The Claymore - Damnation Reigns
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Ashes Of The Wicked
2. Oceans
3. Behind Enemy Lines
4. Damnation Reigns
5. Frozen Voices
6. Return To Zero
7. Silent Scorn
8. Children Of The Nile
9. Oblivion
10. (e)Scapegoat
11. As Twilight Falls
12. Chainsaw Charlie
Die Bloodchamber meint:
Der Winter naht mit großen Schritten, da wird es Zeit für neue kämpferisch-aufmunternde Klänge aus dem Hause THE CLAYMORE. Laut Eigenaussage der seit Gründung vor 10 Jahren in der gleichen Formation bestehenden Band möchte man dabei die bisherigen Grenzen im Sound deutlich erweitern und hat deshalb nicht nur den schnellsten & härtesten Song der eigenen Geschichte, sondern gleich auch noch eine (Halb)Ballade aufgenommen, O-Ton des Promoinfos „auch für die Frauen gedacht“…
Bis man zum derart charakterisierten „As Twilight Falls“ vorgestoßen ist, wird aber selbstverständlich zuerst jeder Feind erlegt, damit die Frauen sich am Ende nicht nur ins sanfte, gemachte, sondern auch befriedete Nest begeben können. Entschuldigt diesen minimalen Anflug von archaischem Sexismus, der zudem ein wenig auf die falsche Fährte führt, denn THE CLAYMORE sind zwar dem Power Metal verpflichtet, haben aber sonst wenig mit den im Genre weit verbreiteten Blades, Beasts & Boobs Texten am Hut. So verspielt wie die Band sich z.B. bei dem schönen „Oceans“ gibt, wäre eine solche „Auf die Glocke“-Rhetorik eh fehl am Platz, obwohl es nicht das einzige Lied ist, bei dem die vermutlich intendierte Tiefe nicht wirklich erreicht wird. Das Runterfahren von Energie und Druck ist ein legitimes Mittel, Tiefe bzw. einen Eindruck davon zu forcieren, birgt aber die Gefahr, dass es durch zu drastischen Einsatz eher wie Mummenschanz denn tatsächliche Tiefe daherkommt.
Trotz oder vielleicht wegen der spürbaren Erweiterung des eigenen Betätigungsfeldes, welche den Wiedererkennungswert der Band übrigens nicht mindert, weisen THE CLAYMORE sich aber einige Male selbst die Grenzen auf. Sowohl beim Gesang (v.a. „Damnation Reigns“ und im Duell mit Tim „Ripper“ Owens in „Behind Enemy Lines“), der prinzipiell aber wie beim Vorgänger in Ordnung ist, als auch beim Songwriting fehlt die letzte Überzeugungskraft für packende Reißer. So zeigen Fronter Andreas Biss und die gesamte Mannschaft Zähne im vermeintlichen Aggressionsmonster „Silent Scorn“, bevor der Hörer erkennt, dass das wilde Tier hinter Gittern sitzt. „e(Scapegoat)“ ist ein anderes Beispiel. Mittendrin fährt der durch Funk, Fernsehen und RAGE bekannte Gast-Gitarrenkünstler Victor Smolski samt THE CLAYMORE Crew zum Boxenstopp, bevor beide erst zum Ende hin wieder Fahrt aufnehmen. Man darf zudem natürlich gerne einiges versuchen, doch das kann eben auch danebengehen, wie der Einstieg in das melodramatische und besonders mit dem Refrain auftrumpfende „Oblivion“ mit einer völlig überflüssigen Elektrospielerei.
Am Ende bleibt so ein Lob für den umgesetzten Willen zur Weiterentwicklung, der die Band weitergebracht hat, mit konsequenterer Durchsetzung von Anfang bis Ende der jeweiligen Lieder aber deutlich mehr überzeugen würde, wie beim mitreißenden Bonustrack „Chainsaw Charlie“. Dann wird das auch wieder mit dem Hitfaktor, der beim Vorgänger „Sygn“ um einiges größer war. Deshalb bleibt die notenmäßige Weiterentwicklung dieses Mal auch noch aus.
Der Weg, den THE CLAYMORE eingeschlagen haben, ist in meinen Augen aber der richtige.
Bis man zum derart charakterisierten „As Twilight Falls“ vorgestoßen ist, wird aber selbstverständlich zuerst jeder Feind erlegt, damit die Frauen sich am Ende nicht nur ins sanfte, gemachte, sondern auch befriedete Nest begeben können. Entschuldigt diesen minimalen Anflug von archaischem Sexismus, der zudem ein wenig auf die falsche Fährte führt, denn THE CLAYMORE sind zwar dem Power Metal verpflichtet, haben aber sonst wenig mit den im Genre weit verbreiteten Blades, Beasts & Boobs Texten am Hut. So verspielt wie die Band sich z.B. bei dem schönen „Oceans“ gibt, wäre eine solche „Auf die Glocke“-Rhetorik eh fehl am Platz, obwohl es nicht das einzige Lied ist, bei dem die vermutlich intendierte Tiefe nicht wirklich erreicht wird. Das Runterfahren von Energie und Druck ist ein legitimes Mittel, Tiefe bzw. einen Eindruck davon zu forcieren, birgt aber die Gefahr, dass es durch zu drastischen Einsatz eher wie Mummenschanz denn tatsächliche Tiefe daherkommt.
Trotz oder vielleicht wegen der spürbaren Erweiterung des eigenen Betätigungsfeldes, welche den Wiedererkennungswert der Band übrigens nicht mindert, weisen THE CLAYMORE sich aber einige Male selbst die Grenzen auf. Sowohl beim Gesang (v.a. „Damnation Reigns“ und im Duell mit Tim „Ripper“ Owens in „Behind Enemy Lines“), der prinzipiell aber wie beim Vorgänger in Ordnung ist, als auch beim Songwriting fehlt die letzte Überzeugungskraft für packende Reißer. So zeigen Fronter Andreas Biss und die gesamte Mannschaft Zähne im vermeintlichen Aggressionsmonster „Silent Scorn“, bevor der Hörer erkennt, dass das wilde Tier hinter Gittern sitzt. „e(Scapegoat)“ ist ein anderes Beispiel. Mittendrin fährt der durch Funk, Fernsehen und RAGE bekannte Gast-Gitarrenkünstler Victor Smolski samt THE CLAYMORE Crew zum Boxenstopp, bevor beide erst zum Ende hin wieder Fahrt aufnehmen. Man darf zudem natürlich gerne einiges versuchen, doch das kann eben auch danebengehen, wie der Einstieg in das melodramatische und besonders mit dem Refrain auftrumpfende „Oblivion“ mit einer völlig überflüssigen Elektrospielerei.
Am Ende bleibt so ein Lob für den umgesetzten Willen zur Weiterentwicklung, der die Band weitergebracht hat, mit konsequenterer Durchsetzung von Anfang bis Ende der jeweiligen Lieder aber deutlich mehr überzeugen würde, wie beim mitreißenden Bonustrack „Chainsaw Charlie“. Dann wird das auch wieder mit dem Hitfaktor, der beim Vorgänger „Sygn“ um einiges größer war. Deshalb bleibt die notenmäßige Weiterentwicklung dieses Mal auch noch aus.
Der Weg, den THE CLAYMORE eingeschlagen haben, ist in meinen Augen aber der richtige.