Etterspill
Die Bloodchamber meint:
Wirklich auf dem Zettel hatte ich GALAR dieses Jahr nicht, was zunächst natürlich am durchwachsenen 2006er Album "Skogskvad" liegt. Auf selbigem war neben einigen interessanten Ansätzen viel Unterholz zu hören, eine eigene Note blieb der Band trotz deutlicher Ambitionen noch verwehrt. Nun allerdings liegt mit dem wundervoll gestalteten "Til Alle Heimsens Endar" der Nachfolger auf dem Tisch und eben dieser sollte die unkonventionell gekleideten Viking Metaller einen großen Schritt nach vorn bringen.
Stilistisch sind sich die Norweger weitgehend treu geblieben: Die knapp 43 Minuten leben vom spielerischen Mit- und Gegeneinander metallischer Passagen der WINDIR/early VINTERSORG-Schule, folkiger Tupfer und fast kammermusikalischer Einwürfe. Letztere sind durch die Verwendung von Piano, Fagott und Kontrabass/Bratsche/Violine zwar zunächst untypisch, wirken im Vergleich zur letzten Scheibe jedoch weitaus akzentuierter und schlicht passender in den Gesamtsound integriert - für mich mittlerweile das herausragende Merkmal des GALARschen Schaffens und in Stücken wie dem instrumentalen "Det Graa Riket" oder dem opulenten 9+-Minüter "Grámr" von atemberaubender Schönheit.
Ebenfalls verbessert wurde der Klargesang, der mittlerweile nicht nur technisch überzeugt, sondern gerade in den mehrstimmigen Passagen mit unverbrauchter Anmut zwischen Melancholie und Zuspruch pendelt. Hier wird nur selten allzu gängiges Brauchtum an den Mann gebracht, stattdessen verstärken die kunstvoll arrangierten und emotional mitreißenden Gesangslinien ausnahmslos den "künstlerischen" Gesamteindruck, für den die klassische Instrumentierung das Fundament legt. Höhepunkt ist hier sicher einmal mehr "Grámr", aber auch das leicht verschachtelte "Ingen Siger Vart Vunnin", der ohrwurmige Opener "Ván" oder der perfekt durchkomponierte Titeltrack halten stets ausreichend Haken und Ösen für das willige Ohr bereit.
Gegen diesen filigranen Hintergrund nimmt sich das metallische Element im Sound von GALAR zunächst etwas unauffällig aus, allerdings sollte nach dem Genuss von "Ván" auf der Myspace-Seite (siehe unten) klar sein, dass es innerhalb der genretypischen Herangehensweise eben immer noch den Unterschied zwischen songdienlich und einfallslos gibt. GALAR verwenden schwarzmetallische Einschübe größtenteils als dynamische Richtungsweiser und sind darin durchaus versiert - wirklich explodieren kann "Til Alle Heimsens Endar" allerdings erst in der Summe seiner Teile. Und eben dort erweist sich das nicht unbedingt progressive Gitarrenspiel als elementare Notwendigkeit, da es zugunsten des höheren Zwecks jeglicher Eitelkeit entsagt. So stelle ich mir effektives Songwriting vor.
"Til Alle Heimsens Endar" ist seit geraumer Zeit täglicher Gast im Player, was nicht nur an der winterlich-melancholischen Note des Gebräus liegt, sondern an der kompositorischen Vielfalt und Reife des Gebotenen. Hier sitzt jedes Gitarrenlead am rechten Fleck, hier gibt es dank intelligenter Instrumentverteilung auch beim Abfall der Geschwindigkeit keine Soundlöcher - selbst Intro und Outro sind immer wieder hörenswert - und die warme Produktion setzt einen angenehmen Kontrapunkt zum bisweilen frostigen Geschehen.
