Marduk - Serpent Sermon
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Serpent Sermon
2. Messianic Pestilence
3. Souls For Belial
4. Into Second Death
5. Temple Of Decay
6. Damnation's Gold
7. Hail Mary (Piss-Soaked Genuflexion) - Soaked Genuflexion)
8. M.A.M.M.O.N.
9. Gospel Of The Worm
10. World Of Blades
Die Bloodchamber meint:
Es ist eine von finsteren Mächten gesegnete Zeit. Schon lange gab es keine derartige Veröffentlichungsdichte mehr, was hochwertigen Black Metal angeht. Und nun folgen endlich die schwedischen Urgesteine MARDUK, die uns höchstpersönlich zum mittlerweile zwölften Male mit ihrer Panzerdivision überrollen. "Serpent Sermon" wurde eine kleine Avantgardetruppe namens "Iron Dawn" vorausgeschickt, um das Publikum im Jahre 2011 sturmreif zu schießen. Jetzt folgt endlich die große Streitmacht, bereit zu erobern und zu zerstören.
Was MARDUK zugegebenerweise auch gelingt. "Serpent Sermon" ist ein ansehnlicher Schlag vor die Kauleiste, dabei aber keineswegs eindimensional. Schließlich befinden wir uns in der Mortuus-Ära, in der sich der Sound sukzessive in etwas ästhetisiertere Gefilde entwickelt hat. Auf den letzten Alben wurde bekanntlich ein leicht neuer Ton gepflegt, der sich von Stalinorgeln, Einschlagslöchern und Panzerketten entfernte und einer Atmosphäre zuwandte, geprägt von Vanitas-Thematik und Memento Mori-Allegorien, ohne dabei den regelmäßigen Stahlkappenschwung Richtung Weichteile zu vernachlässigen. Mit dem 2012er Album gibt es wieder einen kleinen Schritt Richtung Vergangenheit. Aber nur einen ganz kleinen. "Serpent Sermon" ist keineswegs ein Neuaufguss alter Legion-Tage. "Serpent Sermon" ist ein absolut kompaktes, abwechslungsreiches und in sich geschlossenes Album, das jeder auch nur halbwegs geschmackvollen Schwarzwurzel die Speichelfäden aufs Kinn treibt.
Natürlich regiert hier die Raserei. Natürlich gibt es auch mal ruhigere Stücke. Natürlich gibt es dabei supereingängige Momente und grandiose Riffs. Hier ist alles so, wie man es sich von MARDUK in Hochform wünscht. Doch immer wieder findet sich auch das etwas Andere. Allein beim Opener überrascht der Chorus beim ersten Hören total. [Achtung Spoiler!] Ganz plötzlich wird hier ein Schalter umgelegt und es offenbart sich ein Refrain, der so melodisch ist, wie man ihn sonst eher von NAGLFAR und Konsorten kennt. Und noch desöfteren gibt es so manche kleine Spielerei, diesen und jenen Effekt oder Aha-Moment, der pointiert bis ins Letzte zeigt, was für gnadenlos abgehangene Profis diese Jungs sind. Hier ist nichts dem Zufall überlassen, jeder Ton, jedes noch so kleine Element der Produktion sitzt perfekt. Neben dem groben Knüppel stimmt aber auch die atmosphärische Seite und die obligatorischen Slo-Mo-Nummern, dieses Mal "Temple of Decay" (morbide) und "World of Blades" (episch), gehören definitiv zu den besten langsameren Songs aus Morgans Feder. Dazu dann noch Hits wie das bereits im Vorfeld veröffentlichte "Souls of Belial" und fertig ist das Knalleralbum.
Nein, grundlegend Neues bieten MARDUK nicht. Aber die ewigen Unkenrufe, dass sich hier eine Band immer nur wiederhole, sind nicht nur von Ignoranz, sondern auch von totaler Unkenntnis geprägt. Ein Album wie "Serpent Sermon" in einen Topf mit "Panzerdivision" oder Alben der Prä-Legion-Ära in einen Topf zu werfen, passt von vorne bis hinten nicht. Natürlich ist die Grundidee, von der MARDUK getragen werden, immer noch dieselbe. Doch jedes Album hat seinen eigenen Charakter. Diesen bei "Serpent Sermon" entdecken zu dürfen, ist eine Freude der besonderen Art. Es ist schwierig, bei einer solchen Band, die Generationen von Black Metal-Bands und Fans maßgeblich mitgeprägt hat, ein Album gegen das andere aufzuwiegen. Doch eines ist klar: "Serpent Sermon" ist auf einem höheren Gesamtniveau, in sich geschlossener und einfach das bessere Album als "Wormwood". Und wenn das kein Grund ist, sich auf den Silberling zu stürzen wie ein Haufen durstiger Wikinger auf Irland, dann kann ich auch nicht mehr helfen.
