Fall Of Empyrean - A Life Spent Dying

Fall Of Empyrean - A Life Spent Dying
Death Doom Metal
erschienen am 21.05.2010 bei Grau
dauert 46:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bereft
2. Breathe deep the cinders
3. Vast but desolate
4. Anhedonia
5. The air is still
6. A long silence
7. Lifeless in my arms
8. Veins split wide
9. Catharsis

Die Bloodchamber meint:

Sanfte Pianoklänge unterlegt mit einem dezenten Hall bringen den Hörer zum nachdenklichen schwelgen. „Bereft“ gleitet verträumt vor sich hin und erinnert dabei auffällig an „Sun Won’t Shine“ aus dem Hause SENTENCED. Melancholisch und düster soll es hier also zugehen, das macht bereits das Intro deutlich. Die amerikanischen Doom/Deather FALL OF EMPYREAN haben sich dem traditionellen Untergangsszenario gewidmet und orientieren sich dabei vor allem an MY DYING BRIDE oder auch SWALLOW THE SUN, um mal einen aktuell erfolgreichen Vertreter zu nennen. So ganz frisch im Geschäft ist die Band allerdings auch nicht. Seit zehn Jahren bringen die fünf Jungs nun schon finster zerfließende Depression unters Volk. Und dass es sich hierbei nicht um irgendwelche Laufkundschaft handelt, beweist auch das Vertrauen von Grau Records, denn das Label setzt große Hoffnung in die Band und hat mit ihr einen Vertrag über vier Alben abgeschlossen. Respekt für diesen Mut!

„A Life Spent Dying“ erfüllt dieses Vertrauen leider nicht vollends. Der durch herzerweichende Pianoklänge geprägte Doom Metal lässt zwar immer wieder mit interessanten Wendungen und einzelnen gelungenen Passagen aufhorchen, schafft es aber insgesamt nicht, den Hörer in die finstere Dunkelheit zu entführen, in der man sich so gerne in diesem Genre verlieren möchte. Die Atmosphäre ist schlichtweg nicht ergreifend genug. Grund dafür könnte der etwas eindimensionale und extrem guttural geprägte Grunzgesang von Richard Medina sein, der einfach keinen Platz für Variationen lässt. Die teilweise recht massiven Gitarrenwände scheinen sich obendrein nicht mit der Produktion zu vertragen, denn häufig klingt der Sound etwas holprig. Dazu beschleicht den Hörer das Gefühl, als würden die Amis mit angezogener Handbremse agieren. Neben dem Intro haben sich mit „Anhedonia“ und „Lifeless in my Arms“ gleich zwei längere Instrumentalstücke auf die CD verirrt, die als absolut verzichtbar eingestuft werden können. Nette Instrumentalparts gibt es nämlich bereits in jedem der anderen Titel. Bei „Breathe Deep the Cinders“ geht das Konzept noch einigermaßen auf. Der Song strahlt Kälte und Melancholie, aber auch Härte und Aggression aus. Oft sterben FALL OF EMPYREAN aber auch nur in Schönheit vor sich hin, wie bei „A Long Silence“, dem jegliche Gänsehautromantik fehlt. Da wirkt das abschließende „Catharsis“ schon wie ein Befreiungsschlag, bei dem die Band jegliche vorangegangene Lethargie abschüttelt und unter Beweis stellt, dass sie durchaus mutig agieren und dynamische Songstrukturen in Verbindung mit finsteren Songstrukturen erzeugen kann.

Man kann FALL OF EMPYREAN nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie nichts von ihren Instrumenten und dem nötigen Know-How in Sachen Doom Metal verstehen würden. Jedoch fehlt es „A Life Spent Dying“ an dem, was ein solches Genrealbum schlussendlich ausmacht. Für die Thematik von Tod und Dahinsiechen ist die Atmosphäre nicht düster genug und falls die Band ihr Konzept eher auf die brachial-finstere Tour ausleben wollte, fehlt dem Ganzen eine ordentliche Portion Mut und Dynamik. Untergangsfanatiker dürfen gerne in das Album hinein lauschen. Im Endeffekt erwartet sie allerdings nicht mehr als etwas besserer Durchschnitt.
-