Taproot - The Episodes

Taproot - The Episodes
Alternative / Rock
erschienen am 13.04.2012 bei Victory Records
dauert 42:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Good Morning
2. No Surrender
3. Lost Boy
4. Memorial Park
5. The Everlasting
6. Around The Bend
7. A Kiss From The Sky
8. Strange & Fascinating
9. A Golden Grey
10. We Don't Belong Here

Die Bloodchamber meint:

In der Hochphase des New Metal waren TAPROOT mit Alben wie „Gift“ oder „Welcome“ am Start, welche sich geschickt zwischen so manchen Stühlen platzierten. Zu den Megasellern des Genres konnte man aber auch trotz der Hitsingle „Poem“ nie wirklich aufschließen, so dass das Quartett ein wenig zu Unrecht von vielen Leuten unter „ferner liefen“ einsortiert wurde. Mittlerweile sind aber einige Jahre ins Land gezogen und auch von meinem Radar sind TAPROOT verschwunden.

Das verwundert nach mehrmaligem Hören vom neuesten Output „The Episodes“ allerdings nicht weiter. Vom Esprit der Anfangstage ist im Hause TAPROOT nämlich nicht mehr viel vorhanden. Lediglich das mit einem hohen Wiedererkennungswert gesegnete Organ von Fronter Stephen Richards weiß noch an die guten alten Zeiten zu erinnern. Beim Songwriting jedoch agieren TAPROOT deutlich zu verkopft und bauen auf eine düstere Atmosphäre, die sich aber eher als sperrige Angelegenheit entpuppt, statt sich in begeisternden Hooklines zu entladen. Manch Song wie „No Surrender“ oder „Memorial Park“ entpuppt sich als einigermaßen gefällig, vieles plätschert aber einfach nur vor sich hin. Erst gegen Ende des Albums scheint eine Art Rückbesinnung auf alte Stärken stattzufinden, „A Golden Grey“ atmet am ehesten noch das Flair vergangener Alternative Metal-Großtaten. Bis dahin werden sich allerdings nur wenige Hörer vorarbeiten wollen, denn zu allem Überfluss nerven die größtenteils durchschnittlichen Songs mit immer wiederkehrenden, roboterartigen Sprachsamples. Hinter diesen verbirgt sich wohl eine Art Konzept, letztlich verpassen sie „The Episodes“ aber vielmehr den Todesstoß und ziehen dessen Bewertung unnötig in den Keller…

Eine Kaufempfehlung kann ich dementsprechend kaum aussprechen. Bis auf einige musikalische Momente und der nach wie vor sehr eigenständigen Stimme Richards‘ hat „The Episodes“ nämlich nichts zu bieten. Selbst die eingefleischtesten TAPROOT-Fans könnten mit diesem Album ihre Probleme haben und werden – genau wie ich – lieber auf die ersten drei Alben der Band zurückgreifen, welche noch mit einer Vielzahl an mitreißenden Songs zu begeistern wussten. Sollten die mir unbekannten „Our Long Road Home“ und „Plead The Fifth“ ähnlich aus den Boxen schallen wie „The Episodes“, habe ich TAPROOT auf jeden Fall völlig zu Recht aus den Augen verloren.
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