Alchera - Era

Alchera - Era
Death Metal
erschienen am 13.05.2011 bei Bret Hard Records
dauert 49:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lokasenna
2. In Darkness
3. Beginning Of Days
4. Misanthropy
5. Dead End
6. Elysiums Asche
7. Vlokuslak
8. Ghul
9. Ulfhednar
10. Melkor
11. Rune
12. Fraass
13. Bauchfleisch

Die Bloodchamber meint:

Handverlesene Qualität (größtenteils) aus dem Rheinland hat sich das kleine Label Bret Hard Records auf die Fahne geschrieben, dazu gehören seit letztem Jahr auch ALCHERA, die nach 15jähriger Geschichte ihr Zweitwerk „Era“ veröffentlicht haben. Was beim Blick auf die Titelliste etwas verworren, wenn nicht gar inhomogen und in Teilen pagan klingt, stellt sich als interessante Death Metal Variation heraus, bei der in den Liedern viel passiert, ohne dass mit 784 Sachen vor und durch die Wand gefahren wird. Insbesondere die einen flirrenden Vorhang erzeugenden (drei!) Gitarren lassen aufmerken und geben dem Wechselspiel aus bissig-garstigem und (etwas seltener) roh-röhrendem Gesang einen recht deutlichen Hauch Dunkelheit mit.

Um der Gefahr der Abnutzung zu entgehen, die bei dem ständigen Flirren nicht von der Hand zu weisen ist, greifen ALCHERA vor allem bei den Liedanfängen ein bisschen in die Trick- und Stilkiste, was nicht nur gut aufgeht („Dead End“, „Ulfhednar“), sondern auch für einen belustigenden Unterhaltungsmoment sorgt: „Vlokuslak“ erinnert in den ersten 25 Sekunden stark an GOD FORBID, mit denen ALCHERA sonst nichts gemein haben. Weniger bedeutsam für die (Nicht-)Abnutzung ist, dass knapp die Hälfte der Texte auf Deutsch verfasst ist – viel verstehen tut man so oder so nicht, im Falle von „Fraass“ auch mit Textblatt („In namenloser Viskosität suhlt sich Bitumen nach Fraass“…).

Die lange Zeit, die die Band bereits existiert, ist „Era“ anzuhören, denn das Album zeugt davon, dass ALCHERA ihren Stil gefunden haben und auch deshalb Experimente vermeiden, die massiv vom Grundklang abweichen würden. Andererseits fehlt zumindest mir so auch ein wenig die Spannung, weil unter anderem viele der nicht alltäglichen Rhythmuswechsel vom Gitarrenflirren recht effektiv verschleiert werden. Alles andere als eine gute Bewertung für das gute Album wäre aber nicht angemessen.
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