Cold - Superfiction
Bloodchamber-Wertung:
Die Bloodchamber meint:
Reunions sind eine Sache für sich. Manch Band vermag mit einer unverhofften neuerlichen Zusammenkunft für Jubelstürme zu sorgen, bei anderen Bands betet man vergebens dafür, dass sie doch nochmal zusammenfinden mögen. Andererseits gibt es aber auch Negativbeispiele, so manche Reunion braucht es mitunter gar nicht, in schlimmen Fällen enttäuscht eine Band sogar. Bei den Alternative Rockern COLD fällt mein Urteil ein wenig zwiespältig aus – zumindest mit ihrer aktuellen Konserve „Superfiction“ können sie mich nicht gerade in Jubelstürme versetzen…
Dabei geht es mit dem Opener „Wicked World“ noch einigermaßen vielversprechend los, auch das mich an den 30 SECONDS TO MARS-Hit „The Kill“ erinnernde „What Happens Now“ dürfte Fans von 3 DOORS DOWN, SHINEDOWN und Konsorten ganz gut reinlaufen. Doch während diese beiden Songs noch mit leicht alternativ-metallischem Einschlag aufwarten, verliert man sich im weiteren Verlauf des Albums teilweise in Musik gewordenen Belanglosigkeiten, die sehr stark Richtung US-Rockradio schielen. „American Dream“ und „The Break“ gehen als halbwegs vernünftige Power-Balladen durch, wobei diese Bezeichnung eigentlich irreführend ist, da COLD leider nicht wirklich mit Power zu Werke gehen. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Emily“, beileibe kein schlechter Song, der aber auch einfach nichts Besonderes oder Neues liefert. Dieses Problem zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das Album: Das Tempo wird nie wirklich angezogen, die vermeintlich rockigen Parts sind nicht wirklich rockig, die balladesken Momente können nicht wirklich berühren. Manch Refrain bleibt zwar im Ohr kleben, gerade in der zweiten Hälfte von „Superfiction“ rauscht aber vieles am Hörer vorbei. Eine Band, die mit „Year Of The Spider“ einst ein tolles Album im Spannungsfeld von Post-Grunge und Alternative Rock abgeliefert hat, muss sich nach diesem halbgaren Reunion-Album die Frage gefallen lassen, ob man sich möglicherweise nur des lieben Geldes wegen wieder zusammengerauft hat... Jedenfalls kann ich mich dieses Eindrucks nicht erwehren.
Richtig schlecht ist „Superfiction“ am Ende des Tages zwar nicht, Songs schreiben können COLD sowieso, das haben sie in der Vergangenheit auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nur geht man heuer nicht sonderlich variabel vor. Einer Newcomer-Band würde ich das als akzeptabel durchgehen lassen, von einer alteingesessenen Band, welche die Messlatte mit bereits erwähntem „Year Of The Spider“ selbst hoch gelegt hat, darf ich meines Erachtens mehr erwarten. Hardcore-Fans der genannten Bands dürfen ein Ohr riskieren, sollten sich aber darauf gefasst machen, dass die Songs mitunter schon sehr seicht und damit wie gemacht für das Radio sind. Metalheads hören hier erst gar nicht rein, und sogar ich Weichwurst muss diese(s) Reunion(-Album) leider als Enttäuschung einordnen. Vielleicht kann man wenigstens live überzeugen, älteres Songmaterial sollte eigentlich nach wie vor zünden können...
Dabei geht es mit dem Opener „Wicked World“ noch einigermaßen vielversprechend los, auch das mich an den 30 SECONDS TO MARS-Hit „The Kill“ erinnernde „What Happens Now“ dürfte Fans von 3 DOORS DOWN, SHINEDOWN und Konsorten ganz gut reinlaufen. Doch während diese beiden Songs noch mit leicht alternativ-metallischem Einschlag aufwarten, verliert man sich im weiteren Verlauf des Albums teilweise in Musik gewordenen Belanglosigkeiten, die sehr stark Richtung US-Rockradio schielen. „American Dream“ und „The Break“ gehen als halbwegs vernünftige Power-Balladen durch, wobei diese Bezeichnung eigentlich irreführend ist, da COLD leider nicht wirklich mit Power zu Werke gehen. In eine ähnliche Kerbe schlägt „Emily“, beileibe kein schlechter Song, der aber auch einfach nichts Besonderes oder Neues liefert. Dieses Problem zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das Album: Das Tempo wird nie wirklich angezogen, die vermeintlich rockigen Parts sind nicht wirklich rockig, die balladesken Momente können nicht wirklich berühren. Manch Refrain bleibt zwar im Ohr kleben, gerade in der zweiten Hälfte von „Superfiction“ rauscht aber vieles am Hörer vorbei. Eine Band, die mit „Year Of The Spider“ einst ein tolles Album im Spannungsfeld von Post-Grunge und Alternative Rock abgeliefert hat, muss sich nach diesem halbgaren Reunion-Album die Frage gefallen lassen, ob man sich möglicherweise nur des lieben Geldes wegen wieder zusammengerauft hat... Jedenfalls kann ich mich dieses Eindrucks nicht erwehren.
Richtig schlecht ist „Superfiction“ am Ende des Tages zwar nicht, Songs schreiben können COLD sowieso, das haben sie in der Vergangenheit auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nur geht man heuer nicht sonderlich variabel vor. Einer Newcomer-Band würde ich das als akzeptabel durchgehen lassen, von einer alteingesessenen Band, welche die Messlatte mit bereits erwähntem „Year Of The Spider“ selbst hoch gelegt hat, darf ich meines Erachtens mehr erwarten. Hardcore-Fans der genannten Bands dürfen ein Ohr riskieren, sollten sich aber darauf gefasst machen, dass die Songs mitunter schon sehr seicht und damit wie gemacht für das Radio sind. Metalheads hören hier erst gar nicht rein, und sogar ich Weichwurst muss diese(s) Reunion(-Album) leider als Enttäuschung einordnen. Vielleicht kann man wenigstens live überzeugen, älteres Songmaterial sollte eigentlich nach wie vor zünden können...