Germ - Wish
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. An Overdose On Cosmic Galaxy
2. Asteroid Of Sorrow
3. Oxygen
4. Breathe In The Sulphur / A Light Meteor Shower
5. Gravity
6. Flowers Bloom And Flowers Fall, But I'm Still Waiting For The Spring
7. Infinity
8. Your Smile Mirrors The Sun
9. Wish
Die Bloodchamber meint:
Es ist zwar mittlerweile schon Juni, aber für den perfekten Frühlings-Black Metal ist es - auch mangels hochsommerlicher Wetterlage - nie zu spät. In unserem speziellen Fall handelt es sich um "Wish", das Debütalbum des seit neun Jahren mehr oder weniger aktiven australischen Projektes GERM. Dessen Mastermind Tim dürfte einigen von euch durch seine mittlerweile begrabenen Bands AUSTERE und GREY WATERS bekannt sein, was für die grobe Einordnung der Scheibe auch ganz gute Ausgangspunkte sind. Was genau GERM jedoch anders machen, sehen wir uns in der Folge einmal genauer an.
"Wish" frönt in seiner knappen Dreiviertelstunde einer extrem relaxten Mixtur aus molligweichem (Post-) Black Metal-Fundament - man denke etwa an poppige AUSTERE-Stücke - verträumter Shoegaze-Eleganz und einem gerüttelt Maß Captain Future-Spacigkeit. Prototypisch hierfür steht sicher der genial dahinfließende Opener "An Overdose On Cosmic Galaxy", der sich nach einem flächigem Auftakt samt Popmelodien zum technoid-tanzbaren Break hangelt, um anschließend doublebass-gestützt ins All zu driften. Dazu übt sich Tim wahlweise im von GREY WATERS bekannten melancholischem Klargesang oder in den AUSTERE-typischen Kreischlauten, denen bei GERM allerdings in noch größerem Maße instrumentaler Charakter eignet als das beim DSBM-Vorgänger der Fall war. Stimmungstragend wirken die Lyrics jedenfalls überwiegend in den unverzerrten Momenten.
Was GERM vielleicht am deutlichsten von den genannten Vorbildern und -gängern unterscheidet, ist der konsequent durchgezogene Hang zu orchestraler (Soundtrack-) Opulenz in Verbindung mit eher aus Diskos bekannter Elektronik: Nahezu jeder Song wartet mit mehreren Lagen Hintergrundinstrumentierung auf und scheut sich nicht, diesem wunderbaren Teppich mittels elektronischer Akzente jene poppigen Widerhaken mitzugeben, die so ziemlich jeden Verfechter der wahren Lehre laut aufschreien lassen dürften. Weitere Abwechslung ergibt sich durch instrumentale Zwischenstücke, die aufgrund ihres ebenfalls überwiegend elektronischen Naturells die Weltraumatmosphäre verstärken - "Wish" fühlt sich an wie eine gut geheizte Rettungskapsel, mit der man ebenso einsam wie lautlos immer weiter in die Tiefen des Kosmos driftet.
Erwähnen könnte man neben dem Opener vielleicht auch noch Ausnahmesongs wie das unverschämt an frühe TROLL erinnernde Wanderlust-Stück "Breathe The Sulphur", das zumindest instrumental unglaublich gut gelaunte "Flowers Bloom...", oder die beinahe schwarze Raserei von "Your Smile Mirrors The Sun", welches man auch auf einer AUSTERE-Scheibe hätte erwarten können. Andererseits: Wirklich jeder vollwertige Song auf "Wish" besitzt einen sehr eigenen Charakter, fügt sich im Gegenzug aber auch dem größeren Verbund, wodurch die Scheibe unglaublich homogen wirkt. Und genau diese in vielen Aspekten präsente Ambivalenz ist es, die mich letzten Endes vollständig für GERM eingenommen hat.
