Saviours - Death's Procession

Saviours - Death's Procession
Sludge Metal / Stoner Rock
erschienen am 07.10.2011 bei Kemado
dauert 45:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Eye Obscene
2. To The Grave Possessed
3. Fire Of Old
4. Earthen Dagger
5. Crete'n
6. Gods End
7. Earth's Possession & Death's Procession
8. Walt To The Light

Die Bloodchamber meint:

„Death's Procession“ ist das mittlerweile vierte Album der Oakland Boys. Okay, der Vergleich war schon etwas unter der Gürtellinie. Natürlich handelt es sich hier um die Band SAVIOURS, aber zumindest kommen diese aus dem gleichen Eck. Mit Heavy Metal, Punk Gesang der alten Schule und reichlich ausgestattet mit blasphemischen Texten wollen diese Kerle die Musikwelt aufrütteln und selbst die finstersten Black Metaler wie Ministranten aussehen lassen.

Wenn wir mal von dem textlichen Charakter der Musik absehen (es würde sowieso nur zu einer sinnlosen Diskussion zwischen zwei eingefahrenen Fronten führen), dann merkt man schnell, dass von dem ursprünglichen Sound nicht mehr viel übrig ist. Während sich das Debut „Crucifire“ noch im Up-Tempo bewegt, bekommt man hier einen zähen Schinken nach dem anderen serviert. Von Heavy Metal bleibt da nicht mehr ganz so viel übrig, der Großteil bewegt sich da eher im Stoner Bereich. Grundsätzlich muss das ja keine schlechte Entwicklung sein, aber wenn man die Spielweise von schnellen Metal aus dem Bereich NWOBHM einfach nur runterbricht auf langsame Schlager und das ganze dann noch unnötig lange hinauszögert, dann ist das rückblickend betrachtet vielleicht doch eine gescheiterte Idee gewesen. Über sieben Minuten dauert der Eröffnungstrack „The Eye Obscence“, und damit mutet man der Hörerschaft schon einiges zu. Die restlichen Songs, im Durchschnitt alle im Bereich von fünf Minuten, bestehen dann ebenso wie der Starter einfach nur aus endlosen Wiederholungen von Gitarrenriffs, dem leeren und lethargischen Gesang von Austin Barber, gespickt mit einfachen Soli auf Gitarre, und manchmal am Schlagzeug. Da lächzt der Hörer geradezu nach einer Tempoveränderung oder einem Break oder irgendwas anderem. Doch bei jeder Gelegenheit in der sich etwas in der Art anbieten würde, machen sich SAVIOURS wohl noch einen Spaß daraus, und rumpeln einfach weiter wie gewohnt. Vielleicht passend zu einem Prozessionsmarsch des Todes, doch für alle anderen eine Zumutung.

Ein Album bei dem man von Anfang an weiß, dass es sich um Stoner Rock der schlechten Sorte handelt. Öde und langweilig, leer und aussagelos. Ich kann mir niemanden vorstellen, der so eine Musik ernsthaft gutheißen kann. Wenn man sich im Vergleich dazu das bereits erwähnte Debut „Crucifire“ anhört ist da ein riesengroßer Schritt abwärts gemacht worden.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Moment mal, das lasse ich nicht auf dem Album sitzen. „Death's Procession“ ist sicherlich kein außergewöhnlich gutes Album und SAVIOURS haben selbst schon bessere Alben veröffentlicht, aber von Attributen wie „langweilig“ und „öde“ ist es doch meilenweit entfernt.

Die Kalifornier haben mit neuem Bassisten mal wieder ein dreckiges und staubtrockenes Stoner Rock / Sludge Album erschaffen, bei dem wirklich der Opener schwer zu knacken ist, aber niemand hat gesagt, dass das Leben einfach und schön ist und nur nach Blumen duftet. Manchmal stinkt es einfach auch nur nach Tod und Verwesung.

Die Dualität des Albums, das Schwanken zwischen Gut und Böse, der Schwere des Sludges und der drogenbeschwinkten Heiterkeit des Stoner Rocks wird wunderbar in dem erst trübsinnigen und dann rockigen „Earth's Possession & Death's Procession“ Instrumental dargestellt. SAVIOURS nehmen sich aber auch so viel Lebensfreude heraus, dass sie mit „Gods End“ sogar in MOTÖRHEAD ähnliche Gefilde vorstoßen, trotzdem dominiert aber die getragene Stimmung das Album. Getragene Stimmung, aus der immer wieder Gitarrensolos hervorbrechen, selten ein Album gehört wo so viel auf den Sechssaitern gefildet worden ist.

Wer also auf zähen Sludge steht, der sollte bei SAVIOURS mal ein Ohr riskieren, mit „Death's Procession“ ist ihnen nämlich ein abwechslungsreiches Album gelungen, das weder öde noch langweilig ist.
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