Kopek - White Collar Lies

Kopek - White Collar Lies
Alternative / Rock
erschienen am 25.05.2012 bei Another Century
dauert 45:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Love Is Dead
2. The Easy Way (D.B. Cooper)
3. Cocaine Chest Pains
4. Fever
5. White Collar Lies
6. Running Scared
7. Love Sick Blues
8. Sub Human
9. Bring It On Home
10. Floridian
11. Bigger Than Us All
12. Sin City

Die Bloodchamber meint:

Aus Dublin stammt die als Trio gestartete, mittlerweile aber zum Duo geschrumpfte Rockband KOPEK. Sagt euch nichts? Nicht weiter schlimm, denn laut Begleitschreiben zum Debütalbum „White Collar Lies“ wird man die Band bald kennengelernt haben. Das wird versprochen, angesichts der Massenkompatibilität des dargebotenen Songmaterials kann man die Aussage aber auch getrost als Drohung wahrnehmen.

Doch kommen wir vorerst zu den durchaus vorhandenen positiven Aspekten von „White Collar Lies“. Daniel Jordans Gesang hat definitiv Wiedererkennungswert, sein Organ klingt in meinen Ohren wie eine rotzige Mischung aus den Stimmen von Matthew Bellamy (MUSE) und Gerard Way (MY CHEMICAL ROMANCE). Zweifellos beherrschen KOPEK auch das kleine Einmaleins des Komponierens, unnötiger Ballast findet erst gar nicht seinen Weg in die zwölf Songs, welche dank straffer Arrangements entsprechend schnell den Weg ins Ohr des Hörers finden. Als Inspirationsquell dienen die Großtaten solch illustrer Größen wie THE BLACK CROWES, U2, THE SMASHING PUMPKINS, NIRVANA oder auch THE WHITE STRIPES.

Da kommt es nicht von ungefähr, dass bei diesen ganzen Einflüssen fast jeder Song auf „White Collar Lies“ als Single ausgekoppelt werden könnte und KOPEK sich daraufhin berechtigte Hoffnung auf ausgiebiges Airplay machen dürften. Der Opener „Love Is Dead“ übertreibt es auf Grund seiner nervig-repetitiven Strophen fast schon mit der Eingängigkeit, da wissen das folgende, an TAKING BACK SUNDAY erinnernde „The Easy Way“ sowie der NIRVANA / THE WHITE STRIPES-Flirt „Cocaine Chest Pains“ schon eher zu überzeugen. Während diese Songs noch ordentlich treibend nach vorne rocken, nehmen im weiteren Verlauf des Albums balladeskere Töne überhand. Songs wie der verhältnismäßig moderne Titeltrack, „Floridian“ oder auch „Bigger Than Us All“ bringen sicher das ein oder andere verweichlichte Herz zum kompletten Schmelzen und schreien geradezu danach, von der breiten Masse wahrgenommen zu werden. Und da nicht einmal das kratzige Organ Jordans Ohrenschmerzen bereiten könnte, dürfte KOPEK eine große Zukunft beschieden sein.

Handwerklich ist „White Collar Lies“ einwandfrei, nur Ecken und Kanten sucht man mit der Lupe. Die einzige kleine Überraschung stellt der psychedelische Wüstentrip „Sub Human“ dar, und bis auf den düsteren Rausschmeißer "Sin City" sind die restlichen zehn Songs wie geschaffen für das Radio. Wer damit kein Problem hat, der kann in dieses gut gemachte, aber alles andere als revolutionäre Rock-Album mal reinschnuppern. Sollten die Worte aus dem Begleitschreiben wahr werden, kommt sowieso niemand umhin, den einen oder anderen Song von KOPEK mal gehört zu haben…
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