Equilibrium - Turis Fratyr

Equilibrium - Turis Fratyr
Dark Epic Metal
erschienen am 31.01.2005 bei Black Attakk
dauert 50:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wingthors Hammer
2. Unter Der Eiche
3. Sturm
4. Widars Hallen
5. Met
6. Heimdalfs Ruf
7. Die Prophezeiung
8. Nordheim
9. Tote Heldensagen
10. Outro

Die Bloodchamber meint:

Die Geschichte von EQUILIBRIUM scheint schon fast zu schön, um wahr zu sein. 2001 als reines Spaßprojekt in lockerer Form zum ersten Mal auf einer Bühne aufgetreten, dann aufgrund der positiven Resonanzen zur eigentlichen Band formiert, schließlich 2003 mit einem hervorragenden Demo Presse und Fans gleichermaßen begeistert, und letztendlich auf dem letzten Summer Breeze die Konkurrenz an die Wand gespielt. Und nun folgt die Krönung des Ganzen mit einem Plattendeal und der Debütscheibe „Turis Fratyr“. Meine Herren, da haben wir uns aber ganz schön ins Zeug gelegt.
Wenn es nach mir ginge, könnte das aber auch nur der Auftakt zu einer glänzenden Karriere gewesen sein, denn zum einen war die Öffentlichkeit noch nie so empfänglich für diese Art von Musik und zum anderen haben EQUILIBRIUM gleich mit ihrem Erstlingswerk einen echten Knaller abgeliefert. Neun berauschende Stücke (davon allerdings einige vom Demo) greifen unsere Hand und entführen uns in die Welt der alten Germanen- und Sagenwelt.
Es war die Zeit der großen Helden, die zusammen am Lagerfeuer saßen und ihren Nachkommen von den Abenteuern und Gefahren der durchstandenen Schlachten berichteten. Es war die Zeit, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander lebten und in der es noch klare Grenzen zwischen Gut und Böse gab. Es war aber auch eine Zeit der Besinnung, in der den schützenden Göttern gehuldigt und den gefallenen Kriegern die gebührende Ehre und Anerkennung entgegengebracht wurde. Naja, und gesoffen und gevögelt wurde sowieso.
All diese Eindrücke vermittelt uns „Turis Fratyr“ auf beeindruckende Weise. Extrem mitreißende und spannende Gitarrenriffs, dazu passende Keyboardmelodien und kratzig-tief vorgetragene deutsche Texte begeistern von der ersten Minute an. Und dank jeder Menge Abwechslung und kleiner Details bleibt diese Spannung auch bis zum letzten Ton des Outros durchgehend erhalten. Und selbst dann ist noch längst nicht Schluss. „Turis Fratyr“ ist definitiv ein Album, dass man mit Vorliebe mehrmals hintereinander verschlingen kann, ohne auch nur ein annäherndes Sättigungsgefühl zu bekommen.
Bei angenehm patriotischen Songs wie „Unter der Eiche“ und „Die Prophezeiung“ stellen sich vollkommen automatisch die Nackenhaare auf, nur um kurze Zeit später enttäuscht festzustellen, dass sie statt einem Kettenhemd nur ein kratziger Wollpulli umgibt. Im Angesicht von treibenden Stücken wie „Wingthors Hammer“ und „Tote Heldensagen“ wird selbst das stumpfste Küchenmesser zum imaginären Drachentöter. Bei Saufliedern wie dem simplen, aber eingängigen „Met“ greift der Trinkarm automatisch an den Hosenbund, auf der Suche nach einem üppig gefüllten Horn. Und bei melancholischen Heldengesängen wie „Widars Hallen“ schlüpft am Ende schon einmal ne kleine Träne aus den ansonsten strahlenden Augen.
Trollt euch ihr Finnen und steckt eure Schwerter zurück in die Scheide! Falls ihr gedacht habt, eure Nation wäre als einzige in der Lage, mitreißende und bewegende Viking-Songs zu entwickeln, habt ihr euch gewaltig geirrt. Gegen unsere einheimischen Recken seht selbst ihr ziemlich blass aus.
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