Was MARDUK zugegebenerweise auch gelingt. "Serpent Sermon" ist ein ansehnlicher Schlag vor die Kauleiste, dabei aber keineswegs eindimensional. Schließlich befinden wir uns in der Mortuus-Ära, in der sich der Sound sukzessive in etwas ästhetisiertere Gefilde entwickelt hat. Auf den letzten Alben wurde bekanntlich ein leicht neuer Ton gepflegt, der sich von Stalinorgeln, Einschlagslöchern und Panzerketten entfernte und einer Atmosphäre zuwandte, geprägt von Vanitas-Thematik und Memento Mori-Allegorien, ohne dabei den regelmäßigen Stahlkappenschwung Richtung Weichteile zu vernachlässigen. Mit dem 2012er Album gibt es wieder einen kleinen Schritt Richtung Vergangenheit. Aber nur einen ganz kleinen. "Serpent Sermon" ist keineswegs ein Neuaufguss alter Legion-Tage. "Serpent Sermon" ist ein absolut kompaktes, abwechslungsreiches und in sich geschlossenes Album, das jeder auch nur halbwegs geschmackvollen Schwarzwurzel die Speichelfäden aufs Kinn treibt.
Natürlich regiert hier die Raserei. Natürlich gibt es auch mal ruhigere Stücke. Natürlich gibt es dabei supereingängige Momente und grandiose Riffs. Hier ist alles so, wie man es sich von MARDUK in Hochform wünscht. Doch immer wieder findet sich auch das etwas Andere. Allein beim Opener überrascht der Chorus beim ersten Hören total. [Achtung Spoiler!] Ganz plötzlich wird hier ein Schalter umgelegt und es offenbart sich ein Refrain, der so melodisch ist, wie man ihn sonst eher von NAGLFAR und Konsorten kennt. Und noch desöfteren gibt es so manche kleine Spielerei, diesen und jenen Effekt oder Aha-Moment, der pointiert bis ins Letzte zeigt, was für gnadenlos abgehangene Profis diese Jungs sind. Hier ist nichts dem Zufall überlassen, jeder Ton, jedes noch so kleine Element der Produktion sitzt perfekt. Neben dem groben Knüppel stimmt aber auch die atmosphärische Seite und die obligatorischen Slo-Mo-Nummern, dieses Mal "Temple of Decay" (morbide) und "World of Blades" (episch), gehören definitiv zu den besten langsameren Songs aus Morgans Feder. Dazu dann noch Hits wie das bereits im Vorfeld veröffentlichte "Souls of Belial" und fertig ist das Knalleralbum.
Nein, grundlegend Neues bieten MARDUK nicht. Aber die ewigen Unkenrufe, dass sich hier eine Band immer nur wiederhole, sind nicht nur von Ignoranz, sondern auch von totaler Unkenntnis geprägt. Ein Album wie "Serpent Sermon" in einen Topf mit "Panzerdivision" oder Alben der Prä-Legion-Ära in einen Topf zu werfen, passt von vorne bis hinten nicht. Natürlich ist die Grundidee, von der MARDUK getragen werden, immer noch dieselbe. Doch jedes Album hat seinen eigenen Charakter. Diesen bei "Serpent Sermon" entdecken zu dürfen, ist eine Freude der besonderen Art. Es ist schwierig, bei einer solchen Band, die Generationen von Black Metal-Bands und Fans maßgeblich mitgeprägt hat, ein Album gegen das andere aufzuwiegen. Doch eines ist klar: "Serpent Sermon" ist auf einem höheren Gesamtniveau, in sich geschlossener und einfach das bessere Album als "Wormwood". Und wenn das kein Grund ist, sich auf den Silberling zu stürzen wie ein Haufen durstiger Wikinger auf Irland, dann kann ich auch nicht mehr helfen.