Eine nette kleine EP von THIS ROUTINE IS HELL liegt mir hier vor. Nach eigenen Angaben ist die Band aus vier frustrierten Jugendlichen hervorgegangen, die allesamt eine Vorliebe für laute Musik und kritische Gedanken hatten. Ihre erste Veröffentlichung war ein Split-Release im Jahre 2008, danach kam „The Verve Crusade“ (2010) und nun „Repent. Repeat“, das sowohl als Vinyl wie auch als kostenloser Download auf der Webseite angeboten wird. Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen, und mit den bereits erwähnten Worten „laut“ und „kritisch“ im Hinterkopf kann man auch erahnen, worauf man sich einlässt.

Während die Instrumentalisten für eine gute Atmosphäre mit handfesten Strukturen sorgen, ist die Gesangsstimme ganz klar der dominierende Part, und der hat es in sich. Aggressiv, wild, rau und absolut böse hallt die Stimme aus den Lautsprechern. Im Hintergrund immer eine Band mit anständiger Begleitung, die modern und altbacken zugleich rüberkommt, mal einfache Strukturen verwendet, aber sich auch gerne mal in ihrem Einfallsreichtum voll austobt. Die Produktion ist ganz klar aus dem jetzigen Jahrzehnt, die Melodien aber noch weit entfernt von so manchen neumodischen Eigenarten. Und so wird meine Befürchtung, es könnte sich hier um die wilden Irrungen einer möchtegern-intellektuellen Metalcoreband handeln, schnell zerstört.
Der angesprochene „kritische“ Part bezieht sich lediglich auf die Lyrics, die hauptsächlich von den Gedankengängen eines aufgeklärten Jugendlichen handeln, in ihrer Tiefsinnigkeit aber doch noch etwas darüber hinausgehen. So gibt es auch einen kleinen Ausschnitt aus Nietzsches Antichrist zu hören.

„Repeat, Repent“ bedeutet für mich hauptsächlich Gesang, der im Mittelpunkt steht, mit ganz guten Ideen bestückt ist und begleitet wird von ordentlicher „Restmusik“. Darauf kann man aufbauen, das hört sich schon eigensinnig und ausgereift an. Abgekupfert wurde augenscheinlich nicht viel, allerdings findet man bereits in diesen Minuten ein paar Sachen, die es wert wären, sich patentieren zu lassen.