Desert Sin - Destination Paradise

Desert Sin - Destination Paradise
Melodic Power Metal
erschienen am 20.01.2012 bei Pure Steel Records
dauert 46:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Awakening
2. Destination Paradise
3. Kill The King
4. Would You Release Me
5. Follow Me
6. In Silence
7. The Seed Of Destruction
8. Creation
9. Hero
10. Circle Of Twilight

Die Bloodchamber meint:

Wer sich - dem Zeitgeist des immer gesundheitsbewussteren 21. Jahrhunderts gemäß - fragt, mit welchem Nachtisch hier wohl auf dem Weg ins Paradies gesündigt wird, sollte sich den Namen der Band nochmal genau durchlesen… Und dass DESERT SIN damit quasi nebenbei ihr vorheriges Neusprechnamensungetüm SICK-U-R ausgestochen haben, spricht nur für die fünf Österreicher, auch wenn „Destination Paradise“ nicht die von Matthias‘ Worten zur Vorgängerscheibe geweckten Erwartungen erfüllen kann.

Im Prinzip geht es meist recht beschwingt voran, wobei die variierende Gewichtung der Instrumente für etwas Abwechslung sorgt. Auf den Moment, an dem DESERT SIN den Hörer so richtig bei den Löffeln packen und mitreißen, wartet man allerdings lange Zeit und in meinem Fall vergeblich. Ein kleines Highlight ist die Steigerung in „Follow Me“, davon abgesehen wirkt der melodische Power Metal auf „Destination Paradise“ aber oft zu gleichförmig und abenteuerunlustig, so dass selbst ein kurzes, etwas ausgeprägteres Drehen an der Tempo- und Rauheitsschraube kaum als große Veränderung wahrgenommen wird, weil man das Album in Gedanken schon ein wenig abgeschrieben hat und auch der gute Ausklang in Form von „Circle Of Twilight“ sich kaum auf den Gesamteindruck niederschlägt.

Einen gewissen Teil der „Schuld“ kann man der Stimme von Frontmann Sandro Holzer anzulasten, da er zwar prinzipiell gut anzuhörende Melodien kreiert, es ihm aber deutlich an Durchschlagskraft mangelt, was mutmaßlich durch den nasalen Anklang, das leichte Schwanken in höheren Bereichen und die Produktion verstärkt wird. Das muss nicht zwangsläufig der großen Rede wert sein, andererseits ist Punch genau das, was „Destination Paradise“ abgeht, um nachhaltiger aufzufallen, und die Ausdrucksstärke des Gesangs ist in solchen Fällen eben oft der Knackpunkt. Deshalb ist punktetechnisch dieses Mal auch nicht mehr drin, wobei nicht viel Schrauben an den Stellschrauben notwendig ist, damit es beim nächsten Mal (wieder) ganz anders aussehen kann.
-