Defeater - Empty Days & Sleepless Nights
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Warm Blood Rush
2. Dear Father
3. Waves Crash, Clouds Roll
4. Empty Glass
5. No Kind of Home
6. White Knuckles
7. Cemetery Walls
8. Quiet the Longing
9. At Peace
10. White Oak Doors
11. But Breathing
12. Brothers
13. I Don't Mind
14. Headstone
Die Bloodchamber meint:
„Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig!“ (Nikolaus Lenau)
Eine Welt voller Pessimismus, Lethargie, Angst und Hoffnungslosigkeit schmettert auf den Hörer herab. Was DEFEATER auf ihrem dritten Teil der Konzept-Reihe um eine amerikanische Familie, die nach dem Zweiten Weltkrieg schier auseinanderbricht, auf den Konsumenten loslassen, ist purer Weltschmerz, tiefgründige Verzweiflung und Melancholie in Reinkultur. „Empty Days & Sleepless Nights“ präsentiert schnörkellosen, melodisch-pathetischen Hardcore, der in jeder Sekunde zum Ausharren und Nachdenken anregt. Das Album trifft mit voller Wucht und man fühlt sich plötzlich dem einleitenden Zitat ein Stück weit näher.
DEFEATER wirken unheimlich authentisch und nah. Am liebsten würde man die Worte Derek Archambaults gleich mit hinaus schreien, um tiefer in den Verzweiflungssumpf hinab zu gleiten. Der Sänger präsentiert sich gewohnt heiser und ausdrucksstark. Was schon auf den bisherigen Veröffentlichungen von DEFEATER deutlich wurde, wird nun konsequent fortgesetzt. Die Bostoner machen ihr Ding. Manchmal wirkt es geradezu wie ein Wettstreit zwischen der Instrumentalabteilung und dem Gesang, der bei entsprechender Klimax auch einfach mal von Gitarren und Schlagzeug weggeprügelt wird. Neben den erdigen Gitarren, dem dominanten Schlagzeug und dem Keifgesang finden sich zahlreiche Harmonien und eingängige Strukturen, die den traurigen Zusammenbruch der Familie mit der nötigen Tristesse in Szene setzen. Paradebeispiel für dieses Konzept ist „Empty Glass“, das mit seinem ruhigen Zwischenpart ganz schön an den Nerven zehrt und für einsame Blicke aus dem Fenster sorgt, bevor am Ende alles unter einem unglaublichen Druck und einer intensiven Wucht zusammenbricht. Die nervenaufreibende Antikriegsdokumentation manifestiert sich im abschließenden „White Oak Doors“, das unvermittelt mit dem scheinbar einzig möglichen Ausweg endet und den Hörer staunend zurücklässt. Zugegebenermaßen erfolgt das Ganze derart abrupt, dass man zunächst von einem Produktionsfehler ausgehen könnte.
Die schlaflosen Nächte untermauern DEFEATER mit dem zweiten Teil des Albums, das vier Akustiksongs mit Klargesang präsentiert. Ein wahnwitziger Kontrast, wenn man an das Ende des eigentlichen Albums zurückdenkt. Doch auch hier wirkt das Dargebotene unheimlich beeindruckend. Wenn Derek bei „Brothers“ fast schon PLACEBO-artig die „Empty Days“-Geschichte aus der Sicht des ältesten Sohns der Familie nachsingt, schwinden einem die Sinne.
Gibt es Dinge, die eine melancholisch-melodische Hardcore-Band noch besser machen könnte? Mir fallen ehrlich gesagt keine ein. DEFEATER haben mit „Empty Days & Sleepless Nights“ das Tor zu einem Klassiker ganz weit aufgestoßen. Ob man die durchaus politischen Texte der Band teilen mag, sei jedem selbst überlassen. Das ändert aber nichts an der Sache, dass wir es hier mit einem der besten Hardcore-Alben der letzten Dekade zu tun haben. Wer VERSE oder HAVE HEART vermisst, muss hier zugreifen. Tiefgründig, berührend, begeisternd und verstörend zugleich.
Eine Welt voller Pessimismus, Lethargie, Angst und Hoffnungslosigkeit schmettert auf den Hörer herab. Was DEFEATER auf ihrem dritten Teil der Konzept-Reihe um eine amerikanische Familie, die nach dem Zweiten Weltkrieg schier auseinanderbricht, auf den Konsumenten loslassen, ist purer Weltschmerz, tiefgründige Verzweiflung und Melancholie in Reinkultur. „Empty Days & Sleepless Nights“ präsentiert schnörkellosen, melodisch-pathetischen Hardcore, der in jeder Sekunde zum Ausharren und Nachdenken anregt. Das Album trifft mit voller Wucht und man fühlt sich plötzlich dem einleitenden Zitat ein Stück weit näher.
DEFEATER wirken unheimlich authentisch und nah. Am liebsten würde man die Worte Derek Archambaults gleich mit hinaus schreien, um tiefer in den Verzweiflungssumpf hinab zu gleiten. Der Sänger präsentiert sich gewohnt heiser und ausdrucksstark. Was schon auf den bisherigen Veröffentlichungen von DEFEATER deutlich wurde, wird nun konsequent fortgesetzt. Die Bostoner machen ihr Ding. Manchmal wirkt es geradezu wie ein Wettstreit zwischen der Instrumentalabteilung und dem Gesang, der bei entsprechender Klimax auch einfach mal von Gitarren und Schlagzeug weggeprügelt wird. Neben den erdigen Gitarren, dem dominanten Schlagzeug und dem Keifgesang finden sich zahlreiche Harmonien und eingängige Strukturen, die den traurigen Zusammenbruch der Familie mit der nötigen Tristesse in Szene setzen. Paradebeispiel für dieses Konzept ist „Empty Glass“, das mit seinem ruhigen Zwischenpart ganz schön an den Nerven zehrt und für einsame Blicke aus dem Fenster sorgt, bevor am Ende alles unter einem unglaublichen Druck und einer intensiven Wucht zusammenbricht. Die nervenaufreibende Antikriegsdokumentation manifestiert sich im abschließenden „White Oak Doors“, das unvermittelt mit dem scheinbar einzig möglichen Ausweg endet und den Hörer staunend zurücklässt. Zugegebenermaßen erfolgt das Ganze derart abrupt, dass man zunächst von einem Produktionsfehler ausgehen könnte.
Die schlaflosen Nächte untermauern DEFEATER mit dem zweiten Teil des Albums, das vier Akustiksongs mit Klargesang präsentiert. Ein wahnwitziger Kontrast, wenn man an das Ende des eigentlichen Albums zurückdenkt. Doch auch hier wirkt das Dargebotene unheimlich beeindruckend. Wenn Derek bei „Brothers“ fast schon PLACEBO-artig die „Empty Days“-Geschichte aus der Sicht des ältesten Sohns der Familie nachsingt, schwinden einem die Sinne.
Gibt es Dinge, die eine melancholisch-melodische Hardcore-Band noch besser machen könnte? Mir fallen ehrlich gesagt keine ein. DEFEATER haben mit „Empty Days & Sleepless Nights“ das Tor zu einem Klassiker ganz weit aufgestoßen. Ob man die durchaus politischen Texte der Band teilen mag, sei jedem selbst überlassen. Das ändert aber nichts an der Sache, dass wir es hier mit einem der besten Hardcore-Alben der letzten Dekade zu tun haben. Wer VERSE oder HAVE HEART vermisst, muss hier zugreifen. Tiefgründig, berührend, begeisternd und verstörend zugleich.