Wer vielseitigen, folkloristisch beeinflussten Viking Metal mit 1990er-Referenzen und, ja, gelegentlichem Kammermusikflair erleben möchte, der kommt an GALAR spätestens jetzt nicht mehr vorbei. Daran sollte auch der für manchen vielleicht etwas zu saubere Klang nichts ändern - im Gegenzug gibt es nämlich null Ausfälle und eine makellose Spannungskurve, die in - nochmal - "Grámr" einen absoluten Höhepunkt findet. Super Scheibe!
www.myspace.com/galarmetal
Stilistisch sind sich die Norweger weitgehend treu geblieben: Die knapp 43 Minuten leben vom spielerischen Mit- und Gegeneinander metallischer Passagen der WINDIR/early VINTERSORG-Schule, folkiger Tupfer und fast kammermusikalischer Einwürfe. Letztere sind durch die Verwendung von Piano, Fagott und Kontrabass/Bratsche/Violine zwar zunächst untypisch, wirken im Vergleich zur letzten Scheibe jedoch weitaus akzentuierter und schlicht passender in den Gesamtsound integriert - für mich mittlerweile das herausragende Merkmal des GALARschen Schaffens und in Stücken wie dem instrumentalen "Det Graa Riket" oder dem opulenten 9+-Minüter "Grámr" von atemberaubender Schönheit.
Ebenfalls verbessert wurde der Klargesang, der mittlerweile nicht nur technisch überzeugt, sondern gerade in den mehrstimmigen Passagen mit unverbrauchter Anmut zwischen Melancholie und Zuspruch pendelt. Hier wird nur selten allzu gängiges Brauchtum an den Mann gebracht, stattdessen verstärken die kunstvoll arrangierten und emotional mitreißenden Gesangslinien ausnahmslos den "künstlerischen" Gesamteindruck, für den die klassische Instrumentierung das Fundament legt. Höhepunkt ist hier sicher einmal mehr "Grámr", aber auch das leicht verschachtelte "Ingen Siger Vart Vunnin", der ohrwurmige Opener "Ván" oder der perfekt durchkomponierte Titeltrack halten stets ausreichend Haken und Ösen für das willige Ohr bereit.
Gegen diesen filigranen Hintergrund nimmt sich das metallische Element im Sound von GALAR zunächst etwas unauffällig aus, allerdings sollte nach dem Genuss von "Ván" auf der Myspace-Seite (siehe unten) klar sein, dass es innerhalb der genretypischen Herangehensweise eben immer noch den Unterschied zwischen songdienlich und einfallslos gibt. GALAR verwenden schwarzmetallische Einschübe größtenteils als dynamische Richtungsweiser und sind darin durchaus versiert - wirklich explodieren kann "Til Alle Heimsens Endar" allerdings erst in der Summe seiner Teile. Und eben dort erweist sich das nicht unbedingt progressive Gitarrenspiel als elementare Notwendigkeit, da es zugunsten des höheren Zwecks jeglicher Eitelkeit entsagt. So stelle ich mir effektives Songwriting vor.
"Til Alle Heimsens Endar" ist seit geraumer Zeit täglicher Gast im Player, was nicht nur an der winterlich-melancholischen Note des Gebräus liegt, sondern an der kompositorischen Vielfalt und Reife des Gebotenen. Hier sitzt jedes Gitarrenlead am rechten Fleck, hier gibt es dank intelligenter Instrumentverteilung auch beim Abfall der Geschwindigkeit keine Soundlöcher - selbst Intro und Outro sind immer wieder hörenswert - und die warme Produktion setzt einen angenehmen Kontrapunkt zum bisweilen frostigen Geschehen.
Wer vielseitigen, folkloristisch beeinflussten Viking Metal mit 1990er-Referenzen und, ja, gelegentlichem Kammermusikflair erleben möchte, der kommt an GALAR spätestens jetzt nicht mehr vorbei. Daran sollte auch der für manchen vielleicht etwas zu saubere Klang nichts ändern - im Gegenzug gibt es nämlich null Ausfälle und eine makellose Spannungskurve, die in - nochmal - "Grámr" einen absoluten Höhepunkt findet. Super Scheibe!
www.myspace.com/galarmetal