Antichrisis - Cantara Anachoreta (Re-Release)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Prologue - Vitae At Threscwald Anachoreta In Mortem
2. Baleias
3. Descending Messiah
4. Requiem Ex Sidhe
5. The Endless Dance
6. Beautiful Wolves
7. Goodbye To Jane
8. Her Orphaned Throne
9. Epilogue - Arcanum In Anchorage
Die Bloodchamber meint:
Es ist allerorten bekannt, dass wir es heutzutage mit einer mehr als nur schnelllebigen Musikbranche zu tun haben. Zum Glück gibt es noch kleine Labels, die auf jegliche Trends pfeifen und handverlesenen Bands zu neuem Ruhm verhelfen wollen. Konkret meine ich die Jungs und Mädels von Tunguska, die sich der Band ANTICHRISIS angenommen haben, welche wohl kaum noch jemanden ein Begriff sein dürften. Deren Debüt "Cantara Anachoreta" erschien bereits 1997, war auf Grund von Labelquerelen und mangelnder Promotion lange Zeit vergriffen und wird nun frisch poliert wieder auf den Markt gebracht.
Hinter ANTICHRISIS steckt Frank Weimer, der unter dem Pseudonym Moonshadow mit einer wechselnden Instrumentalfraktion seine musikalischen Visionen verwirklicht. Wenn man bedenkt, das wir es bei "Cantara Anachoreta" mit einem Album zu tun haben, das bereits mehr als eine Dekade auf dem Buckel hat, so sind diese Ideen durchaus als innovativ zu werten. Der Gesamtsound ist schwer zu kategorisieren, vereint er doch vielfältige Einflüsse aus den Sparten Doom, Gothic und Folk und setzt dabei auf einen kontrastreichen Wechsel zwischen männlich aggressivem und weiblich lieblichem Wechselgesang. Das Ergebnis ist stets düster und dramatisch, ohne jedoch an überbordendem Ballast zu ersticken. Die clever arrangierten Songs ziehen den Hörer sofort in ihren dunklen Bann und zeigen, wie scheuklappenfreier und epischer Metal zelebriert werden kann. Bereits der Opener "Prologue" ist wohl fesselnder als vieles, was danach in den verschiedenen Szenen übergreifend veröffentlicht wurde. Weiterhin stechen besonders das keltisch angehauchte "Descending Messiah" sowie das eingängige, aber sehr effektive "Goodbye To Jane" aus dem durchgängig hochklassigem Material heraus.
Die Besitzer des Originals werden sich vielleicht wundern, warum sie es auf einmal mit einer Doppel-CD zu tun haben. Dies liegt am Bonustrack "Beautiful Wolves", der mit seinen nahezu 12 Minuten die Kapazität eines einzelnen Silberlings gesprengt hat. Qualitativ reiht sich das dichte und schleppende Epos nahtlos in die Riege des restlichen Materials. Mir fehlt zwar der Vergleich zur ursprünglichen Veröffentlichung, der remasterte Sound steht "Cantara Anachoreta" blendend zu Gesicht, lässt jedes Details erkennen und vertieft die beklemmende Grundstimmung des Albums. Kritiker werden wahrscheinlich die eine oder andere Länge im Songwriting benörgeln, auch in Sachen Schlagzeug (Drumcomputer!?!) gibt es heute wesentlich bessere Produktionen. Aber gerade diese Ecken und Kanten machen den Charme von "Cantara Anachoreta" aus.
Man mag vor Tunguska fast auf die Knie fallen, dass sie mit dem Debüt von ANTICHRISIS eine wahrhaft strahlende Genre-Perle wiederbelebt haben. Sowohl Kenner der Band als auch bisher Unbedarfte sollten sich dieses drückend-melancholische Erlebnis nicht entgehen lassen, das zudem in einem schicken Digipack samt neuem Artwork daher kommt. Und das Beste kommt zum Schluss: neues Material haben ANTICHRISIS bereits in der Mache, das in den kommenden Monaten auf Tonträger gebannt werden soll.
Hinter ANTICHRISIS steckt Frank Weimer, der unter dem Pseudonym Moonshadow mit einer wechselnden Instrumentalfraktion seine musikalischen Visionen verwirklicht. Wenn man bedenkt, das wir es bei "Cantara Anachoreta" mit einem Album zu tun haben, das bereits mehr als eine Dekade auf dem Buckel hat, so sind diese Ideen durchaus als innovativ zu werten. Der Gesamtsound ist schwer zu kategorisieren, vereint er doch vielfältige Einflüsse aus den Sparten Doom, Gothic und Folk und setzt dabei auf einen kontrastreichen Wechsel zwischen männlich aggressivem und weiblich lieblichem Wechselgesang. Das Ergebnis ist stets düster und dramatisch, ohne jedoch an überbordendem Ballast zu ersticken. Die clever arrangierten Songs ziehen den Hörer sofort in ihren dunklen Bann und zeigen, wie scheuklappenfreier und epischer Metal zelebriert werden kann. Bereits der Opener "Prologue" ist wohl fesselnder als vieles, was danach in den verschiedenen Szenen übergreifend veröffentlicht wurde. Weiterhin stechen besonders das keltisch angehauchte "Descending Messiah" sowie das eingängige, aber sehr effektive "Goodbye To Jane" aus dem durchgängig hochklassigem Material heraus.
Die Besitzer des Originals werden sich vielleicht wundern, warum sie es auf einmal mit einer Doppel-CD zu tun haben. Dies liegt am Bonustrack "Beautiful Wolves", der mit seinen nahezu 12 Minuten die Kapazität eines einzelnen Silberlings gesprengt hat. Qualitativ reiht sich das dichte und schleppende Epos nahtlos in die Riege des restlichen Materials. Mir fehlt zwar der Vergleich zur ursprünglichen Veröffentlichung, der remasterte Sound steht "Cantara Anachoreta" blendend zu Gesicht, lässt jedes Details erkennen und vertieft die beklemmende Grundstimmung des Albums. Kritiker werden wahrscheinlich die eine oder andere Länge im Songwriting benörgeln, auch in Sachen Schlagzeug (Drumcomputer!?!) gibt es heute wesentlich bessere Produktionen. Aber gerade diese Ecken und Kanten machen den Charme von "Cantara Anachoreta" aus.
Man mag vor Tunguska fast auf die Knie fallen, dass sie mit dem Debüt von ANTICHRISIS eine wahrhaft strahlende Genre-Perle wiederbelebt haben. Sowohl Kenner der Band als auch bisher Unbedarfte sollten sich dieses drückend-melancholische Erlebnis nicht entgehen lassen, das zudem in einem schicken Digipack samt neuem Artwork daher kommt. Und das Beste kommt zum Schluss: neues Material haben ANTICHRISIS bereits in der Mache, das in den kommenden Monaten auf Tonträger gebannt werden soll.