Nile - At The Gate Of Sethu
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Enduring The Eternal Molestation Of Flame
2. The Fiends Who Come To Steal The Magick Of The Deceased
3. The Inevitable Degradation Of Flesh
4. When My Wrath Is Done
5. Slaves Of Xul
6. The Gods Who Light Up The Sky At The Gate Of Sethu
7. Natural Liberation Of Fear Through The Ritual Deception Of Death
8. Ethno-Musicological Cannibalisms
9. Tribunal Of The Dead
10. Supreme Humanism Of Megalomania
11. The Chaining Of The Iniquitous
Die Bloodchamber meint:
Ramses, Nephren-Ka, Una und nun also Seth, der Wüstengott. Herr über die Stürme und das Chaos. Man sieht sofort, NILE haben sich thematisch wenig verändert, was bei dem selbst gewählten Bandnamen auch irgendwie unmöglich ist. Seit 20 Jahren wütet Karl Sanders nun schon auf den Geschichten der alten Ägypter herum, und wahrscheinlich reicht der Stoff auch noch für weitere 20 Jahre. Da kann man nur hoffen, dass sich wenigstens musikalisch ein paar Entwicklungen breit machen.
Bei einer eher stumpfen Death Metal Band wie CANNIBAL CORPSE ist eine fehlende Weiterentwicklung ja bereits ein Todeskriterium für viele Fans. Bei einer stark progressiven Band wie DYING FETUS kann man schonmal gerne darüber hinwegsehen. Doch wie sieht es mit NILE aus, die sich beim musikalischen Anspruch irgendwo dazwischen befinden?
Nun ja, „Ithyphallic“ konnte in der jüngeren Geschichte als glatter Erfolg verbucht werden. Beim darauffolgenden „Those Whom the Gods Detest“ sieht es ähnlich aus. Doch Parallelen zwischen beiden Scheiben waren schon deutlich erkennbar. Der Neuling „At the Gate of Sethu“ lässt schnell erahnen, dass der bereits eingeschlagene Weg fortgesetzt wird. Natürlich versucht Karl Sanders wie immer mit althergebrachten Methoden zu gefallen, da dürfen die mystischen Samples nicht fehlen. Genauso wenig die ausgedehnten Choralgesänge, die nur von einer Doublebass unterlegt werden. Dazu noch das Riffgewitter der Gitarren, welches eher schnell als artistisch daherkommt, und nur von Growls und längeren Soli unterbrochen wird. Das kennen wir alle, spätestens seit „Those Whom the Gods Detest“, und bis dahin hat diese Mixtur seine Aufgabe sehr gut erledigt. Doch fast so als würde man eine imaginäre Grenze übertreten, wirkt das alles ab dieser Scheibe nur noch belanglos und leer.
Vielleicht ist das Problem auch nicht komplett in der fehlenden Weiterentwicklung zu suchen, sondern viel eher im Sound. Von Bass ist bei dieser Produktion nichts zu spüren, von klirrenden Höhen genausowenig. Es spielt sich alles im Bereich der oberen Mitten ab, was zwar anfangs eine schöne Abwechslung ist, im Endeffekt aber einen leeren Sound ergibt. Den Schwerpunkt auf die Gitarren zu legen mag ja eine gute Idee sein, doch ohne Fundament weiß die beste Musik nicht zu überzeugen. Beide Probleme zusammen erzeugen somit ein ernüchterndes Bild.
„At the Gate of Sethu“ ist also eine Enttäuschung und eine Überraschung zugleich. Enttäuschend, weil man von NILE mehr gewohnt ist und gerade Songs wie „The Fiends Who Come to Steal the Magick of the Deceased“ jeglichen Eindruck von einer erfahrenen Band verwehren. Überraschend, weil man von NILE Veröffentlichungen mit viel höherem Niveau gewohnt ist.
Bei einer eher stumpfen Death Metal Band wie CANNIBAL CORPSE ist eine fehlende Weiterentwicklung ja bereits ein Todeskriterium für viele Fans. Bei einer stark progressiven Band wie DYING FETUS kann man schonmal gerne darüber hinwegsehen. Doch wie sieht es mit NILE aus, die sich beim musikalischen Anspruch irgendwo dazwischen befinden?
Nun ja, „Ithyphallic“ konnte in der jüngeren Geschichte als glatter Erfolg verbucht werden. Beim darauffolgenden „Those Whom the Gods Detest“ sieht es ähnlich aus. Doch Parallelen zwischen beiden Scheiben waren schon deutlich erkennbar. Der Neuling „At the Gate of Sethu“ lässt schnell erahnen, dass der bereits eingeschlagene Weg fortgesetzt wird. Natürlich versucht Karl Sanders wie immer mit althergebrachten Methoden zu gefallen, da dürfen die mystischen Samples nicht fehlen. Genauso wenig die ausgedehnten Choralgesänge, die nur von einer Doublebass unterlegt werden. Dazu noch das Riffgewitter der Gitarren, welches eher schnell als artistisch daherkommt, und nur von Growls und längeren Soli unterbrochen wird. Das kennen wir alle, spätestens seit „Those Whom the Gods Detest“, und bis dahin hat diese Mixtur seine Aufgabe sehr gut erledigt. Doch fast so als würde man eine imaginäre Grenze übertreten, wirkt das alles ab dieser Scheibe nur noch belanglos und leer.
Vielleicht ist das Problem auch nicht komplett in der fehlenden Weiterentwicklung zu suchen, sondern viel eher im Sound. Von Bass ist bei dieser Produktion nichts zu spüren, von klirrenden Höhen genausowenig. Es spielt sich alles im Bereich der oberen Mitten ab, was zwar anfangs eine schöne Abwechslung ist, im Endeffekt aber einen leeren Sound ergibt. Den Schwerpunkt auf die Gitarren zu legen mag ja eine gute Idee sein, doch ohne Fundament weiß die beste Musik nicht zu überzeugen. Beide Probleme zusammen erzeugen somit ein ernüchterndes Bild.
„At the Gate of Sethu“ ist also eine Enttäuschung und eine Überraschung zugleich. Enttäuschend, weil man von NILE mehr gewohnt ist und gerade Songs wie „The Fiends Who Come to Steal the Magick of the Deceased“ jeglichen Eindruck von einer erfahrenen Band verwehren. Überraschend, weil man von NILE Veröffentlichungen mit viel höherem Niveau gewohnt ist.
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.