Stormwarrior - Heathen Warrior

Stormwarrior - Heathen Warrior
Power Metal
erschienen am 27.05.2011 bei Massacre Records
dauert 48:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. ...og Hammeren Haeves Til Slag...
2. Heathen Warrior
3. The Ride Of Asgard
4. Heirs To Fighte
5. Bloode To Bloode
6. Fyre & Ice
7. The Returne
8. Wolven Nights
9. Ravenhearte
10. The Valkyries Call
11. And Northern Steele Remaineth

Die Bloodchamber meint:

Nach diversen Verzögerungen ist es also doch noch fertig geworden, „Heathen Warrior“, das neue Album der mittlerweile fast als Speerspitze des teutonischen Power / Speed Metal zu bezeichnenden Hamburger. Dabei sind die drei Jahre Abstand zum letzten Album in der 13jährigen Geschichte von STORMWARRIOR praktisch der Durchschnittswert, also alles halb so wild.

Manchmal fragt sich der aufmerksame Metalfreund natürlich schon, ob nicht langsam alle Geschichten der nordischen Mythologie so oft erzählt worden sind, dass das Thema sich abgenutzt hat, zumal meines Wissens nach Odin und Loki in den letzten Jahren wenig Berichtenswertes erlebt haben. Aber wenn man sich auf eine Thematik so eingeschossen hat, dass sie Bestandteil der Bandidentität geworden ist, kommt man einfach nicht drum rum. Wie dem auch sei, wir beschäftigen uns weiter vorrangig mit der Musik und die kann sich auch auf dem 4. STORMWARRIOR Album hören lassen. Es dominiert wie gewohnt das Uptempo, auch wenn mehr Ruhephasen und variierende Übergänge integriert wurden, in denen es nicht gar so wuchtig nach vorne geht. Selbstverständlich wurde an die gemeinsam anzustimmenden Mitsingzeilen gedacht, „We are northern warriors“ in „Heirs To The Fighte“ ist die wohl einprägsamste.

Doch die von Plünderern aufs Strohdach des friedlichen Küstendorfes geworfene Brandfackel, die auf „Heading Northe“ noch in rasender Geschwindigkeit das ganze Dorf zur Beute der Flammen und stürmischen Krieger machte, richtet auf „Heathen Warrior“ wesentlich weniger Schaden an. Selbst geradlinige, vermeintlich risikolose Rattenfänger wie „Bloode To Bloode“ oder „Fyre & Ice“ sind mehr nette Mitsinglieder als zum Plünderzug auf die Langboote zwingende Brecher. Die Verantwortung dafür liegt nicht in erster Linie beim Songwriting, obwohl die pathetischeren Lieder wie „The Returne“ und „And Northern Steele Remaineth“ auf „Heathen Warrior“ besser funktionieren, sondern vor allem beim Klang des Albums. Die Gitarren haben viel zu wenig Biss, weshalb speziell die Versuche, Wucht zu entfesseln, oft versanden, und Sänger Lars Ramckes ohnehin schon etwas eigenes Organ klingt teilweise so metallisch, als hätte er seine Stimmbänder mit Blechstreifen umwickelt.

„Heathen Warrior“ ist zwar dennoch ein gutes Album, unterliegt dem immer noch begeisternden „Heading Northe“ allerdings in jeder Hinsicht. Und falls der Klang auf CD oder Vinyl besser ist als auf der mir vorliegenden digitalen Kopie, darf man zu der Wertung auch bedenkenlos noch mindestens einen halben Punkt addieren.
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