Dark Tranquillity - Character
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The New Build
2. Through Smudged Lenses
3. Out Of Nothing
4. The Endless Feed
5. Lost To Apathy
6. Mind Matters
7. One Thought
8. Dry Run
9. Am I 1?
10. Senses Tied
11. My Negation
Die Bloodchamber meint:
Vergleichsweise viel Zeit haben sich die einstigen Mitbegründer des melodischen Schwedentods für ihr neuestes Werk “Character” gelassen. Obwohl die Klänge von „Damage Done“ stets noch irgendwo im Ohr herumhallen, ist es doch schon fast wieder 3 Jahre her, seit die sympathische Band ihr letztes Meisterstück auf die Menschheit losgelassen hat. Groß war dementsprechend auch die Erwartungshaltung, aber leider sah es beim ersten, hoffnungsvollen Probehören alles andere als rosig aus. Angesichts der sofort zündenden Ohrwürmer der Vorgängerscheibe schien es, als würde „Character“ mehr oder weniger belanglos vor sich hin plätschern ohne groß Akzente setzen zu können. Aufgrund dieser Aussage womöglich geschockte Fans kann ich aber im gleichen Atemzug beruhigen, denn schon nach kurzer Zeit sollte sich dann die wahre Stärke des Albums offenbaren.
So wie man den wahren Charakter eines Menschen womöglich erst nach mehreren tiefgründigen Gesprächen herausfindet, so muss man auch bei „Character“ erst einmal etwas genauer hinhören, um die Scheibe wirklich kennenlernen zu können. Denn nur dann wird einem das ganze Ausmaß der songwriterischen Finesse bewusst. Grandiose Gitarrenmelodien wiegen sich in mitreißenden Rhythmen, die mit sehr subtilen Elektronikelementen und der knackigen Stimme von Mikroträger Mikael Stanne jede Menge Raum für Entwicklungen bieten. Obwohl zunächst alles andere als offensichtlich, scheint jede Sekunde im 2005er DARK TRANQUILLITY-Universum bis ins letzte Detail ausgeklügelt zu sein, ohne aber überladen oder konstruiert zu wirken. Vielmehr verbreitet „Character“ den Enthusiasmus der Jugend kombiniert mit der Erfahrung eines alten Hasen, wirkt also einerseits angenehm unanstrengend, aber auch keineswegs oberflächlich. Und selbst die zunächst vergebens gesuchten Ohrwürmer sind durchaus vorhanden, nur schrauben sie sich ein wenig langsamer in die Gehörgänge, bleiben dadurch aber bedeutend tiefer stecken. Anstatt sich in einzelne Songs zu verlieben, findet man hier eher Gefallen an einzelnen Riffs, Textstellen oder Keyboardpassagen, die das Werk als Gesamtheit auf ein höheres Level heben, weswegen an dieser Stelle auch die Nennung einzelner Songtitel fehl am Platze wäre.
Zur etwas besseren Einordnung im Melodic Death-Himmel kann man „Character“ eindeutig als logische Weiterentwicklung von „Damage Done“ ansehen, wobei die Band aber in jedem Falle ihren Wurzeln treu geblieben ist. Pseudomoderne cleane Gesangspassagen oder elektronische Stimmverzerrungen wird man hier genau wie einen verminderten Härtegrad vergebens suchen. Die Band versucht nicht, mit unnötigen Experimenten kurzzeitig aus der Menge herauszuragen, sondern besinnt sich auf ihre Stärke, mit bekannten Mitteln großartige gitarrenlastige Songs zu fabrizieren, und wächst dadurch von selbst auf ein überdurchschnittliches Maß heran.
So wie man den wahren Charakter eines Menschen womöglich erst nach mehreren tiefgründigen Gesprächen herausfindet, so muss man auch bei „Character“ erst einmal etwas genauer hinhören, um die Scheibe wirklich kennenlernen zu können. Denn nur dann wird einem das ganze Ausmaß der songwriterischen Finesse bewusst. Grandiose Gitarrenmelodien wiegen sich in mitreißenden Rhythmen, die mit sehr subtilen Elektronikelementen und der knackigen Stimme von Mikroträger Mikael Stanne jede Menge Raum für Entwicklungen bieten. Obwohl zunächst alles andere als offensichtlich, scheint jede Sekunde im 2005er DARK TRANQUILLITY-Universum bis ins letzte Detail ausgeklügelt zu sein, ohne aber überladen oder konstruiert zu wirken. Vielmehr verbreitet „Character“ den Enthusiasmus der Jugend kombiniert mit der Erfahrung eines alten Hasen, wirkt also einerseits angenehm unanstrengend, aber auch keineswegs oberflächlich. Und selbst die zunächst vergebens gesuchten Ohrwürmer sind durchaus vorhanden, nur schrauben sie sich ein wenig langsamer in die Gehörgänge, bleiben dadurch aber bedeutend tiefer stecken. Anstatt sich in einzelne Songs zu verlieben, findet man hier eher Gefallen an einzelnen Riffs, Textstellen oder Keyboardpassagen, die das Werk als Gesamtheit auf ein höheres Level heben, weswegen an dieser Stelle auch die Nennung einzelner Songtitel fehl am Platze wäre.
Zur etwas besseren Einordnung im Melodic Death-Himmel kann man „Character“ eindeutig als logische Weiterentwicklung von „Damage Done“ ansehen, wobei die Band aber in jedem Falle ihren Wurzeln treu geblieben ist. Pseudomoderne cleane Gesangspassagen oder elektronische Stimmverzerrungen wird man hier genau wie einen verminderten Härtegrad vergebens suchen. Die Band versucht nicht, mit unnötigen Experimenten kurzzeitig aus der Menge herauszuragen, sondern besinnt sich auf ihre Stärke, mit bekannten Mitteln großartige gitarrenlastige Songs zu fabrizieren, und wächst dadurch von selbst auf ein überdurchschnittliches Maß heran.