Blooddawn [UK] - Black Hymns From The House Of God

Blooddawn [UK] - Black Hymns From The House Of God
Black Metal
erschienen in 2010 bei Panzerfaust Productions
dauert 41:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Black Sun Risisng
2. The Primeval Husks Of Impurity
3. Alea Jacta Est
4. Black Hymns From The House Of God
5. Will To Power
6. Evocation
7. Deliverance
8. An Empirical Litergy Of Lies Played Out To The Masses

Die Bloodchamber meint:

Ja, so kann man natürlich auch ein Album fertigstellen. 50% fiesester Black Metal und der Rest ein Aneinandergereihe von derben Geräuschen, vermengt mit abgefahrener klassischer Musik. Ob das gut ist? Nö!
Ein kurzes Intro mit einem Prediger und ab geht es in bester BEHERIT-Manier. Und wer mich einigermaßen kennt, der weiß, dass ich bei so was dann auch mal gerne ejakuliere. So geht es mir dann anfangs auch bei BLOODDAWN, wobei der dritte Track dann schon mal das einleitet, was ab dem sechsten Song auf dem Album abgeht. Und beim besagten sechsten Track ist es dann geschehen: Coitus Interruptus!

Doch mal wirklich zur Musik der Briten. Wie gesagt, nach dem kurzen Intro geht es quasi richtig los. Geballer, Riffmonotonie, hallende Vocals und unterirdische Produktion … BEHERIT halt. Und BLOODDAWN schaffen es, ähnlich wie ihre finnischen Kollegen, eine beklemmende, blasphemische Atmosphäre aufzubauen und den Hörer in die Hölle zu ziehen. Beim dritten Track “Alea Jacta Est” zeigen die Briten dann erstmal, dass sie auch mit Keyboards umgehen können. Bläser und Pauken begleiten tragend das Gekreische von Shouter Donn. Klingt auch gar nicht mal soo übel, aber wäre als Intro besser gekommen, denn zwischen dieser unmenschlichen Musik, passt so etwas Getragenes nicht wirklich. Es sei denn, der Hörer braucht mal Entspannung; aber dann ist er bei so einem Musikstil eh fehl am Platz. Mit dem fünften Track “Will To Power” geht es dann regelrecht doomig zur Sache. Und es zeichnet sich so langsam ab, wie es zum Ende des Albums zugehen soll. Nun, das bisherige Material gefällt mir wirklich sehr gut. Beklemmende Atmosphäre wird ab und an noch verstärkt durch kurze Glockenschläge oder eindringendes Gepiepse und BLOODDAWN bringen ihre musikalische Message treffend an den Mann oder die Frau.
Dann beginnt quasi der Umbruch auf dem Album. “Evocation” klingt bedrohlich, steigert sich immer mehr ins Infernalische. Drohendes Gekeife trifft auf Bass und hallende Gitarren und im Hintergrund beschwörende Rufe. Ideal für Movies, wie z.B. “The Fog” u.ä. geeignet. “Deliverance” ist dann ein Aneinandergereihe von Geräuschen. Das heißt, klassische Instrumente werden, ähnlich wie bei Strawinski, disharmonisch eingestreut, Donn kreischt, was das Zeug hält … sorry, es klingt etwas nach dem unsäglichen Album von SECHT. Und beim Rausschmeißer “An Empirical Liturgy Of Lies Played Out To The Masses” ist es zwar nicht chaotisch, aber äußerst langatmig, obwohl es der kürzeste Track des Albums ist.
Kurzum, ich werde das Gefühl nicht los, dass “Black Hymns From The House Of God” künstlich doch sehr in die Länge gezogen wurde. Hätten BLOODDAWN ihre fiese schwarzmetallische Linie über das gesamte Album gezogen, dann wäre es eine überaus geile Scheibe geworden. Aber durch vier Tracks haben es sich BLOODAWN selbst versaut. Schade eigentlich, denn solch bösartige Musik hört man sonst selten.
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