Falls ihr eine Schwäche für die im Text genannten Bands habt oder euch auch nur annähernd für eine Fusion von AUSTERE, GREY WATERS und Captain Future erwärmen könnt, dann ist "Wish" genau das eine Album, welches ihr dieses Jahr kaufen müsst. GERM gelingt hier nicht weniger als eine unheimlich stimmige, perfekt dahinfließende und innerhalb eines gewissen Rahmens ungewöhnliche Dreiviertelstunde, die je nach Tagesform zum Träumen oder zum Machen einlädt. Dass der Australier es zudem schafft, songinterne Vielfalt und übergreifende Homogenität derart nahtlos miteinander zu verbinden, setzt dem ganzen schließlich die Krone auf - für mich bisher die langlebigste und beste Scheibe 2012.
Höproben findet ihr hier: http://soundcloud.com/germofficial
"Wish" frönt in seiner knappen Dreiviertelstunde einer extrem relaxten Mixtur aus molligweichem (Post-) Black Metal-Fundament - man denke etwa an poppige AUSTERE-Stücke - verträumter Shoegaze-Eleganz und einem gerüttelt Maß Captain Future-Spacigkeit. Prototypisch hierfür steht sicher der genial dahinfließende Opener "An Overdose On Cosmic Galaxy", der sich nach einem flächigem Auftakt samt Popmelodien zum technoid-tanzbaren Break hangelt, um anschließend doublebass-gestützt ins All zu driften. Dazu übt sich Tim wahlweise im von GREY WATERS bekannten melancholischem Klargesang oder in den AUSTERE-typischen Kreischlauten, denen bei GERM allerdings in noch größerem Maße instrumentaler Charakter eignet als das beim DSBM-Vorgänger der Fall war. Stimmungstragend wirken die Lyrics jedenfalls überwiegend in den unverzerrten Momenten.
Was GERM vielleicht am deutlichsten von den genannten Vorbildern und -gängern unterscheidet, ist der konsequent durchgezogene Hang zu orchestraler (Soundtrack-) Opulenz in Verbindung mit eher aus Diskos bekannter Elektronik: Nahezu jeder Song wartet mit mehreren Lagen Hintergrundinstrumentierung auf und scheut sich nicht, diesem wunderbaren Teppich mittels elektronischer Akzente jene poppigen Widerhaken mitzugeben, die so ziemlich jeden Verfechter der wahren Lehre laut aufschreien lassen dürften. Weitere Abwechslung ergibt sich durch instrumentale Zwischenstücke, die aufgrund ihres ebenfalls überwiegend elektronischen Naturells die Weltraumatmosphäre verstärken - "Wish" fühlt sich an wie eine gut geheizte Rettungskapsel, mit der man ebenso einsam wie lautlos immer weiter in die Tiefen des Kosmos driftet.
Erwähnen könnte man neben dem Opener vielleicht auch noch Ausnahmesongs wie das unverschämt an frühe TROLL erinnernde Wanderlust-Stück "Breathe The Sulphur", das zumindest instrumental unglaublich gut gelaunte "Flowers Bloom...", oder die beinahe schwarze Raserei von "Your Smile Mirrors The Sun", welches man auch auf einer AUSTERE-Scheibe hätte erwarten können. Andererseits: Wirklich jeder vollwertige Song auf "Wish" besitzt einen sehr eigenen Charakter, fügt sich im Gegenzug aber auch dem größeren Verbund, wodurch die Scheibe unglaublich homogen wirkt. Und genau diese in vielen Aspekten präsente Ambivalenz ist es, die mich letzten Endes vollständig für GERM eingenommen hat.
Falls ihr eine Schwäche für die im Text genannten Bands habt oder euch auch nur annähernd für eine Fusion von AUSTERE, GREY WATERS und Captain Future erwärmen könnt, dann ist "Wish" genau das eine Album, welches ihr dieses Jahr kaufen müsst. GERM gelingt hier nicht weniger als eine unheimlich stimmige, perfekt dahinfließende und innerhalb eines gewissen Rahmens ungewöhnliche Dreiviertelstunde, die je nach Tagesform zum Träumen oder zum Machen einlädt. Dass der Australier es zudem schafft, songinterne Vielfalt und übergreifende Homogenität derart nahtlos miteinander zu verbinden, setzt dem ganzen schließlich die Krone auf - für mich bisher die langlebigste und beste Scheibe 2012.
Höproben findet ihr hier: http://soundcloud.com/germofficial